• 11.10.2008 18:10

  • von Stefan Ziegler

Rydell kann die Entscheidung "nicht nachvollziehen"

SEAT-Pilot Rickard Rydell wurde im ersten Rennen in Monza nachträglich zurückgestuft und verlor so jede Chance auf Punkte - kein Verständnis für Strafe

(Motorsport-Total.com) - Einer der größten Pechvögel des abschließenden Europa-Rennwochenendes in Monza war sicherlich Rickard Rydell. Der SEAT-Pilot hatte sich erst in der Qualifikation einen guten Startplatz erkämpft und war dann im ersten Rennen im Königlichen Park auf den dritten Rang gefahren - und nachträglich mit einer Zeitstrafe von 30 Sekunden belegt worden. In der Schlussphase des Rennens hatte sich der Schwede mit Chevrolet-Pilot Nicola Larini angelegt und hatte die erste Schikane ausgelassen - ein 'No Go'!

Titel-Bild zur News: Rickard Rydell

Rickard Rydell durfte sich in Monza nicht sehr lange über den dritten Rang freuen

Das rief die Rennleitung in Monza auf den Plan, die - analog zur Formel 1 - solche Begebenheiten seit Kurzem genauer unter die Lupe nimmt. Nach der leichten Kollision mit Larini räuberte Rydell über das Gras und kam weit vor seinem Verfolger wieder zurück auf die Strecke. Die Rennleitung sah darin einen unerlaubten Vorteil und bestrafte den SEAT-Piloten nachträglich für sein Vergehen.#w1#

"Unmittelbar vor dem zweiten Rennen haben wir die Information von den Rennkommissaren erhalten", schilderte Rydell auf seiner Homepage, wie er von seiner Bestrafung erfuhr. "Ich bekam eine 30-Sekunden-Strafe, weil ich in der letzten Runde die Schikane ausgelassen hatte. Die Stewards meinten, dass ich einen Vorteil daraus gezogen hätte - obwohl ich deutlich langsamer gemacht habe und die sogar mein langsamster Sektor überhaupt war."

"Nicola Larini hielt unsere kleine Kollision jedenfalls für einen Rennzwischenfall und hat sich nicht darüber beklagt", fuhr der Schwede fort. "Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen, denn ich habe einerseits nichts dadurch gewonnen und andererseits gab es für mich keine andere Möglichkeit." Die TV-Bilder sprechen da freilich eine andere Sprache, denn zunächst hatte Rydell eine deutliche Lücke zwischen sich und Larini gerissen.

Unterm Strich bedeutet das für den SEAT-Piloten allerdings mehr als den Verlust von sechs wichtigen Punkten aus dem ersten Rennen. Weil seine Teamkollegen Yvan Muller und Gabriele Tarquini reichlich WM-Zähler einstrichen, dürften die Titelchancen des 41-Jährigen nach Monza auf die rein mathematische Ebene gesunken sein. Vor den verbleibenden Rennwochenende in Okayama und Monza hat Rydell 33 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze und belegt WM-Rang vier.