Monza: Die anderen schauten in die Röhre
Wer in Monza nicht im Diesel-Seat saß, hatte im Qualifying das Nachsehen- Entsprechend zog sich die Enttäuschung danach quer durch alle anderen Teams
(Motorsport-Total.com) - Bei Seat war die Freude riesig. Die Spanier hatten in der Qualifikation eine eindrucksvolle Teamperformance gezeigt und die Eigenheiten des Highspeedkurses von Monza genutzt. Mit geschicktem Windschattenfahren kamen die Seats zu guten Zeiten, und mit der Diesel-Power des Leon TDI ging es dann noch schneller. Drei der Diesel sind im Feld - und sie belegen die Startplätze eins bis drei, Yvan Muller auf der Pole Position vor Jordi Gene und Gabriele Tarquini.

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Nicola Larini war als Vierter in der Qualifikation "the Best of the Rest"
Die anderen Teams hatten das Nachsehen. Sie schauten in die Röhre oder anders bildlich gesprochen: Sie sehen morgen im ersten Rennen von den TDIs erst einmal nur den Auspuff. Entsprechend macht sich beim Rest der Boxengasse nach der Qualifikation Enttäuschung breit.#w1#
Chevrolet-Pilot Nicola Larini, der im ersten Freien Training noch Schnellster war, war im Qualifying "Best of the Rest". Hinter den Diesel-Rennern holte er Startplatz vier. Er versuchte sich mit seinen Chevrolet-Kollegen ebenfalls in Windschatten-Teamwork, musste sich aber den TDIs geschlagen geben. "Es war abzusehen, dass die Diesel-Autos in Monza sehr schnell unterwegs sein würden, denn die Strecke passt zu diesen Fahrzeugen", erklärte er. "Ich bin ziemlich enttäuscht, denn wir hatten keine Chance, ihren Speed zu entwickeln."
Ähnlich erging es Alfa Romeo-Pilot James Thompson. Er hatte im zweiten Freien Training die Bestzeit geholt. In der Qualifikation konnten er und Oliver Tielemans als Zwei-Mann-Team aber nicht die selben Trümpfe ausspielen wie die Seat-Armada. Thompson wurde Achter. "Wir sind sehr enttäuscht, denn im Training haben wir sehr gut mitgehalten", bilanzierte der Brite. "Mein Problem besteht darin, dass ich auf der Strecke nicht vom Teamwork profitieren konnte und so keinen Windschatten bekam - wir sind eben ein sehr kleines Team. Ich bin aber trotzdem zufrieden, denn meine Rundenzeit war das Beste, was ohne Hilfe drin war."
BMW Pilot Luca Rangoni wurde Neunter: "Meine Pole Position heute bei den Privatfahrern war sehr wichtig, denn ich möchte an diesem Wochenende möglichst viele Punkte sammeln, um bis Macau in den Titelkampf eingreifen zu können. Die Rennen morgen werden härter als das Qualifying, aber mein Team tut alles dafür, mir das bestmögliche Auto hinzustellen."
Gar nicht rund lief es bei WM-Leader Andy Priaulx. Der BMW Pilot könnte eigentlich mit einem Topergebnis in Monza bereits vorzeitig seinen dritten Weltmeistertitel in Folge holen, er kam allerdings über Startplatz 13 nicht hinaus. "Wir haben einen sehr guten ersten Umlauf gehabt, der uns in die Top Acht gebracht hat. Beim zweiten und dritten Versuch aber, als wir die Zeit verbessern wollten, geriet ich in zu viel Verkehr und konnte mich bei Fredrik Ekblom nicht richtig im Windschatten positionieren. Da kann man dann einfach nichts mehr machen," lautete sein Fazit.

