Müller exklusiv: Das erste Ziel heißt Runde eins
Jörg Müller im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' über sein Abschneiden im Zeittraining in Macao und seine Aussichten für die beiden Rennen
(Motorsport-Total.com) - Wie bei vielen der vergangenen Rennwochenenden, so schienen Augusto Farfus und Jörg Müller auch in Macao als Favoriten ins Qualifying zu gehen - doch für beide BMW Team Germany Fahrer sollte es am Ende anders kommen. Während Farfus mit P5 einigermaßen im Soll blieb, schaffte Müller nicht mehr als Rang zehn - eine Enttäuschung für den Macao-Spezialisten und einzigen deutschen Werkspiloten in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC. Was geschehen ist, erläuterte Müller im Interview.

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Jörg Müller konnte im Qualifying keine Topleistung abrufen und landete auf P10
Frage: "Jörg, in den Freien Trainings sah es für dich noch ganz gut aus, doch in der Qualifikation war es dann Platz zehn. Was war los?"
Jörg Müller: "Das ist traurig, einfach traurig. Damit hätte ich aber auch nicht gerechnet. Wir wissen überhaupt nicht, was passiert ist. Ich bekam keinen meiner drei Reifensätze zum arbeiten und bin rumgerutscht, als hätte ich uralte Pneus drauf. Das war echt seltsam."#w1#
"Ich habe mit Andy (Andy Priaulx; Anm. d. Red.) darüber gesprochen, er hatte dasselbe Problem bei seinen ersten beiden Anläufen und im Freien Training. Er fuhr in der Qualifikation mit dem dritten Reifensatz stolze 1,8 Sekunden schneller - für mich heißt das, dass etwas mit den Reifen nicht gestimmt hat."
Frage: "Wurdest du außerdem durch die Roten und Gelben Flaggen eingebremst?"
Müller: "Nein, damit hatten wir eigentlich keine Probleme. Wir haben teamintern unser Windschattenspiel durchgezogen. Das hat einhundertprozentig gepasst, nur war halt der Grip nicht da. Die Balance des Autos war so schlecht nicht, aber das Gripniveau war zu niedrig."
Frage: "Was ist von P10 aus für dich noch möglich?"
Müller: "In Macao ist vom zehnten Startplatz noch ein Sieg oder ein letzter Platz drin. Dazu kann man hier nicht viel sagen. Entscheidend wird zunächst einmal das erste Nadelöhr bei der 'Lisboa'-Kurve sein, denn dort kracht es für gewöhnlich immer. Ich muss also erst einmal schauen, dass ich diese Stelle meistern kann und nicht irgendwo in der Mauer hängen bleibe."
Frage: "Spekulierst du auf Rennen zwei?"
Müller: "Darauf hofft man natürlich immer. Wir müssen einmal abwarten, wie gut die Fronttriebler mit den Reifen haushalten können und wie stark ihre Gummis abbauen. Sollte sich dabei eine Chance zum Überholen bieten, dann würde uns das sicherlich helfen."

