Portimao: Lasst das große Reifenschonen beginnen ...
Es sind Aussagen, die man sonst nur von Formel-1-Piloten hört: Reifen schonen - Wer kommt in Portimao am besten über die WTCC-Distanz?
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollten die 60 Kilometer kurzen Sprintrennen der WTCC kein Problem für die Reifen darstellen. Doch auf Strecken mit vielen schnellen Kurven und vor allem bei großer Hitze lassen die Yokohama-Pneus rascher nach als üblich. Ein ähnliches Szenario führte schon vor zwei Wochen am Salzburgring zu zahlreichen Reifenschäden. Dergleichen könnte sich in Portimao wiederholen.

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Yvan Muller lässt ein paar "Rauchzeichen" aufsteigen: Die Reifen sind gefordert
Denn auch auf dem Autodromo Internacional do Algarve sind speziell die linken Vorderreifen gefährdet - und bei frontgetrieben Fahrzeugen noch um einiges mehr als bei den heckgetriebenen Autos. Wie groß der Vorteil von BMW sein wird, ist aber nicht ganz klar. "Selbst bei uns lässt der linke Vorderreifen nach drei bis vier Runden nach", sagt Gabor Weber (Zengö) bei 'Touring Car Times'.
Bei der Konkurrenz werde dies aber vermutlich noch schlimmer sein, meint der ungarische BMW-Pilot. Sein Landsmann Norbert Michelisz (Zengö), der im ersten Rennen von Startplatz drei gute Karten hat, pflichtet ihm bei: "Wenn es sehr heiß wird, sind wir in der zweiten Rennhälfte vielleicht das schnellste Auto auf der Strecke. Dann kann alles Mögliche passieren", meint der zweimalige Rennsieger.
Bei gemäßigten Bedingungen und einem "normal" abbauenden Reifen geht Michelisz jedoch davon aus, keine Chance auf den Sieg zu haben: "Dafür reicht unser Tempo wohl nicht ganz aus." Anders ist die Lage von Yvan Muller (Chevrolet). Der aktuelle Weltmeister möchte im ersten Rennen von Rang zwei aus nach dem ersten Platz greifen. Allerdings nicht um jeden Preis, wie er bei 'Eurosport' erklärt.
Er werde versuchen, Gabriele Tarquini (Lukoil), der von der Pole-Position losfährt, das Leben sehr schwer zu machen. "Den WM-Titel kannst du aber auch mit einem zweiten Platz gewinnen. Wenn ich siegen kann, werde ich es natürlich probieren. Wenn nicht, dann werde ich eben den zweiten Platz absichern", kündigt Muller an. Generell gelte in Portimao die Parole, lieber Vorsicht walten zu lassen.
Einen Tick mehr Risiken wird vermutlich Alain Menu (Chevrolet) eingehen. Der Schweizer verkörpert an diesem Wochenende die Comic-Figur Michel Vaillant und würde nur zu gern weit nach vorn fahren. Das Problem: Nur Startplatz neun im ersten Rennen, dafür aber Startplatz zwei in Lauf zwei. "Da sind gute Ergebnisse möglich", meint Menu. "Ich möchte nach vorn gelangen und möglichst gut punkten."

