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  • 17.11.2011 17:37

  • von Stefan Ziegler

Michelisz im Jahr danach: "Wir müssen Risiken eingehen"

2010 feierte Norbert Michelisz in Macao seinen ersten WTCC-Sieg, nun möchte sich der Ungar den Titel bei den Privatiers sichern - "Es wird kniffliger"

(Motorsport-Total.com) - 23 Punkte trennen Norbert Michelisz in der Privatierwertung von Tabellenführer Kristian Poulsen, doch angesichts der noch zu vergebenden 43 Zähler ist auf dem Guia Circuit von Macao noch sehr vieles möglich. Dessen ist sich Michelisz bewusst. Der ungarische Rennfahrer weiß aber auch: Um seinen BMW Markenkollegen in die Schranken zu weisen, braucht es am Sonntag mehr als gute Ergebnisse.

Titel-Bild zur News: Norbert Michelisz

Norbert Michelisz im Leitplanken-Kanal des berühmten Guia Circuits von Macao

Eben diese Aufgabe bezeichnet Michelisz als "große Herausforderung" - und das nicht ohne Grund, wie er hinzufügt. Allmählich kämen die Erinnerungen an seinen Premierensieg in Macao 2010 zwar wieder hoch, aber die Situation sei dieses Mal ungleich schwieriger, "wo ich nun doch einen BMW fahre", meint Michelisz. Noch sei er mit dem Hecktriebler nicht so auf du und du wie mit dem SEAT.

"2010 waren wir auf einem Niveau, bei dem ich mein Auto sehr gut kannte. Beim jüngsten Event in China fühlte ich mehr oder weniger das Gleiche für meinen BMW, doch ich bin damit noch immer nicht dort, wo ich mit dem SEAT war. Deshalb wird es in diesem Jahr etwas kniffliger", erklärt Michelisz. "Es dürfte deutlich schwieriger werden, meinen BMW über längere Zeit im Grenzbereich zu bewegen."

"Dieses Handicap wird größer, je weniger Auslaufzonen du an der Strecke hast. Es wird also wohl nicht einfach, die Ergebnisse von 2010 zu wiederholen", sagt der 27-Jährige und merkt an: "Diese Strecke kannst du nämlich nicht mit anderen Kursen vergleichen. Du musst dreimal so viel Zeit und Ressourcen in die Vorbereitungen investieren, als dies beim zweitschwierigsten Kurs der Fall ist."

"Es wird wohl nicht einfach, die Ergebnisse von 2010 zu wiederholen." Norbert Michelisz

"Es gibt zudem nur wenige Stellen, an denen du nach einem Fehler nicht in Schwierigkeiten gerätst", hält der WTCC-Pilot fest. Trotzdem sei er zu einer für Macao recht ungewöhnlichen Fahrstrategie gezwungen: "Wir müssen Risiken eingehen. Es reicht nicht aus, einfach nur in Q2 vorzudringen." Das Ziel müsse sein, Poulsen sicher zu schlagen und - wenn möglich - noch um einiges zu distanzieren.


Fotos: Norbert Michelisz, WTCC in Macao


"Wenn ich zwar weiterkomme, aber in eine schlechtere Position als Kristian gerate, dann sind mir quasi die Hände gebunden und ich verliere meine Titelchancen bei den Privatfahrern. Wir müssen daher die bestmögliche Startposition anpeilen, indem wir etwas riskieren", meint Michelisz. In der Testsession vom Donnerstag habe er es allerdings noch verhältnismäßig ruhig angehen lassen.

"Wir müssen die bestmögliche Startposition anpeilen, indem wir etwas riskieren." Norbert Michelisz

"Es lief prima", sagt der ungarische Rennfahrer. "Ich verbinde zwar beste Erinnerungen mit dieser Strecke, doch auf einem solchen Kurs hast du schon Respekt. Das wäre auch im Trockenen der Fall gewesen, denn ein kleiner Fehler kann dich einiges kosten." Seine Erfahrung sei ihm dabei aber eine große Stütze. "Hoffentlich kann ich diese Einstellung beibehalten", erklärt Michelisz abschließend.