• 30.11.2009 15:01

  • von Stefan Ziegler

Monteiro: "Ein großer Sieg für SEAT"

SEAT-Fahrer Tiago Monteiro verschenkte in Macao einen möglichen Sieg, um seinem Team zu helfen - Missstimmung nach der Qualifikation von China

(Motorsport-Total.com) - Wie schon des Öfteren in dieser Saison, so musste sich Tiago Monteiro auch beim Saisonfinale in Macao vollkommen in den Dienst seines SEAT-Teams stellen. Der portugiesische Rennfahrer nahm seine persönlichen Ansprüche zurück, um seinen Teamkollegen Gabriele Tarquini und Yvan Muller eine noch bessere Möglichkeit zu bieten - obwohl Monteiro in Macao sogar Siegchancen hatte.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Tiago Monteiro hatte gute Chancen in Macao, verhielt sich aber teamdienlich

"Es ist ein großer Sieg für SEAT, auch wenn ich auf einen Gewinn verzichten musste, den ich auf der Strecke hätte erobern können", kommentiert der 33-Jährige den WM-Ausgang. "Ich bin deswegen nicht betrübt - ganz im Gegenteil. Ich bin sehr stolz darauf, Dreh- und Angelpunkt des Erfolges von SEAT gewesen zu sein", gibt Monteiro zu Protokoll - Punkte heimste er selbst aber nur wenige ein.#w1#

Doch darauf war Monteiro in Macao auch gar nicht angesetzt. "Ich wusste, dass die erste Runde ungeheuer wichtig sein würde", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot rückblickend. "Ich bemerkte sofort, wie sehr mein guter Start unseren Rivalen von BMW wehtat. Sie veränderten daraufhin ihre Strategie und konzentrierten sich ausschließlich auf den Gewinn der Herstellerwertung", meint Monteiro.

"Ich war schneller als Huff, ging aber keinerlei Risiken ein. Ich wollte die Punkte für SEAT nicht aufs Spiel setzen. Wir brauchten das Maximum", erklärt der Portugiese, der auch im zweiten Rennen nicht über eine Mittelfeldposition hinauskam: "Ich hatte eigentlich gehofft, noch auf das Podium zu fahren, welches mir im ersten Rennen durch die Lappen gegangen war", hält Monteiro nach Macao fest.¿pbvin|64|2179|wtcc|0|1pb¿

Etwas zu viel Teamwork bei der Konkurrenz?

Mit seinem Jahresausklang ist der SEAT-Fahrer dennoch zufrieden: "Ich beschloss die Saison auf einem Hoch und mit der Befriedigung, dass ich kräftig zum Erfolg von SEAT beigetragen habe. Es ist ein großartiges Team - sowohl im technischen Bereich als auch auf persönlicher Ebene. Ich bin stolz darauf, zur Titelverteidigung in einer der umkämpftesten Weltmeisterschaften beigetragen zu haben."

Weitaus weniger Spaß hatte Monteiro hingegen in der Qualifikation, wo er sich von der Konkurrenz behindert fühlte: "Jordi und ich waren eine Bedrohung für die BMW Jungs", erklärt Monteiro. "Am Ende der Session ruinierte Andy Priaulx zwei meiner schnellen Runden. Er hat genau da langsam gemacht, wo man nicht überholen konnte", schildert der frühere Jordan-Pilot sein Dilemma.

"Als ich schließlich nicht genug Speed mitnehmen konnte, legte er noch einmal eine schnelle Runde hin, womit er in der Startaufstellung noch an mir vorbeiging", meint Monteiro und fügt an: "Das ist eine bedauerliche Einstellung - vor allem in einer Weltmeisterschaft. Zu unserer Verteidigung muss man sagen, dass SEAT stets eine Teamtaktik angewandt hat, die unsere Rivalen nicht behinderte."