Loeb-Aus: WTCC-Serienchef Ribeiro "sprachlos" und "traurig"

Das Aus von Sebastien Loeb im WTCC-Team von Citroen hat auch WTCC-Serienchef Francois Ribeiro kalt erwischt: "Ich verstehe es nicht"

(Motorsport-Total.com) - Mitte November musste die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) an einem Tag gleich zwei bittere Pillen schlucken. Zum einen gab Citroen bekannt, Ende 2016 nach drei Jahren als Werksteam aus der WTCC auszusteigen. Zum anderen teilte der französische Autobauer mit, dass die Zusammenarbeit mit Sebastien Loeb nach 15 Jahren beendet und der neunmalige Rallye-Weltmeister 2015 nicht mehr für das Team in der WTCC fahren wird.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loebs WTCC-Ausstieg sorgt allenthalben für Erstaunen Zoom

Diese Entscheidung sorgte nicht nur bei Loeb selbst, sondern im gesamten Fahrerlager der WTCC für Erstaunen - selbst bei Serienchef Francois Ribeiro. "Ich kenne Sebastien seit 1996, und als er mich anrief, um mich vorab von dieser Entscheidung zu informieren, merkte ich an seiner Stimme, wie enttäuscht er war", sagt der Franzose. "Und so ging es mir auch. Ich war sprachlos und verstehe es nicht."

"Sebastien sagte, er sei überrascht und enttäuscht. Ich möchte für meinen Teil ergänzen: Ich bin traurig, wirklich traurig", drückt Ribeiro seine Betroffenheit aus. "Diese Entscheidung hatte ich nicht erwartet, hatte keiner erwartet. Mit ihrer Entscheidung, in den Rallyesport zurückzukehren, konnte man eher rechnen", meint er.

Das Aus seines Landsmanns sei nicht nur für die WTCC, sondern für auch für Loeb selbst ein schwerer Schlag. "Es tut mir für ihn und die Meisterschaft leid, dass er im nächsten Jahr nicht zeigen kann, wie weit er in seiner Entwicklung kommen kann und ob er (Jose-Maria, Erg.d.Red.) Lopez herausfordern kann." Loeb hatte 2014 in der WTCC debütiert und seinen zwei Jahren in der Serie insgesamt sechs Rennen gewonnen.


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Der Entscheidung von Loeb, nach Jahren der Dominanz in der Rallye-WM im fortgeschrittenen Alter in der WTCC zu wechseln, zollt Ribeiro großen Respekt. "Er war 40 Jahre alt, neunmaliger Rallye-Weltmeister und sagt dann: Nächstes Jahr bin ich Rookie. Wie viele Fahrer würden so etwas machen?", fragt sich der Serienchef.

"Er hatte sich auf drei Jahre eingestellt und wusste, dass er stetig Fortschritte machen würde. Daher ist es schade, dass er dieses dritte Jahr nicht bekommt. Aber das ist nicht seine und nicht meine Entscheidung und ich kann leider nichts daran ändern", so Ribeiro. "Ich habe ihm aber gesagt, dass die Türe in der WTCC für ihn immer offen steht. Er kann mich jederzeit anrufen, und dann suchen wir nach einer Lösung."