• 15.03.2007 13:17

  • von Britta Weddige

Reglement: Seat droht mit Ausstieg

Seat fühlt sich wegen des Gewichtsreglements in der WTCC benachteiligt und erwägt einen Ausstieg, falls sich nichts ändert

(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonstart der WTCC am vergangenen Wochenende im brasilianischen Curitiba drehte sich alles um die Kilos. Da gab es Gewichtserleichterung für die einen, Gewichtserhöhungen für die anderen. Offensichtlicher Verlierer dieses Spiels: Seat.

Titel-Bild zur News: Seat Sport

Seat droht mit dem WTCC-Ausstieg, falls sich das Reglement nicht ändert

BMW durfte im ersten Rennen das Basisgewicht um 15 Kilogramm reduzieren, um beim neu eingeführten fliegenden Start nicht benachteiligt zu sein. Nach Protesten setzten daraufhin Chevrolet und Alfa Romeo durch, dass sie wie bereits im Vorjahr eine Zehn-Kilogramm-Erleichterung bekommen.#w1#

Und so waren die Seats die Schwergewichtler in Curitiba: auf das
Basisgewicht von 1110 Kilogramm für Fronttriebler mussten sie 30
Extra-Kilo packen, weil sie eine sequenzielle Sechs-Gang-Schaltung
fahren, dazu kamen die für alle Piloten obligatorischen zehn
Extra-Kilo. Die Chevrolets und Alfas waren um zehn Kilogramm leichter
als die Seats, die BMWs um 15 Kilogramm.

Keine Chancengleichheit in der WTCC?

Diesen Umstand wollen die Spanier nicht mehr hinnehmen. Seat-Sportchef Jaime Puig deutete gegenüber dem britischen Fachmagazin 'Autosport' an, dass die Marke aus der WTCC aussteigen könnte, wenn die Chancengleichheit nicht verbessert werde. "Wir haben das schwerste Auto und die schlechteste Aerodynamik, das wurde von der FIA bestätigt", sagte Puig.

In Curitiba waren die BMWs pro Runde eine halbe Sekunde schneller als die Seats, nun fordert Puig eine Gewichtserleichterung auch für seine Autos. "Wir entscheiden von Jahr zu Jahr, ob wir in der WTCC bleiben. Wenn die Serie gut für uns ist, bleiben wir, wenn nicht, dann nicht. Und momentan ist sie nicht gut für uns."

"Wenn die Serie gut für uns ist, bleiben wir, wenn nicht, dann nicht." Jamie Puig

Hinter den Kulissen fand Puig sogar noch deutlichere Worte: Sollte sich nicht bis zu den ersten Europa-Rennen in Zandvoort etwas ändern, könne Seat sogar schon in der laufenden Saison der WM den Rücken kehren.

Seat hatte Änderungen zugestimmt

Allerdings wirkt die Opfer-Rolle der Spanier alles andere als schlüssig. Puig selbst hatte der Gewichtsreduzierung der BMW um 15 Kilogramm zugestimmt, damit im Gegenzug "fliegend" gestartet wird. Nun fordert er weitere Modifikationen des Regelwerks.

Fakt ist: Im Gegensatz zum BMW 320si hat die Weiterentwicklung des Leon im Winter stagniert. Das Weltmeisterauto ist hingegen noch besser geworden. Dass nun das Reglement die Entwicklungsarbeit der Münchener Ingenieure zunichte machen soll, dürfte BMW nicht gefallen - und würde gewiss kein gutes Licht auf die WTCC werfen.

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