Lauf zwei: Tarquini und Gené mit Doppelerfolg in Monza!
Auch im zweiten Rennen des WTCC-Wochenendes in Monza siegte SEAT auf ganzer Linie: Gabriele Tarquini gewann vor Jordi Gené und Nicola Larini
(Motorsport-Total.com) - Die Freude über die Pole-Position von Alessandro Zanardi währte nur kurz. Der BMW Pilot bestimmte zwar in den ersten Runden die Pace, musste dann aber abreißen lassen und hatte mit der Entscheidung im Königlichen Park nicht mehr viel zu tun. Den Sieg vor einer recht gut gefüllten Haupttribüne sicherte sich indes WM-Verfolger Gabriele Tarquini, der auf dem Siegerpodest von Teamkollege Jordi Gené flankiert wurde. Nicola Larini holte Platz drei für Chevrolet, Sergio Hernández siegte bei den Privatiers.
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Gabriele Tarquini war im zweiten Rennen von Monza nicht zu bremsen: Platz 1
Der Start: Zanardi führte die WTCC-Meute in der Einführungsrunde um den Kurs, während Chevrolet-Neuling Manabu Orido in der Boxengasse stand und von fieberhaft arbeitenden Mechanikern umschwirrt wurde. Davon nahm das Feld freilich wenig Notiz, als die Fahrer auf die Zielgerade einbogen und ihre Startpositionen aufsuchten. Kaum war die Ampel erloschen, war Zanardi schon auf und davon: Der Italiener erwischte einen Traumstart, den Rob Huff komplett verpennt zu haben schien.#w1#
Zanardi mit prima Start in Führung
In der Reihenfolge Zanardi, Jordi Gené (SEAT) und Nicola Larini (Chevrolet) flogen die ersten drei Piloten auf die 'Ascari'-Schikane zu. Gabriele Tarquini (SEAT), Huff, Yvan Muller (SEAT), Andy Priaulx (BMW) und Tiago Monteiro (SEAT) folgten auf den Plätzen. Wieder hatte es allerdings in der ersten Kurve Ärger gegeben und einige Fahrer hatten abgekürzt - Rickard Rydells Bestrafung aus Lauf eins lässt grüßen...
Für Privatiers-Sieger Pierre-Yves Corthals war indes schon am Start Schluss: Der Belgier kam nicht vom Fleck und musste weggeschoben werden. An der Spitze tat sich unterdessen einiges: Die Führung von Lokalmatador Zanardi währte nicht lange, denn ab Runde drei lag plötzlich Gené vorne - die SEAT-Piloten machten mächtig Dampf und setzten den Italiener stark unter Druck.
Huff hatte in der Zwischenzeit Muller vorbeilassen müssen und so hetzte dieser gemeinsam mit Tarquini hinter Zanardi her. In der 'Ascari'-Schikane musste sich der ehemalige Formel-1-Pilot schließlich beugen und fiel im Verlauf der nächsten Runden immer weiter zurück. Im hinteren Feld bekamen sich derweil Andrei Romanov (BMW) und Debütant Takayuki Aoki in die Haare. Das Ergebnis: Nach einem Crash landeten beide im Kiesbett.
Der BMW Traum vom Märchen in Monza war also vorerst ausgeträumt und SEAT schickte sich an, den Doppelsieg aus Lauf eins zu wiederholen. Gené führte das Fahrerfeld um den Kurs, Tarquini folgte seinem Teamkollegen wie ein Schatten und Larini fand sich an dritter Stelle liegend wieder. Muller war auf der Flucht vor Priaulx, der seinerseits Monteiro und Alain Menu (Chevrolet) im Nacken hatte. Erst dann tauchte Pechvogel Zanardi wieder auf - als Achter.
Tarquini passiert Gené und siegt!
Wie würden sich Gené und Tarquini an der Spitze verhalten? Die Antwort auf diese Frage gab es in Runde sieben auf der Zielgerade: Der Italiener griff seinen Teamkollegen an, kam aber nicht vorbei - Tarquini wollte den Sieg im zweiten Lauf. Nur wenige Meter hinter dem führenden SEAT-Duo ließ Priaulx seine Yokohama-Reifen kräftig qualmen und rauschte komplett am Bremspunkt vorbei. Auch Huff verabschiedete sich in der folgenden Schikane kurz von der Ideallinie - Platzverlust für beide Routiniers.
Im ganzen Tohuwabohu eroberte Tarquini die Führung im Rennen, dahinter kam es zum Bruderkampf der BMW Fahrer. Über die Vorfahrt konnten sich Farfus, Félix Porteiro und Jörg Müller nicht so richtig einig werden und es kam zum berühmt-berüchtigten Lackaustausch, wobei Porteiro den Notausgang nehmen musste. Diesen hatte auch Huff gewählt, allerdings schon auf der Zielgeraden: Langsam humpelte die Chevrolet-Speerspitze zurück an die Boxen und gab auf.
Nach neun Runden kreuzte Tarquini als Sieger die Ziellinie und sorgte für den zweiten SEAT-Triumph des Tages, den Gené mit P2 optimal ergänzte. Zur Freude seiner Landsleute kletterte mit Larini ein weiterer Italiener auf das Siegerpodest, Muller und Menu folgten auf den Plätzen. Monteiro, Zanardi und Farfus komplettierten abschließend die Top 8, Rydell und Müller die Top 10.
Bei den Privatiers der Independent's Trophy behielten die beiden Proteam-Racer Sergio Hernández und Stefano D'Aste die Oberhand, während Franz Engstler als Vierter das Podium nur knapp verpasste. Platz drei belegte Wiechers-Gaststarter Kristian Poulsen, der seinen Auftritt in Monza somit auf höchst erfreuliche Art und Weise beendete. Hernández baute durch diesen Erfolg seinen Vorsprung in der Fahrerwertung weiter aus, Proteam festigte die Führung bei den Teams.