Nachbarschaftshilfe in der WTCC
Norbert Michelisz (Zengö) hatte in Porto keine Stoßstangen mehr zur Hand, konnte aber auf die Reserven des Engstler-Teams zurückgreifen
(Motorsport-Total.com) - Das Fahrerlager des Motorsports wird hin und wieder als große Familie beschrieben, was so sicher nicht in allen Rennserien der Fall ist. In der WTCC wird Nachbarschaftshilfe allerdings nach wie vor groß geschrieben, wie der jüngste WM-Event in Portugal dokumentiert. Dort hatte Norbert Michelisz (Zengö) nach einem Trainingscrash plötzlich nicht mehr genug Ersatzteile für seinen BMW 320 TC.

© WTCC
Norbert Michelisz konnte in Porto auf die Nachbarschaftshilfe von Engstler zählen
Der ungarische Rennfahrer war im Freien Training bei hoher Geschwindigkeit hinten links angeeckt und hatte sich das Heck seines Fahrzeugs beschädigt. Der Haken daran: Zengö hatte keine neue Stoßstange mehr im Gepäck, um das Auto entsprechend zu reparieren. Wenig später war Michelisz jedoch wieder mit einem instandgesetzten Rennwagen unterwegs - und mit neuer Farbgebung.
Statt einer orange-schwarzen Stoßstange leuchteten am Heck des BMW Autos nämlich auf einmal die Farben Blau und Weiß auf - das Engstler-Team hatte ausgeholfen, wie Teammanager Kurt Treml gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigt. "Nebenan waren die Reserven bereits aufgebraucht, doch wir hatten noch ein paar Stoßstangen auf Lager", sagt der Österreicher. "Man hilft sich gegenseitig."
"Das gefällt mir bei BMW sehr gut: Es gibt einen richtigen Zusammenhalt. Die BMW Familie ist das Schlagwort", meint Treml und merkt an: "In Budapest unterstützten mich die Ungarn bei der Unterbringung meiner Liqui-Moly-Gäste." Und wenn auf technischer Seite einmal Not am Mann sei, dann helfe man sich gegenseitig. "Das ist doch vollkommen klar", gibt Treml in Porto zu Protokoll.
Und so kam es, dass Michelisz mit Bauteilen des Engstler-Teams gleich zweimal zum Klassensieg fuhr. "Kämpfen tun wir auf der Rennstrecke, aber nicht außerhalb und schon gar nicht im Fahrerlager", erklärt Teammanager Treml. "Da muss ich auch für BMW eine Lanze brechen, denn die Jungs geben vor Ort von Anfang an Vollgas, sind weit vor und bis weit nach dem Event für die Kundenteams da."

