• 13.01.2009 12:36

  • von Stefan Ziegler

Mullers Setup-Philosophie: Das Rennen hat Vorrang

Weltmeister Yvan Muller hat es in der Qualifikation nicht auf die Pole-Position abgesehen sondern macht sein Auto lieber fit für den Renntrimm

(Motorsport-Total.com) - SEAT-Fahrer Yvan Muller hat 2008 eindrucksvoll bewiesen, wie wichtig es in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC ist, sich in jedem Rennen möglichst weit vorne zu platzieren. Muller gelang dabei das Kunststück, an jedem Wochenende WM-Zähler abzugreifen, was schlussendlich im Titelgewinn für den Franzosen resultierte. So widmet Muller sich in den Trainingssitzungen nur kurzzeitig den Setuparbeiten für die Qualifikation und konzentriert sich anschließend auf das Setup.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller und sein SEAT Leon TDI bestachen 2008 vor allem in den Rennen

"Wenn man eine Woche testet und Zeit hat, dann kann man viel mehr erarbeiten, als in den zwei kurzen Freien Trainings an einem Rennwochenende", begründete Muller seine Setup-Philosophie gegenüber 'Motorsport aktuell'. "Da muss man zwangsläufig Kompromisse eingehen. Ich suche immer einen bestimmten Kompromiss, nämlich möglichst konstante Rundenzeiten für die Rennen."#w1#

"Eine schnelle Runde in der Qualifikation interessiert mich weniger", sagte Muller - holte in seiner bisherigen WTCC-Karriere aber immerhin vier Pole-Positions und liegt damit auf Rang drei der WM-Bestenliste hinter Augusto Farfus (BMW), Alain Menu (Chevrolet; beide 6) und Teamkollege Gabriele Tarquini (SEAT; 5). Dass der erste Startplatz nicht alles ist, unterstrich Muller 2008 ziemlich deutlich.

Yvan Muller

Yvan Muller arbeitet schnell: In zehn Minuten steht die Rennabstimmung... Zoom

"In den ersten zehn Minuten des ersten Freien Trainings arbeite ich an einem Setup für die Qualifikation, danach kümmere ich mich nur noch um die Einstellungen für die Rennen", erläuterte 39-Jährige seine Herangehensweise an das Qualifying. Dementsprechend bleiben dem SEAT-Fahrer 50 Minuten Zeit, um seine Rennabstimmung zu verfeinern - setzt die WTCC doch auf zwei halbstündige Trainings.

"Ich verbringe auch nicht so viel Zeit mit Diskussionen mit meinem Ingenieur", meinte Muller abschließend. "Denn wenn man zuviel nachdenkt, sät man sich nur Zweifel ins Gehirn. Ich entscheide mich für eine Abstimmungsvariante und belasse es dann dabei. Zwei Stunden später denke ich noch einmal kurz darüber nach und überlege mir, ob wir wirklich keine Änderungen mehr daran vornehmen sollen."