• 29.08.2008 17:14

Presenzini: "Die anderen Teams beneiden uns"

Proteam-Besitzer Valmiro Presenzini im Teaminterview über seine beiden Piloten und die Aussichten in der Privatierwertung der WTCC

(Motorsport-Total.com) - Mit 189 Punkten führt Proteam die Konstrukteurswertung der Privatfahrer deutlich an und steht unmittelbar davor, auch den Titel bei den Fahrern zu holen. Mit Sergio Hernández und Stefano D'Aste liegen beide Proteam-Piloten an der Spitze des Gesamtklassements und sind nach 14 gefahrenen Meisterschaftsläufen nur durch einen Zähler getrennt. Geht es nach Teambesitzer Valmiro Presenzini, so sollen möglichst beide Meistertitel noch vor Saisonende unter Dach und Fach gebracht werden - je eher, desto besser.

Titel-Bild zur News: Stefano D'Aste

Stefano D'Aste und Sergio Hernández geben bei den Privatiers den Ton an

Frage: "Valmiro, deine beiden Piloten liegen momentan an der Spitze der Privatfahrer-Wertung. Sergio und Stefano scheinen sich gut zu verstehen, doch der Saisonendspurt steht an - was wird da noch passieren?"
Valmiro Presenzini: "Genauso hatten wir uns das natürlich gewünscht. Die Piloten sollen sich gegenseitig respektieren, aber allmählich baut sich zwischen ihnen eine leichte Spannung auf. Wir versuchen daher, die Struktur um sie herum bestmöglich aufrecht zu erhalten."#w1#

Fahrer punkten fleißig

"Um jedwede Zweifel auszuräumen haben wir auch kürzlich die Motoren zu BMW geschickt, um sie einer kompletten Überprüfung zu unterziehen. Ich denke, wir werden die Meisterschaft für uns entscheiden - welcher Fahrer gewinnt, müssen die beiden allerdings unter sich ausmachen."

Frage: "Wie schätzt du deine beiden Piloten ein?"
Presenzini: "Die anderen Teams beneiden uns, denn wir haben wirklich schnelle Fahrer. Ich glaube, Sergio geht etwas aggressiver zu Werke, was sich am Ende in einem besseren Speed bemerkbar macht. Sergio liegt so immer wieder vor Stefano, macht allerdings aufgrund der höheren Risiken auch mehr Fehler. Da profitiert Stefano ganz klar von seiner Erfahrung und kann auf lange Sicht die konstantere Performance an den Tag legen."

"Die technische Herangehensweise hat sich etwas geändert." Valmiro Presenzini

Frage: "Was steckt auf technischer Seite hinter dieser Konkurrenzfähigkeit?"
Presenzini: "Die technische Herangehensweise hat sich etwas geändert. Wir haben für das diesjährige Auto einige Neuheiten eingeführt, die wir bis zum Saisonende natürlich nicht verraten werden. Unser französischer Ingenieur, Renaud Dufour, hat mit dem Team intensiv zusammengearbeitet, denn unsere Power war einfach nicht gut genug."

"Wir haben einige Tests durchgeführt um zuverlässige und sichere Konfigurationen zu erhalten. Und genau dadurch hat sich unsere technische Situation gebessert. Außerdem haben wir weitere Kleinigkeiten eingeführt, wie beispielsweise rund um die Bremsen. Das hat sich richtig gelohnt und prompt haben wir Brands Hatch mit hervorragenden Resultaten verlassen."

Entscheidung im September?

Frage: "Eine Vorhersage auf den Ausgang der Weltmeisterschaft ist schwierig. Was erwartet das Team in den kommenden Wochen?"
Presenzini: "Wir werden weiter so verfahren, beiden Piloten die gleichen Chancen einzuräumen - und das wird sich auch bis nach dem Saisonfinale in Macau nicht ändern. Man muss natürlich berücksichtigen, dass sich in den beiden letzten Rennen bei doppelter Punktzahl noch einiges tun kann."

"Ich hoffe sehr darauf, den Titel schon im September einzufahren." Valmiro Presenzini

"Ich hoffe sehr darauf, den Titel bei den Herstellern schon im September einzufahren, zwischen den Läufen in Imola und Monza. Ich würde meine Piloten gerne auf Augenhöhe nach Macau bringen, damit am Ende einer von den beiden den Titel holen kann. Dann müssten wir nämlich nicht mehr über die Konkurrenz nachdenken."

"Daher muss das Team nun besondere Vorsicht walten lassen, denn ein kleiner technischer Fehler und... - eine kleine Unachtsamkeit seitens des Rennstalls könnte die Siegchancen unserer Piloten sehr einschränken. Meiner Meinung nach, sollte alles auf der Strecke und nicht abseits davon entschieden werden."

Frage: "Kannst du uns etwas über die Rennstrecke in Oschersleben sagen?"
Presenzini: "Das ist ein Kurs, der unserem Auto eigentlich weniger gut entgegenkommt - wie Brands Hatch übrigens ebenfalls. Dort konnten wir allerdings einen großen Sieg einfahren. Ich glaube daher, dass wir auch in Oschersleben sehr gut abschneiden können."

Proteam plant voraus für 2009

Frage: "Direkt danach geht es nach Imola. Dort hat es einige Veränderungen gegeben..."
Presenzini: "Eine wirklich unglaubliche Geschichte, die Anlage ist einfach nur schön und faszinierend. Der Kurs ist etwas sehr Besonderes und wird die Fahrer auf die Probe stellen."

"Niemand hat dort zuvor Testfahrten unternommen, also starten im Freien Training alle bei Null. Alle werden auf dem gleichen Niveau anfangen müssen. Wir freuen uns sehr über die Rückkehr nach Imola, denn Proteam hat gute Erinnerungen an die Strecke und es erfüllt uns mit Zufriedenheit, wieder dorthin zu fahren."

"Der Auftakt der Meisterschaft wird ein finanzieller Kraftakt werden." Valmiro Presenzini

Frage: "Laut dem provisorischen Rennkalender für 2009 sind die ersten drei Rennen - Curitiba, Puebla und Marokko - in Übersee..."
Presenzini: "Der Auftakt der Meisterschaft wird ein finanzieller Kraftakt werden, denn um die Wagen erst nach Südamerika und dann nach Marokko zu schicken, muss unser Team die nötigen Vorbereitungen schon im Februar 2009 abgeschlossen haben."

"Bis dahin müssen die Testfahrten durch und Verträge mit den Piloten unterschrieben sein - alle technischen und sportlichen Belange sollten dann ebenfalls erledigt sein. Das wird das Team sehr beschäftigen, denn die Autos gehen im Februar auf die Reise und kehren erst im April zurück."

Frage: "Der vollständige Kalender soll bald veröffentlicht werden. Wie ist es daher um eure Planungen für die kommende Saison bestellt?"
Presenzini: "Die nahe Zukunft wird einen wichtigen Wendepunkt für den Rennstall bereithalten, denn Ende August werden wir ein wichtiges Treffen haben, was unser technisches Programm angeht. Dafür brauchen wir nämlich noch eine Lösung."

"Uns wurden schon einige Möglichkeiten geboten, denn die Ergebnisse auf der Strecke sind den großen Häusern gewiss nicht entgangen. Jetzt schauen wir uns erst einmal genau an, was uns angeboten wurde. Ich kann natürlich noch keine genauen Angaben dazu machen - es könnte allerdings sehr gut sein, dass Proteam 2009 zur Fronttriebler-Fraktion gehört..."

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