• 03.10.2008 06:33

  • von Stefan Ziegler

Thompson: "Imola ist technischer geworden"

Honda-Pilot James Thompson im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' über seine Eindrücke von der umgebauten Rennstrecke in Imola

(Motorsport-Total.com) - Im Autodromo Enzo e Dino Ferrari feierte James Thompson vor wenigen Tagen einer seiner größten Erfolge überhaupt: In einem Kundenauto besiegte er die gesamte Werksauto-Flotte von BMW, Chevrolet und SEAT und fuhr im zweiten Rennen des Tages auf das oberste Siegertreppchen. Grund genug für 'Motorsport-Total.com', den Briten einmal näher zu der Rennstrecke zu befragen, auf der er sich 2008 einen dritten und einen ersten Platz hatte sichern können. Und wenige überraschend outete sich Thompson als Imola-Fan...

Titel-Bild zur News: James Thompson

James Thompson ist ein Fan der europäischen Traditionsstrecken

Frage: "James, Imola war Neuland für alle, da ihr hier schon eine Weile lang nicht mehr unterwegs wart und es mittlerweile auch ein neues Streckenlayout gibt. Was hälst du davon?"
James Thompson: "Das ist echt prima. Im Rennen war diese letzte Schikane eh immer nur ein störendes Hindernis und hat den Fluss der Strecke unterbrochen. Jetzt ist der Kurs natürlich viel schneller, ohne dabei den Charme der restlichen Abschnitte zu mindern. Ich finde das also wirklich ziemlich gelungen, das ist unsere Sicht."#w1#

In Imola macht der Fahrer den Unterschied

Frage: "Du vermisst die Variante Bassa also nicht?"
Thompson: "Nein! Ganz sicher nicht."

Frage: "Kannst du die größten Herausforderungen des Autodromo Enzo e Dino Ferrari beschreiben?"
Thompson: "Es macht sehr viel Spaß, in Imola zu fahren. Vor allem, da wir nun einen viel höheren Topspeed erzielen, als davor. Der Kurs ist deswegen so besonders, weil es viele unterschiedliche Kurven gibt. Alle Kurven muss man auf andere Weise angehen und für einen Fahrer ist das natürlich schon eine große Herausforderung."

"Da spricht auch das Auto ganz anders an, wobei man als Pilot hier sicherlich auch den Unterschied ausmachen kann - im Gegensatz zu anderen Strecken, wo du einfach immer wieder in den ersten und zweiten Gang hinunterbremsen musst. Daher sind die Anforderungen in Imola für die Fahrer einfach größer."

Thompson mag Traditionskurse

Frage: "Gibt es irgendwelche kniffligen Passagen, die man besonders hervorheben müsste?"
Thompson: "Eigentlich nicht. Jede Kurve ist irgendwo schwierig zu fahren. Dadurch, dass wir jetzt einen höheren Topspeed erreichen, ist die Strecke auf etwas technischer geworden und es kommt viel mehr auf das Material an."

"Aus Fahrersicht ist die Abwärtspassage Richtung Aqua Minerali einfach fantastisch, denn dort kommst du im fünften Gang an und schaltest während dem Hineinbremsen langsam in den zweiten herunter. Das ist wirklich spitze, denn dort spürst du die Geschwindigkeit ziemlich deutlich."

Frage: "Imola würde man wohl am ehesten als Traditionsstrecke bezeichnen. Magst du so einen Kurs lieber als moderne Rennstrecken?"
Thompson: "Wenn wir Imola als Traditionskurs auffassen, dann bin ich definitiv ein großer Fan davon. Monza und Imola sind solche Kurse, vielleicht auch noch Brands Hatch. Die hat man über Jahre in ihrem ursprünglichen Zustand gelassen. Das macht klassische Rennstrecken nun einmal aus und das gefällt mir sehr."