• 11.10.2009 12:41

  • von Stefan Ziegler

Oschersleben: Zu viel Schrott in Kurve eins?

Die erste Kurve der Motorsport Arena Oschersleben ist ein klassisches Nadelöhr: Muss diese enge Ecke für die Tourenwagen-WM entschärft werden?

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich gehört es schon fast zur Tagesordnung, dass es in der Motorsport Arena Oschersleben gleich nach dem Start ordentlich scheppert. Bis zu 30 Rennwagen rasen nach dem Erlöschen der Ampeln die lange Zielgerade entlang, um sich erst in Kurve eins für den weiteren Rennbetrieb in eine Reihenfolge einzuordnen. Doch vor allem beim fliegenden Start klappt das nicht immer reibungslos.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller, Jordi Gené, Robert Huff

Endstation Kurve 1: Jörg Müller, Rob Huff und Jordi Gené kamen 2009 nicht weit...

Auch in diesem Jahr krachte es bereits auf den ersten Metern und viele Piloten mussten die Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis in Oschersleben schon frühzeitig begraben. Chevrolet-Pilot Rob Huff war eines der Opfer von Kurve eins, der tückischen Passage am Ende der Zielgeraden. Laut dem britischen Rennfahrer besteht Handlungsbedarf: "In meinen Augen sollte man da was machen", so Huff.#w1#

"Beim stehenden Start ist das ja nicht so schlimm, aber bei einem fliegenden Start ist das ein anderes Thema. Wir fahren ja schließlich schon mit rund 100 km/h, wenn wir losgelassen werden. Dann müssen 26 Autos durch eine Kurve, die mit Tempo 90 zu durchfahren ist", beschreibt der britische Rennfahrer die Situation gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Die alte Variante war mir lieber."

Ursprünglich wies die Motorsport Arena Oschersleben eine wesentlich offenere erste Kurve auf, doch diese Passage wurde zugunsten einer härteren Bremszone verworfen. Huff kann der ehemaligen Variante allerdings einiges abgewinnen: "Da konnte man wenigstens noch etwas Geschwindigkeit mit in die Bremszone hinein nehmen und auch der Nadelöhr-Effekt war weitaus geringer", meint der Brite.

Robert Huff, Jordi Gené

...und schon hat's geknallt: Jordi Gené und Rob Huff gerieten 2009 heftig aneinander Zoom

Sollte die erste Kurve der Börde-Rennstrecke also wieder etwas entschärft werden? "Ich kenne mich zu wenig darin aus, wie man eine Strecke am besten zeichnet. Dafür gibt es Experten", sagt Chevrolet-Oberhaupt Eric Nève. "Die Richtlinien vom Renndirektor sind aber klar: Es geht eben nur ein Auto da durch. Bei so vielen Tourenwagen ist das natürlich eine große Herausforderung."

"Es ist unheimlich schwierig, diese ganzen Fahrzeuge am Anfang des Rennens in eine Linie zu bringen. Das ist vielleicht etwas optimistisch gedacht", gibt Nève zu Protokoll. WTCC-Promoter Marcello Lotti sieht hingegen keine Probleme: "Solche Zwischenfälle gehören in Oschersleben einfach dazu", erklärt der Italiener und gibt zu bedenken: "Die erste Kurve ist nun einmal sehr knifflig."

"Ich denke aber nicht, dass wir dort in jedem Rennen derart viel Kleinholz sehen werden. Meiner Meinung nach besteht da kein Handlungsbedarf", so Lotti - Cruze-Pilot Huff hat noch eine andere Lösung parat: "Es wäre sicherlich nicht verkehrt, wenn die Piloten etwas mehr aufpassen und mehr denken würden. Oftmals schalten gewisse Fahrer wohl ihr Hirn aus und schon hat man solche Probleme..."