• 28.10.2008 16:50

  • von Stefan Ziegler

Müller mit durchwachsenem Rennwochenende in Japan

BMW Pilot Jörg Müller landete in Okayama als Zweiter auf dem Siegerpodest, musste im zweiten Rennen aber vorzeitig die Segel streichen

(Motorsport-Total.com) - Schon auf den ersten Metern in Lauf eins war klar, dass BMW die hervorragende Ausgangslage nach der Qualifikation nicht über die Ziellinie würde retten können. Doch während sich Augusto Farfus von der Entscheidung an der Spitze verabschiedete, ging Teamkollege Jörg Müller erst einmal in Führung. Der einzige deutsche Werkspilot in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC bemühte sich redlich, seinen Vorsprung auf dem 'Okayama International Circuit' über die Runden zu bringen, scheiterte allerdings.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller vor Rickard Rydell

Groß war der Vorsprung von Jörg Müller auf Rickard Rydell - aber nicht groß genug

Noch bevor sich Müller in der Pressekonferenz nach den Rennen zu seiner persönlichen Leistung äußerte, gab sich der BMW Fahrer als fairer Sportsmann und zollte der auch in Okayama überlegenen Konkurrenz Respekt: "Erst einmal möchte ich SEAT zum Herstellertitel gratulieren", sagte Müller und ging dann auf seine Sicht der Dinge in Japan ein, wo er insgesamt acht Punkte abstauben konnte.#w1#

Platz zwei im ersten Rennen

Im ersten Rennen lief zunächst noch alles für den 39-Jähirgen: "Mein Start an sich war in Ordnung, doch in der ersten Kurve gerieten gleich mehrere Fahrzeuge aneinander, wobei ich glücklicherweise durchschlüpfen konnte", berichtete Müller von den ersten Sekunden nach dem fliegenden Start. "Dadurch lag ich schon früh in Führung und habe aus den Reifen herausgeholt, was eben drin war."

"Ich hatte zwischendurch einen Vorsprung von 3,5 Sekunden aufgebaut und habe mir gedacht, dass ich das wohl leicht nach Hause bringen würde. Dann ließen allerdings die Reifen nach und ich wurde immer langsamer. Rickard (Rickard Rydell; Anm. d. Red.) holte dann mit Siebenmeilenstiefeln auf mich auf und ich habe zwar noch versucht, mich einige Runden lang zu wehren, aber ich hatte dann doch keine Chance gegen ihn."


Fotos: WTCC in Okayama


"Mein Auto rutschte immer mehr und meine Rundenzeiten sackten richtig ab", erläuterte Müller, der schließlich kurz vor Schluss noch von einem furios fahrenden Rydell abgefangen und auf Rang zwei verwiesen wurde. "Von hinten kam Andy Priaulx näher, aber ich konnte einen zweiten Platz mit nach Hause nehmen. Unterm Strich bin ich damit aber sehr zufrieden." Der zweite Lauf sollte dagegen einige Überraschungen bereithalten.

Thompson drückt Müller in den Kies

So stand zunächst die Wetterlage im Fokus, denn die Bedingungen waren weder Fisch noch Fleisch: "Ich hatte mich vor dem Start für Slicks entschieden und hatte daher zunächst keine Chance gegen meine Konkurrenten, die sofort wie Raketen an mir vorbeigezogen sind", schilderte Müller die schwierige Anfangsphase des zweiten Rennens. "Es war aber sicherlich dennoch die richtige Entscheidung."

"In der ersten Kurve fand ich mich inmitten eines Scharmützels wieder und da haben wir einige Positionen eingebüßt. Ich war komplett eingeklemmt und fand mich auf einmal auf Position dreizehn wieder. Das machte es natürlich nicht leichter, wieder zurückzukommen. Ich konnte mich wieder auf Platz zehn vorarbeiten, als mich James Thompson bei seinem Drang noch vorne auf die Schippe nahm und ich mich ins Kiesbett drehte."

"Das war es dann für Lauf zwei - obwohl die Voraussetzungen nicht schlecht gewesen waren, auch im zweiten Rennen in die Punkte zu fahren", ärgerte sich Müller über die verpasste Chance, grämte sich allerdings nicht allzu lange. "Schön war der zweite Platz in Lauf eins, aber es hätten mehr Zähler werden können", lautete daher die abschließende Bilanz des BMW Piloten, der in Macau noch einmal richtig nachlegen möchte.