• 07.11.2011 18:05

Tarquini: "Ich packte die Gelegenheit beim Schopfe"

SEAT-Fahrer Gabriele Tarquini spricht über seinen zweiten Platz in Schanghai und die diversen Probleme, die den Italiener beim China-Event plagten

(Motorsport-Total.com) - Gabriele Tarquini hatte in China ein Wochenende mit Licht und Schatten. Im ersten Rennen war bereits nach wenigen Runden Schluss für den Routinier, denn technische Probleme zwangen den SEAT-Piloten fast umgehend an die Box. Im zweiten Lauf schlug sich Tarquini allerdings umso besser, ging zunächst in Führung und brachte am Ende einen tollen zweiten Rang ins Ziel. In der Pressekonferenz von Schanghai erläutert der Ex-Champion die Umstände seines Rennsonntags.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini stand bei der Premiere in China gleich auf dem Siegertreppchen

Frage: "Gabriele, im ersten Rennen kamst du nicht über die Distanz. Was war los?"
Gabriele Tarquini: "Ich hatte von Anfang an mit Bremsproblemen zu kämpfen. In der zweiten Runde gab es eine haarige Szene und ich musste auf der gesamten Gerade pumpen, damit das Pedal überhaupt reagierte."

"Das war ziemlich gefährlich, also entschied ich mich dazu, erst einmal an die Box zu fahren. Wir veränderten etwas und es schien besser zu werden. Die entsprechenden Teile wechselten wir zum zweiten Rennen aus."

Frage: "Du kehrtest gleich mehrfach noch einmal ins Rennen zurück..."
Tarquini: "Die Balance des Fahrzeugs war halt nicht perfekt. Wir wussten aber von Anfang an, dass diese Art von Strecke nicht sehr für unser Auto geeignet sein würde."

"Das gilt vor allem für unseren Motor. Aus langsamen Ecken haben wir einfach nicht genug Drehmoment. Die Vorderreifen waren daher schon nach wenigen Runden hinüber. Deshalb waren alle SEAT-Autos am Ende des ersten Rennens überaus langsam."


Fotos: Gabriele Tarquini, WTCC in Schanghai


Frage: "Im zweiten Rennen lief es dafür umso besser: Platz zwei..."
Tarquini: "Ja, ich packte die Gelegenheit am Schopfe. Mein Start war super, doch auf den ersten Runden hatte ich ein Problem mit dem Getriebe."

"Das Hochschalten ging plötzlich nicht mehr so gut. Deshalb war meine Geschwindigkeit anfangs nicht sehr gut. Ich musste daher noch mehr mit den Pedalen arbeiten. Mein Tempo war nicht großartig, reichte aber aus, um den zweiten Platz nach Hause zu bringen."

Frage: "Wie zuversichtlich warst du, Rob Huff hinter dir zu halten, nachdem Yvan Muller an dir vorbei war?"
Tarquini: "Keine Ahnung. Wir lagen in der ersten Runde sehr eng beisammen und zum Schluss war er schneller als ich."

"Auf dieser Strecke ist das Überholen aber nicht einfach. Er hatte ebenfalls einige sehr schnelle Autos hinter sich. Deshalb glaube ich, dass er manchmal schlicht darauf bedacht war, seine Position zu halten. Er gab mir den Raum, um vor ihm zu überleben."