Porto: Historie und Hintergrund
(Motorsport-Total.com) - Nach Zandvoort (NLD) und Pau (FRA) ist Porto bereits der dritte Debütant in der diesjährigen Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Dennoch kann der "Circuito de Boavista" auf eine lange Tradition zurückblicken und war sogar schon zwei Mal Schauplatz von Rennen der Formel-1-WM. 1958 verwies der spätere Weltmeister Stirling Moss (GBR) seine Landsmänner Mike Hawthorn und Stuart Lewis Ewans an der portugiesischen Atlantikküste auf die Plätze zwei und drei. Zwei Jahre später setzte sich der Australier Jack Brabham gegen Bruce McLaren (NZL) und Jim Clark (GBR) durch. Das erste Automobilrennen auf dem Stadtkurs hatte bereits 1931 stattgefunden.

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Eine Besonderheit erlebten die portugiesischen Zuschauer im Rahmen des Grand Prix von Portugal 1958. Maria Teresa di Fillipis (ITA) war die erste Frau, die jemals an Rennen der Formel-1-WM teilnahm. Allerdings blieb sie in Porto glücklos und schied bereits nach sechs Runden aus.
Die Formel-1-Rennen fanden auf einem 7,5 Kilometer langen Kurs statt. Das Streckenlayout wurde allerdings in der Zwischenzeit erheblich verändert. Jetzt warten jeweils elf Runden á 4,720 Kilometer auf die Piloten. Um die erforderlichen Sicherheitsstandards des Automobil-Weltverbands FIA zu erfüllen, wurde unter anderem eine Schikane eliminiert und die Fahrbahn an mehreren Stellen verbreitert.
Nicht nur der Streckenverlauf, sondern auch die Infrastruktur rund um den Traditionskurs hat in jüngerer Vergangenheit zahlreiche Modernisierungen erfahren. So sind unter anderem drei neue Tribünen entstanden. Insgesamt bietet die Anlage nun 24 000 Sitzplätze.
Der "Circuito da Boavista" ist der langsamste der insgesamt drei Stadtkurse, die im WTCC-Kalender 2007 vorgesehen sind. Die höchsten Geschwindigkeiten werden in den Straßen von Macau (MAC) erreicht, wo am 18. November das Saisonfinale ausgetragen wird.
Porto, früher Oporto, liegt an der Mündung des Flusses Douro und hat 330 000 Einwohner. Damit ist es nach der Hauptstadt Lissabon die zweitgrößte Stadt Portugals. Im Großraum der Küstenstadt leben etwa 1,3 Millionen Menschen.
Die historische Altstadt am Nordufer des Douro wird von der UNESCO seit 1996 als Weltkulturerbe geführt. Auch außerhalb Europas ist Porto für eine alkoholische Spezialität bekannt: den Portwein. Die Trauben für diesen Wein dürfen nur im Douro-Tal geerntet werden. Der Reifungsprozess dauert mindestens zwei Jahre.
Wie bei allen neuen Strecken im Kalender steht den Fahrern auch in Porto eine 30-minütige Testsession zur Verfügung, um sich bereits am Freitag mit dem Kurs vertraut zu machen. Das erste Rennen beginnt am Sonntag um 10:05 Uhr (live auf 'Eurosport 2'). Lauf zwei wird um 16:35 Uhr gestartet und ist auf 'Eurosport International' zu sehen.

