• 04.10.2008 12:18

  • von Stefan Ziegler

Porteiro: "Das wird bestimmt witzig!"

BMW Pilot Félix Porteiro im exklusiven Interview über seinen Crash in Imola und seine Erwartungen für die Rennen im 'Autodromo di Monza'

(Motorsport-Total.com) - Beim Start zum zweiten Rennen in Imola rauschte BMW Fahrer Félix Porteiro dem stehen gebliebenen Gabriele Tarquini (SEAT) ins Heck und nahm so beide Wagen aus dem Rennen. Glücklicherweise blieben beide Piloten unverletzt und können schon an diesem Wochenende wieder in ihren reparierten Einsatzwagen sitzen. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' sprach der spanische Youngster über die Nachwirkungen des Unfalls und seine Pläne für die weiteren Rennen der diesjährigen Meisterschaft.

Titel-Bild zur News: Felix Porteiro

Félix Porteiro plagten noch Tage nach dem Unfall einige Nackenschmerzen

Frage: "Félix, du hattest in Imola einen schweren Unfall. Wie fühlst du dich jetzt?"
Félix Porteiro: "Am Montag danach hatte ich doch einige Schmerzen. Am Sonntag war das noch nicht so schlimm, erst am Tag darauf habe ich es so richtig gespürt. Ich hatte sogar Sorgen, dass ich hier vielleicht nicht in besonders guter Form auflaufen könnte. Aber schon am Ende der Woche war alles wieder im Lot. Am Donnerstag hat wieder alles gepasst. Ich hoffe sehr, hier wieder eine einhundertprozentige Leistung abrufen zu können. Wir werden sehen."#w1#

Porteiro wieder vollkommen hergestellt

"Jetzt habe ich auf alle Fälle 20 Kilogramm weniger an Bord und durch den Crash wurde auch mein Motor in Mitleidenschaft gezogen. Ich fahre hier also mit einem neuen Aggregat. Das könnte wichtig sein, zumal der Motor auf dieser Strecke sehr gefragt ist. Der Motor ist also taufrisch und auch mein Wagen wurde gründlich repariert. Es sieht also prima aus für mich, da könnte etwas gehen. Das Problem ist nur, dass unser Aggregat nicht ganz so gut ist wie das von SEAT oder Chevrolet."

"Wir sind eben in den Kurven sehr gut unterwegs, weshalb Brünn für uns ein gutes Pflaster ist. Da ist auch das Chassis gefragt. Hier ist dagegen der Motor gefragt, weil es fast nur geradeaus geht. Es wird also sicherlich wieder hart werden, denn SEAT war schon im vergangenen Jahr sehr stark hier. Chevrolet war in letzter Zeit auch immer sehr konkurrenzfähig. Es wird sicherlich ziemlich knifflig werden, aber das ist ja nichts Neues."

Punkte sind das oberste Ziel

Frage: "Was ist deiner Meinung nach drin an diesem Wochenende?"
Porteiro: "Punkte sind für uns gewiss möglich, das wäre wichtig für die Meisterschaft. Alle BMW Piloten liegen in der Gesamtwertung innerhalb von nur zehn Punkten, von Farfus (Augusto Farfus; Anm. d. Red.) bis hin zu Priaulx (Andy Priaulx; Anm. d. Red.), von Müller (Jörg Müller; Anm. d. Red.) bis zu mir. Mein Ziel muss es also sein, um die 'Mini-Meisterschaft' innerhalb der BMW-Truppe zu kämpfen. Das sollte im zweiten Jahr durchaus möglich sein, wobei das kommende Jahr dann hoffentlich noch mal eine Steigerung bereithält."

"Es ist ja erst zwei Jahre her, dass ich den großen Umstieg von Formel-Autos in den Tourenwagen gewagt habe. Für mich ist es prima, jetzt schon einer der besten BMW zu sein. Ich kann das schaffen, Priaulx liegt ja nur fünf Punkte vor mir. Mehr ist wahrscheinlich nicht drin, denn Yvan Muller ist immer konkurrenzfähig und immer zur Stelle. SEAT ist hier in Monza immer klasse, auch in Macau. In meinen Augen, wird Muller wohl das Rennen machen. Er war schon im vergangenen Jahr dicht dran."

"Für uns wird es nach Imola dagegen sehr schwierig. Das ist zwar nicht besonders berauschend, aber so ist es nun einmal. Ich konzentriere mich jetzt ganz auf die 'Mini-Meisterschaft' bei BMW und vielleicht kann ich ja noch Huff (Rob Huff; Anm. d. Red.) schnappen. Das wird hart, wäre aber möglich. Die Top 5 sollte ich erreichen können. In Monza war ich schon im vergangenen Jahr nicht schlecht unterwegs und ich mag die Strecke sehr - es könnte also etwas gehen."

Funkkontakt zu Alessandro Zanardi

Frage: "Werdet ihr im Qualifying auf das Windschattenspiel setzen?"
Porteiro: "Das wird hier sehr wichtig sein. Alleine fünf Zehntel kann man dadurch wohl gutmachen. Selbst eine gute Runde wird ohne Windschatten eine schlechte Runde sein. Zanardi (Alessandro Zanardi; Anm. d. Red.) und ich werden zusammenarbeiten. Wir werden sogar erstmals über Funk verbunden sein. Das wird bestimmt ziemlich witzig."

"Ich hoffe nur nicht, dass das dann ausartet und wir uns die ganze Zeit gegenseitig in den Ohren liegen. Ich möchte nicht sein Geschrei hören müssen, wenn er eine Schikane verpasst (lacht; Anm. d. Red.)! Im Ernst: Vielleicht können wir uns dadurch gegenseitig pushen und uns besser aufeinander abstimmen. Wir werden sehen, wie das läuft. Entweder ist es eine große Katastrophe oder es klappt prima. Es sieht gut aus, könnte aber auch schief gehen."

"Manchmal muss man einfach konzentriert sein und da ist ein Gespräch eher ablenkend. Da kann echt alles passieren. SEAT arbeitet hier sicherlich wieder gut zusammen, wie schon im Vorjahr. BMW handhabt das anders. Bei uns kocht eher jedes Team sein eigenes Süppchen. Bei SEAT ziehen fünf Fahrer an einem Strang - das ist manchmal besser, als wenn nur zwei Fahrer zusammen arbeiten. Wir werden es auf alle Fälle probieren und sehen, was dabei herauskommt."

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