• 17.05.2011 13:40

  • von Stefan Ziegler

Menu: "Ein sehr unglücklicher Zwischenfall"

Chevrolet-Fahrer Alain Menu schildert seine Sicht der Dinge zur Kollision mit Yvan Muller und zieht nach dem Monza-Event ein recht gemischtes Fazit

(Motorsport-Total.com) - Alain Menu hätte beim dritten Saisonevent in Monza sicherlich zwei Top-3-Ergebnisse einfahren können, doch der Schweizer wollte sich im ersten Rennen nicht mit dem dritten Rang hinter seinen Chevrolet-Teamkollegen Rob Huff und Yvan Muller zufrieden geben. Einen der beiden konnte Menu überholen, doch an Huff biss er sich die Zähne aus - und kollidierte schließlich noch mit Muller.

Titel-Bild zur News: Alain Menu

Alain Menu im Kiesbett der ersten Lesmo: Kurz zuvor war er mit Yvan Muller kollidiert

Damit waren die Chancen von Menu schlagartig dahin, denn der 47-Jährige flog erst nach rechts von der Rennbahn und in die Leitplanken, ehe sein Chevrolet Cruze quer über die Fahrbahn und in den Kies der ersten Lesmo-Kurve rutschte. Ein bis dato recht starkes Wochenende hatte sich für Menu von einem Augenblick auf den anderen in einen herben Rückschlag in der Fahrer-WM entwickelt.

"Was kann ich dazu sagen? So etwas passiert halt", sagt Menu gegenüber 'Touring Car Times'. "Es war ein sehr unglücklicher Zwischenfall. Ich bin der Leidtragende dabei, denn im Hinblick auf die WM-Gesamtwertung wirft mich das natürlich zurück. Mir ist klar: Das war keine Absicht, doch ich war halt derjenige, der den Preis dafür zahlen musste. Sehr schade, dass wir kollidierten", hält Menu fest.


Fotos: Alain Menu, WTCC in Monza


"Ich war noch immer in den Zweikampf mit Rob verstrickt und bremste die zweite Schikane in der Mitte der Strecke an. Am Ausgang dieser Passage bemerkte ich, dass Yvan etwas schneller war als ich. Ich dachte: Er würde sich die Innenlinie in der ersten Lesmo-Kurve schnappen, also warf ich die Tür zu", erklärt der Schweizer. "Yvan war nicht neben mir und nicht auf der Höhe meiner B-Säule."

"Das war zumindest mein Eindruck, ohne die TV-Bilder gesehen zu haben. Ich dachte, er würde vom Gas gehen, doch das war nicht der Fall und ich flog ab", berichtet Menu. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch zeigte der Chevrolet-Fahrer im zweiten Lauf des Tages allerdings eine richtig starke Leistung, indem er sich von ganz hinten noch bis auf den fünften Platz nach vorne arbeitete.

"Ich hatte nur geringe Hoffnungen, doch mein Rennen war spitze und ich lief als Fünfter ein. Das bedeutet wertvolle Punkte, aber vollkommen zufrieden bin ich mit meiner Ausbeute in Monza nicht", gesteht Menu. "Die Saison ist allerdings noch sehr lange und es ist noch alles drin." Bei 79 Punkten aus drei Events weist der 47-Jährige derzeit 41 Zähler Rückstand auf WM-Spitzenreiter Huff auf.