• 21.10.2008 16:15

  • von Stefan Ziegler

Taniguchi im Interview: "Das Niveau ist unglaublich hoch"

Honda-Neuzugang Yukinori Taniguchi im Interview mit 'Motorsport-Total.com' über seine Erfahrungen in Monza und sein anstehendes Heimrennen

(Motorsport-Total.com) - Im Königlichen Park von Monza durfte Yukinori Taniguchi erstmals WTCC-Luft schnuppern, ehe es für den Japaner am Wochenende auf dem 'Okayama International Circuit' ernst wird. Bei N.Technology wird Taniguchi einmal mehr als Teamkollege von James Thompson an den Start gehen und soll beim Heimrennen für Honda selbstverständlich eine gute Leistung erbringen. 'Motorsport-Total.com' traf den 40-Jährigen Rennfahrer im Fahrerlager in Monza und befragte ihn zu seinen ersten Eindrücken.

Titel-Bild zur News: Yukinori Taniguchi

Japanische Frohnatur: Yukinori Taniguchi präsentierte sich in Monza gut gelaunt

Frage: "Yukinori, wie hat dir dein erster Auftritt in der WTCC gefallen?"
Yukinori Taniguchi: "Es ist sehr hart! Ich habe versucht, mich von Runde zu Runde zu steigern und das hat soweit eigentlich auch recht gut funktioniert. Das ganze Wochenende über hatte ich allerdings mit Vibrationen zu kämpfen, was sich mit der Zeit sogar noch verschlimmerte. Den Grund dafür konnten wir leider nicht ausmachen. Das hat die Rundenzeiten nicht allzu sehr beeinflusst, also bin ich darüber hinweg gefahren. Im zweiten Rennen wurde es dann so stark, dass ich die Kurven nicht mehr richtig nehmen konnte."#w1#

Erste Rennkilometer bringen reichlich Erfahrung

"Ich hatte vermutlich einen schleichenden Plattfuß, denn es verschlimmerte sich von einer Runde auf die nächste. Ich hatte Angst, dass der Reifen irgendwann platzen würde und das hätte sehr gefährlich werden können. Daher habe ich die Boxen angesteuert. Lustigerweise waren die Reifen okay - also muss es andere Gründe gehabt haben. Die Vibrationen waren jedenfalls so stark, dass es keinen Sinn mehr gemacht hätte, weiterzufahren."

"Ich habe in diesen zwei Tagen viel gelernt." Yukinori Taniguchi

"Ich habe in diesen zwei Tagen viel gelernt und kenne nun auch diesen Kurs. Glücklicherweise kam ich einmal direkt vor den Frontrunnern aus der Boxengasse und habe sofort versucht, nicht im Weg herumzustehen. Dabei konnte ich mir ihren Fahrstil genau ansehen - und dafür fehlen mir einfach die Worte! Ich habe unmittelbar vor mir viele sehr beeindruckende Manöver gesehen. Das war auf alle Fälle eine sehr interessante Erfahrung."

Frage: "Hat dir dein Einsatz also Spaß gemacht?"
Taniguchi: "Ja. Definitiv."

Frage: "Wenn du vorausblickst auf dein Heimrennen in Okayama - was ist dort für dich drin?"
Taniguchi: "In Monza muss man mit den vielen Kerbs klarkommen und dabei braucht es sehr viel Fahrgefühl. Ich hatte nicht genug Zeit, um mich komplett darauf einzustellen. In Okayama gibt es nicht ganz so viele Kerbs - und die kenne ich dafür genau. Ich kann dort hoffentlich viel besser abschneiden."

Taniguchi: WTCC steht für actionreiche Rennen

Frage: "Wie populär ist deiner Meinung nach die WTCC in Japan?"
Taniguchi: "Eigentlich haben nicht viele Leute von der Tourenwagen-Weltmeisterschaft Notiz genommen, bis sie im vergangenen Jahr das Rennen in Japan angekündigt haben. Jetzt wissen immer mehr Leute Bescheid. Außerdem werden insgesamt vier japanische Rennfahrer - da schließe ich mich mit ein - in Okayama am Start sein. Die WTCC wird meiner Ansicht nach also immer bewusster wahrgenommen."

Frage: "Hast du die Serie schon vor der Ankündigung des Japan-Rennens verfolgt?"
Taniguchi: "Ja, klar. Schon drei Jahre lang. Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, diese Rennen anzusehen."

Yukinori Taniguchi

Yukinori Taniguchi bei seiner ersten Ausfahrt im Königlichen Park von Monza Zoom

Frage: "Was macht die WTCC für dich interessant?"
Taniguchi: "Das hat schon was mit 'Martial Arts' auf der Rennstrecke zu tun - da geht's mitunter ja ordentlich zur Sache, man fährt sich gegenseitig in die Kiste und so. Das Niveau auf der Strecke ist allerdings unglaublich hoch. Wir haben in Japan auch einige hochklassige Rennserien, aber nichts davon ist so wie die WTCC. Mir gefällt einfach, dass sich in dieser Serie richtig was tut, sobald die Ampeln ausgegangen sind."

Frage: "Welche Rennserien hast du bislang bestritten?"
Taniguchi: "Eigentlich habe ich erst vor sechs Jahren mit dem Rennfahren angefangen. Ich habe bis zu 17 Rennen pro Jahr in unterschiedlichen Kategorien bestritten. Ein paar Rennen habe ich gewonnen, dabei habe ich immer härter an mir gearbeitet. Und jetzt werde ich mich dem Abenteuer WTCC stellen. Ich bin von Natur aus neugierig und liebe Rennwagen. Bei jedem Rennen bekomme ich einen großen Adrenalinschub und die Aufregung mag ich sehr. Ich liebe den Rennsport einfach."

Frage: "Hast du schon Pläne für 2009? Willst du dann vielleicht wieder in der WTCC am Start stehen?"
Taniguchi: "Ich habe keine Ahnung. Was 2009 passiert, weiß ich schlichtweg noch nicht."

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