• 06.10.2007 20:12

  • von Marco Helgert

Seats Dieselparade im Qualifying

Die drei Seat Leon TDI zogen sich im Qualifying gegenseitig an die Spitze - die Benzin-Armada hatte etwas mehr zu leiden

(Motorsport-Total.com) - Schon nach dem ersten Auftritt der Seat Leon TDI in der WTCC mehrten sich bei den Konkurrenten die Sorgenfalten. Die Dieselvariante des Tourenwagens aus Spanien glänze auf Anhieb mit guten Zeiten, einer tollen Traktion und einer guten Standfestigkeit. In Monza wurde aus dem Diesel-Duo Yvan Muller und Jordi Gené ein Diesel-Trio, denn Gabriele Tarquini stieß hinzu.

Titel-Bild zur News: Jordi Gené Yvan Muller Gabriele Tarquini

Auf die gute Zusammenarbeit: Jordi Gené, Gabriele Tarquini und Yvan Muller

Zusammen fegte das Trio durch den Königlichen Park und man zog sich gegenseitig auf die besten Startplätze: Muller vor Gené und Tarquini. Besonders pikant daran: Muller ist der bestplatzierte Seat-Pilot in der Weltmeisterschaft und hat noch Titelchancen. Mit einer guten Abschirmung durch die TDI-Kollegen und ein gutes Ergebnis im 1. Rennen könnte er den Abstand von derzeit 14 Punkten auf Andy Priaulx im BMW verringern.#w1#

"Ich freue mich besonders über meine Pole Position, da ich bei früheren Gelegenheiten oft knapp daran vorbeigeschrammt bin", so Muller. "Damit kann ich diesen Erfolg auch auf meiner Liste verbuchen. Was das Ganze noch schöner macht, ist die Tatsache, dass wir die Pole aufgrund unserer tollen Teamarbeit geholt haben. Die ersten drei Plätze mit unseren Dieselmotoren zu belegen, ist der Lohn für das Risiko, das wir beim Wechsel von Benzin auf Diesel eingegangen sind. Morgen könnte der entscheidende Tag für diese WM sein und ich bin sehr glücklich, dabei zwei Teamkollegen an meiner Seite zu wissen."

Und die Teamkollegen wissen genau, worin ihre Aufgabe im Rennen liegen wird: Sie sind Mullers Schutzpanzer. "Wir haben sehr viel Arbeit in unsere Diesel-Fahrzeuge gesteckt. Das war ein Risiko, vor allem, da wir die Autos während der laufenden Saison weiterentwickelt haben", erklärte Gené. "Die Meisterschaft ist so gut besetzt, dass es schwer ist vorherzusagen, welche Fahrzeugabstimmung zu welcher Strecke passt. Wir aber haben das heute geschafft und unsere Pläne exzellent umgesetzt."

"Dabei ist es gar nicht so einfach, seinem Teamkollegen nah im Windschatten zu folgen", fuhr der Spanier fort. "Nur ein Fehler, zum Beispiel das Treffen eines Randsteines, und schon können alle unsere Runden ruiniert sein. Wir haben das aber im 2. Freien Training schon trainiert und im Qualifying hat es dann perfekt gepasst. In der WTCC geht es sehr eng zu, wenn man nur eine kleine Verbesserung schafft, kann das viel ausmachen."

"Das Potenzial der Diesel-Seats ist enorm, das habe ich sofort beim Testen gespürt", so Tarquini. "Das Drehmoment des Motors erlaubt es uns, aus den Schikanen heraus viel besser zu beschleunigen. Unser Ziel war, Yvan auf die Pole zu bekommen, und das ist uns gelungen. Die Strecke in Monza kommt den Fronttrieblern entgegen. Wenn es nicht zu heiß wird, sollten wir ein gutes Rennen haben."

Den Benziner-Seats erging es nicht ganz so gut. Tiago Monteiro konnte sich als bester Werks-Benzin-Seat als 11. qualifizieren. "Ich möchte zunächst dem Team für die Dreifachführung gratulieren, das war gute Teamarbeit", lobte der Portugiese, der selbst davon aber nichts abbekam. "Ich hatte keinen Windschatten - zumindest keinen guten, der einem viel bringt. Ich bin der beste Benziner-Seat, aber mit Rang 11 dennoch nicht ganz zufrieden. Morgen werde ich voll attackieren."

Ganz schlimm erwischte es Michel Jourdain Jr. "Ich habe einen Fehler gemacht und stehe nicht dort, wo ich stehen sollte", ärgerte sich der Mexikaner. "Monza ist ein schwieriger Kurs, auf dem alles stimmen muss. Und das war bei mir heute nicht der Fall."

Dafür schlug sich Gaststarter Oscar Nogués Farré äußerst gut. Er startet im 1. Rennen von Rang 14. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis", erklärte er. "Ich wollte heute einfach keine Fehler machen und die Erwartungen meines Teams erfüllen. Alles lief gut und ich bin zufrieden. Morgen möchte ich ein gutes Ergebnis einfahren und meinen Teamkollegen helfen."