• 27.04.2011 16:13

  • von Stefan Ziegler

Tarquini: "Ich ging ein größeres Risiko ein"

SEAT-Fahrer Gabriele Tarquini spricht in der Pressekonferenz von Belgien über seinen Sieg und das enge Duell mit Rob Huff: "Es war meine Chance"

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Chevrolet-Siegen in Folge gelang es Gabriele Tarquini, die Serie der Titelverteidiger zu durchbrechen und seinen ersten Saisonerfolg einzufahren. Der Lukoil-Sunred-Pilot setzte sich im spannenden zweiten Lauf von Zolder auf spektakuläre Weise gegen seine Verfolger durch und kollidierte dabei sogar mit Rob Huff. Selbst dieser Zwischenfall konnte Tarquini aber nicht erschüttern. In der Pressekonferenz schildert der 49-Jährige, warum er einzig und alleine auf den Sieg aus war.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini und sein Siegerlächeln: Der Italiener begeisterte in Zolder sehr

Frage: "Gabriele, im zweiten Rennen fuhrst du von der Pole-Position aus zum Sieg. Hättest du ein solches Ergebnis erwartet?"
Gabriele Tarquini: "Ganz ehrlich: nein. Meine Geschwindigkeit war nämlich weit weg vom Tempo von Chevrolet. Mein großer Vorteil war halt, dass ich im zweiten Rennen von der Pole-Position aus losfahren konnte. Das kam unerwartet."

"Ich hätte vielmehr damit gerechnet, etwas weiter hinten zu starten und dann ein Problem mit den BMW Fahrzeugen zu bekommen. So hatte ich auf jeden Fall einen guten Vorteil. Zolder stellt darüber hinaus möglicherweise die schwierigste Strecke in unserem Kalender dar, um einen Überholversuch zu wagen. Es war meine große Chance und ich wollte alles mir zur Verfügung Stehende dafür einsetzen, um dieses Rennen zu gewinnen."


Fotos: Gabriele Tarquini, WTCC in Zolder


"Für mich hieß es alles oder nichts. Ich konnte in der Vergangenheit schon viele Läufe für mich entscheiden, doch in diesem Jahr habe ich es ganz klar auf einzelne Erfolge abgesehen. Im Gegensatz zu den vergangenen Saisons fahre ich 2011 ja nicht um den Titel. Ich ergriff die Gelegenheit einfach beim Schopfe."

Frage: "Zwischen den beiden Schikanen kam es zur Kollision zwischen dir und Rob Huff. Was war da genau los?"
Tarquini: "Ja. Ich ging aber auch ein größeres Risiko ein als er. Ich kämpfe ja schließlich nicht um den WM-Titel, wohingegen er sich sehr wohl auf die Gesamtwertung konzentriert. Mir ging es vor zwei Jahren ähnlich. Da muss man schon etwas Vorsicht walten lassen."

"Der Kampf um Platz eins wird nun einmal anders geführt als der Kampf um Platz drei." Gabriele Tarquini

"Ich habe nun auf jeden Fall nichts zu verlieren und kann in jeder einzelnen Kurve attackieren. Im Rennen zwei sah ich einfach meine Chance und deshalb war ich auch recht hart mit ihm, Alain und Yvan. Man darf aber auch nicht vergessen: Der Kampf um Platz eins wird nun einmal anders geführt als der Kampf um Platz drei. Ich machte aus diesem Grund besonders viel Druck."

Frage: "Das Auto von Rob trug beim Unfall eine Beschädigung davon. War dein Auto noch okay? Und wie gelang es dir, Alain Menu hinter dir zu halten?"
Tarquini: "Mein Fahrzeug war von Anfang an nicht in wirklich guter Verfassung. Nach unserer Berührung hatte ich keine größeren Probleme. Das Auto war in etwa in dem Zustand, wie es schon davor war. Ich sah Alain hinter mir und hoffte, dass er sich mit Rang zwei zufrieden geben und mich nicht weiter unter Druck setzen würde. So kam es dann auch."