• 18.09.2008 17:07

  • von Stefan Ziegler

Poulsen im Interview: "Es geht besser und besser"

Der Däne Kristian Poulsen im Exklusivinterview über die Herausforderungen der WTCC an einen Privatrennstall und seine Pläne für die Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Wochen mischt Kristian Poulsen in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft mit und konnte sich in der Privatier-Wertung von Anfang an etablieren. Inzwischen zählt Poulsen und seine Truppe schon zum festen Bestandteil eines WTCC-Rennwochenendes, das Übersee-Finale der Saison wird die dänische Mannschaft allerdings auslassen. Stattdessen sucht Poulsen hinter den Kulissen fleißig nach Sponsoren, um in der kommenden Saison bei allen Rennen dabei sein zu können, wie er 'Motorsport-Total.com' verriet.

Titel-Bild zur News: Kristian Poulsen

Kristian Poulsen und sein Team wollen 2009 Stammgäste in der WTCC sein

Frage: "Kristian, du bist seit Estoril in der Tourenwagen-WM dabei. Wie lautet deine Bilanz nach drei Rennwochenenden?"
Kristian Poulsen: "Die beiden Auftritte in Estoril und Brands Hatch waren nicht schlecht. Jedes Mal geht es besser und besser. Wir kommen immer näher an die anderen Privatiers heran. Das ist allerdings harte Arbeit."#w1#

Positive Bilanz nach drei Rennwochenenden

Frage: "Was unterscheidet die WTCC von anderen Rennserien?"
Poulsen: "Es gibt hier einfach viele gute Fahrer und außerdem liegen die meisten Autos innerhalb von nur einer Sekunde. Da liegen alle unglaublich eng beieinander, auch in den Rennen. Die Meisterschaftsläufe sind ohnehin sehr kampfbetont. Das sind wohl die größten Unterschiede zu anderen Rennserien. Wir haben in Dänemark zwar auch eine sehr gute Rennserie, aber hier ist das doch noch eine Spur anders."

Frage: "Wie bist du auf die Idee gekommen, in die WTCC zu kommen? Was hat dich dazu bewogen?"
Poulsen: "Ich fahre in der dänischen Tourenwagenmeisterschaft und wir setzen exakt das gleiche Auto auch in der WTCC ein. Da liegt die WM nun einmal nahe und daher haben wir uns auch dazu entschieden. Ich habe die Rennen lange Zeit im Fernsehen verfolgt und es hat mir sehr gefallen. Das wollte ich einfach selbst einmal ausprobieren."

Frage: "Welche besonderen Herausforderungen stellt dir die WTCC? Du bist ja Fahrer und Teamchef zugleich..."
Poulsen: "Ich habe ein gutes Team dabei, das schon reichlich Erfahrung hat. Das wichtigste ist zunächst einmal für mich, dass ich die Strecken kennen lerne und auch das ganze Umfeld. Alles ist einfach neu für uns, beispielsweise die Rennabläufe und anderes. Man lernt einfach ständig dazu."

Poulsen plant Vollzeit-Engagement

Frage: "Wie steht's um deine Pläne für die restlichen Rennen in dieser Saison?"
Poulsen: "Wir werden vielleicht noch einmal dabei sein, möglicherweise Monza. Danach müssen wir einmal sehen. Wir sind schon bald in Schweden unterwegs und danach kann ich sicherlich mehr darüber sagen."

Frage: "Hast du vor, 2009 die ganze Saison in der WTCC zu bestreiten?"
Poulsen: "Ja. Ich versuche, dieses Thema in den Griff zu bekommen. Ich hoffe sehr, dass das klappt. Hoffentlich dann auch mit zwei Fahrern. Zwei Piloten sind einfach optimal, denn mit zwei Autos kann man zum Beispiel im Freien Training einfach das Doppelte ausprobieren und testen. Das ist natürlich von Vorteil."

Frage: "Welche Möglichkeiten hat man als Privatteam in der WTCC, sich zu verbessern oder Fortschritte zu machen?"
Poulsen: "Naja, wir kommen einfach immer näher an das Feld heran. In Estoril lagen wir zwei Sekunden zurück und jetzt waren es im Qualifying gerade einmal acht Zehntel. Wir sind auf alle Fälle schon gut dabei."

Frage: "Wie würdest du den finanziellen Aufwand für die Tourenwagen-WM beschreiben?"
Poulsen: "Ohne Sponsoren wäre das natürlich nicht möglich. Ich habe in Dänemark einige gute Sponsoren und die wollen mich bei meinen künftigen Vorhaben auch unterstützen. Die Auftritte hier helfen der Sache logischerweise auch und darüber freue ich mich sehr. Im Rennsport ist die finanzielle Seite allerdings mit das Schwierigste überhaupt. Wir arbeiten jeden Tag daran..."