• 30.01.2009 14:10

  • von Stefan Ziegler

Muller im LMP1-Prototypen

Tourenwagen-Weltmeister Yvan Muller begab sich einmal mehr auf fremdes Terrain: In Paul Ricard testete der Franzose einen Le-Mans-Prototypen

(Motorsport-Total.com) - Yvan Muller könnte in dieser Saison sein Comeback beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans geben. Erstmals seit einigen Jahren lässt der Kalender der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC einen solchen Ausnahmestart für den SEAT-Fahrer zu. Um sich vorab schon einmal ein Bild von seinem möglichen Einsatzfahrzeug zu machen, setzte sich Muller in Paul Ricard in einen LMP1-Racer seines Oreca-Teams und drehte einige Proberunden. Dabei kam Muller durchaus auf den Geschmack.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller: Nach dem Einsatz bei der Rallye Dakar ging es in den Sportwagen

"Das hat eigentlich alles mit einer Bemerkung in Macao begonnen", erläuterte Teamleiter Hughes de Chaunac die Hintergründe dieser speziellen Probefahrt, an der unter anderem auch noch der frühere Formel-1-Pilot Olivier Panis und Rallye-Fahrer Petter Solberg beteiligt waren. "Als er den WTCC-Titel gewonnen hatte, habe ich ihm gesagt, dass ich ihm einen Test im Courage-Oreca anbieten würde."#w1#

"Er hat erst einmal nur gelacht", schilderte De Chaunac Mullers spontane Reaktion auf das Angebot. "Etwas später haben wir dieses Thema noch einmal eingeschnitten - dieses Mal etwas ernsthafter. Ich kenne Yvan sehr gut und weiß, dass er die Fähigkeit dazu hat, ein hervorragender Langstreckenpilot zu sein. Außerdem arbeitet er mit dem Team ja schon lange zusammen" - die Oreca-Mannschaft zeichnet schließlich auch für Mullers WTCC-Einsatz verantwortlich.

Olivier Panis

Yvan Muller durfte einen solchen Oreca-LMP1-Prototypen in Paul Ricard testen Zoom

Am Dienstag war es dann soweit: Weltmeister Muller rückte erstmals im Courage-Oreca LC70E-AIM aus - und war trotz der bescheidenen Wetterbedingungen sofort beeindruckt: "Ich kannte das Fahren in Prototypen, war aber dennoch überrascht", meinte Muller. "Der erste Run war sehr interessant und ziemlich nett. Das war aber keine einfache Aufgabe, denn die Strecke war noch immer nass. Es war also etwas knifflig, wo wir doch den Wagen erst noch kennen lernen mussten."

"Ich bin keine Risiken eingegangen, hatte aber dennoch meinen Spaß. Der Courage-Oreca ist gut zu fahren. Ich war daher nicht angespannt und fand mich schnell zurecht", gab Muller nach seiner Ausfahrt im Regen zu Protokoll. Am Donnerstag kam der amtierende WTCC-Champion schließlich auch noch zu einigen Runden auf Slicks - und war prompt schnell unterwegs. "Auf trockener Strecke kam ich richtig gut voran. Die zweite Ausfahrt war echt klasse."