• 31.01.2009 10:36

  • von Stefan Ziegler

Priaulx: "Wie bei der Tour de France"

Der ehemalige Tourenwagen-Champion Andy Priaulx sieht BMW in der Pflicht, in der anstehenden WTCC-Saison ein besseres Teamwork zu zeigen

(Motorsport-Total.com) - Schauplatz Monza 2008: Während sich das Chevrolet-Trio in der Qualifikation gegenseitig Windschatten spendet und sich so im Wechsel einen Vorteil verschafft, geht SEAT mit seinem Fahrerquintett sogar noch einen Schritt weiter: Ein Leon-TDI spielt Lokomotive, die vier restlichen Rennwagen folgen Stoßstange an Stoßstange. Und BMW? Die Münchener demonstrieren mit ihren Länderteams keine so große Einigkeit wie Chevrolet oder SEAT - laut Andy Priaulx ein Fehler...

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx möchte in der anstehenden Saison wieder Grund zur Freude haben

So hörte der Tourenwagen-Weltmeister 2008 am Saisonende erstmals nicht auf den Namen Priaulx, denn der Brite und seine Mannschaft vom BMW Team UK hatten gegen die gebündelten Kräfte der SEAT-Armada keine Chance. Der Grund: "Wir müssen uns zum ersten Mal vorwerfen, dass wir bessere Entscheidungen hätten treffen müssen", sagte Priaulx gegenüber 'Motorsport aktuell'.#w1#

Während die Konkurrenz um Chevrolet und SEAT alle ihre Werksfahrzeuge einem Zweck unterordnet und im Zweifelsfall gemeinsam agieren lässt, hält BMW auch in der fünften WTCC-Saison am Konzept der Länderteams fest - doch damit stand man im vergangenen Jahr zum Teil auf verlorenem Posten. Man erinnere sich nur an die Windschatten-Spiele des SEAT-Quintetts oder die diversen Platzwechsel bei den Gelben.

"BMW weiß das, aber ich weiß nicht, ob sie etwas ändern werden", meinte Priaulx, der sich den verlorenen Titel zum Teil auch selbst ankreidet. "Ich war manchmal ein bisschen zu ehrlich, wenn die Ampel ausging", erklärte der Rekordchampion, der in der vergangenen Saison allerdings auch oftmals das Opfer von zweifelhaften Aktionen der Konkurrenten geworden ist. Priaulx vielsagend: "Der Wille war da."

Doch ob ein extremes Teamwork à la SEAT 2008 wirklich die ultimative Lösung sein könnte, wollte Priaulx abschließend nicht unterschrieben. "Alle Welt spricht über ihre mannschaftliche Geschlossenheit", kommentierte 32-Jährige die Grüppchenbildung der Spanier. "Sie haben gewonnen wie bei der Tour de France." Und eine Änderung der Rennpolitik von SEAT ist derzeit nicht in Sicht...