• 13.10.2008 17:45

  • von Stefan Ziegler

Die N.Technology-Story 2008: From Rags to Riches

Wie Phönix aus der Asche stieg N.Technology mit James Thompson in Imola auf das Siegerpodest - lange Durststrecke ging dem Erfolg voraus

(Motorsport-Total.com) - Für das italienische N.Technology-Team markierte das Rennwochenende in Imola einen Wendepunkt. Zum ersten Mal in der aktuellen Saison der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC fand der Honda Accord Euro R optimale Bedingungen vor und Pilot James Thompson konnte das Potential seines Wagens vollkommen ausnutzen und umsetzen. Eine Geschichte, wie sie der Motorsport des Öfteren schreibt. 'Motorsport-Total.com' blickt zurück auf ein ereignisreiches Wochenende...

Titel-Bild zur News: James Thompson in Imola

Sieg für N.Technology: James Thompson beendete die Talfahrt des Rennstalls

"Diese Saison ist für uns sehr, sehr schwierig", hatte Teammanager Andrea Muller am Vorabend der beiden WM-Läufe im 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' erläutert - nichts ahnend, dass er schon wenige Stunden später einen dritten Platz und einen Sieg würde bejubeln können. "Wir bekommen nun einmal nicht die Ergebnisse, wie wir sie in den vergangenen drei Jahren einfahren konnten. Wir sehen das aber als Herausforderung."#w1#

N.Technology leidet unter dem engen Wettbewerb

Und dieses Unterfangen war gewiss kein Geringes: Noch bis zum Saisonfinale der vergangenen Saison vertraute die Truppe um Starfahrer James Thompson auf Alfa Romeo, ehe man sich dazu entschied, für die Saison 2008 auf Honda zu setzen. Schon beim Auto-Wechsel hinkte man der Konkurrenz zeitlich hinterher: "Um ganz ehrlich zu sein, haben wir mit unserem diesjährigen Programm sehr viel später begonnen, als das sonst für uns üblich war", sagte Muller.

"Die Pace passt - nur ist es nicht ganz so einfach, den Wagen während der Saison auch weiterzuentwickeln", fuhr der Italiener fort, dessen Rennstall grundsätzlich mit einem schmalen Budget zurrecht kommen muss. Muller: "Frei herausgesagt: Das große Problem für uns ist der enge Wettkampf in dieser Rennserie. Bei so einem hohen Konkurrenzlevel muss einfach alles passen, damit du es an die Spitze schaffen kannst."

"Das große Problem für uns ist der enge Wettkampf in dieser Rennserie." Andrea Muller

"Das Qualifyingergebnis ist natürlich zunächst für das erste Rennen von maßgeblicher Bedeutung, aber genauso wichtig für den zweiten Lauf. Wenn du es also nicht schaffst, eine Position unter den Top 8 oder Top 6 zu erlangen, dann siehst du ein ganz anderes Rennen. Wir sind nicht so schlecht, was unsere Performance angeht", hielt der Teammanager der N.Technology-Truppe fest. Nur: "Im Verlauf der vergangenen Saison hat sich das Feld massiv verbessert."

Happyend in Imola

"Viele der Hersteller haben sehr interessante Fortschritte gemacht. Es gibt mittlerweile - und das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen - 15 Wagen, die es in die ersten beiden Startreihen schaffen können. Die Serie ist also unglaublich wettbewerbsfähig", unterstrich das Oberhaupt der italienischen Mannschaft aus Malagnino, die trotz einer sehr schwierigen ersten Saisonhälfte aber trotzdem nicht den Kopf in den Sand stecken wollte: "Wir geben niemals auf. Das ist unser Motto."

Mit insgesamt drei WM-Punkten aus acht Rennveranstaltungen in der Tasche ging N.Technology also in das Wochenende in Imola, um sich binnen 48 Stunden zu alter Größe aufzuschwingen. Und Muller hatte im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' den richtigen Riecher bewiesen: "Ich bin so verrückt zu sagen, dass ich auf das allerbeste Ergebnis hoffe. Wenn ich ernsthaft meinen Wunsch wiedergeben müsste, dann würde ich zwei Podien nennen!"

Muller sprach's und Thompson tat's - im ersten Rennen landete der britische Routinier auf dem dritten Rang und fuhr in Lauf zwei mit einer sehr ansprechenden fahrerischen Leistung ganz nach vorne. Die Sensation war perfekt! "Das war ein wirklich hervorragendes Wochenende für uns", erklärte Muller nach den beiden Rennen im 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari'. "Der zweite Lauf war schlichtweg ein perfektes Rennen."

"Der zweite Lauf war schlichtweg ein perfektes Rennen." Andrea Muller

"Unser Auto war einfach unglaublich schnell und James hat eine ausgezeichnete Leistung abgeliefert. Er hat auf der Strecke keinen Fehler gemacht, hat perfekt überholt - wir sind hochzufrieden. In Imola haben wir endlich die idealen Bedingungen vorgefunden. Wir konnten gute Punkte mitnehmen und tolle Ergebnisse einfahren", sagte Muller abschließend - ein Happyend für N.Technology...