• 22.05.2011 09:58

  • von Stefan Ziegler

Muller: "Ich wartete auf eine Gelegenheit"

Chevrolet-Fahrer Yvan Muller hielt sich in Monza absichtlich etwas zurück, hätte im Königlichen Park aber nur zu gerne einen Rennsieg eingefahren

(Motorsport-Total.com) - Zwei Rennen, zwei zweite Plätze. Mit einer solchen Bilanz darf man in der WTCC durchaus zufrieden die Heimreise antreten - wäre da nicht der Umstand, dass ausgerechnet der Teamkollege die beiden WM-Läufe gewinnen und seine Führung an der Tabellenspitze ausbauen konnte. Yvan Muller kann sich dennoch recht gut mit seiner Ausbeute in Monza arrangieren, obwohl Rob Huff etwas besser war.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller rangiert nach Monza auf dem zweiten Platz in der WM-Gesamtwertung

"Für Chevrolet bin ich zu einhundert Prozent zufrieden mit diesem Ergebnis. Besser ging es nicht und in Monza war unser Auto das beste auf der Strecke", sagt Muller im Anschluss an den dritten Event des Jahres. "In der Gesamtwertung belegen wir Chevrolet-Piloten die Positionen eins bis drei. Es ist der perfekte Saisonstart für Chevrolet. Was wollen wir mehr?", fragt der amtierende Weltmeister.

Muller beantwortet seine Frage selbst und merkt an, persönlich "nicht ganz" zufrieden zu sein. "Ich hätte natürlich gerne mindestens einen Sieg eingefahren." Er könne sich aber keinen Vorwurf machen. "In den Rennen gab ich mein Bestes. Da ist nichts, was ich bereuen könnte", meint der französische Rennfahrer und muss gestehen: "Leider war das nicht genug, denn Rob fuhr sehr stark."


Fotos: Yvan Muller, WTCC in Monza


In der Tat: Huff zeigte in Monza eine wahrhaft beeindruckende Leistung, indem er der Pole-Position einmal mehr den Sieg im ersten Rennen folgen ließ und wenig später auch Rennen zwei für sich entscheiden konnte. "Ein paar Mal versuchte ich mein Glück, doch einen Fahrer im gleichen Auto auf der Außenseite zu überholen, ist schier unmöglich", beschreibt Muller seine Bemühungen in Italien.

"Eine andere Wahl hatte ich aber nicht", meint Muller. Genau wie der Dritte im Chevrolet-Bunde, Alain Menu. Der Schweizer fuhr im Königlichen Park besonders aggressiv und zahlte unterm Strich einen hohen Preis dafür, als er mit Muller kollidierte und vorzeitig ausschied. "Er kam etwas schlechter aus der zweiten Schikane heraus als ich", berichtet Muller. "Ich versuchte daher, ein Manöver zu setzen."

"Ich machte speziell zu Beginn keinen Druck, sondern hielt einfach den Abstand konstant." Yvan Muller

"Ich wollte auf seiner Innenseite angreifen, doch er schmiss mir die Türe zu und wir hatten eine kleine Berührung. Das war kein großer Crash, reichte aber aus, um ihn vom Kurs abzubringen", schildert der zweimalige Weltmeister die Situation aus seiner Sicht. "Ich ging dann noch vom Gas, doch da war es schon zu spät." Generell hielt sich Muller in Monza aber eher zurück, statt nach vorne anzugreifen.

"Ich machte speziell zu Beginn keinen Druck, sondern hielt einfach den Abstand konstant und schonte meine Reifen. Ich wartete auf eine Gelegenheit. Dabei ging es eben darum, nicht so sehr zu kämpfen wie die beiden anderen. Ich spekulierte darauf, in den Schlussrunden noch einmal eine Chance zu bekommen", erläutert Muller. "Manchmal ist es besser, einfach nur dranzubleiben und zu warten."