• 05.10.2008 12:53

  • von Stefan Ziegler

Lauf eins: Muller mit Start-Ziel-Sieg in Monza!

Wie im Qualifying, so im Rennen: SEAT stellte beim ersten WM-Lauf in Monza das komplette Siegerpodest - Yvan Muller gewinnt

(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Teamchef Jaime Puig den Auftritt im Königlichen Park von Monza vorgestellt: Yvan Muller siegte standesgemäß nach neun Runden, Gabriele Tarquini wurde Zweiter und Rickard Rydell machte das SEAT-Podium als Dritter perfekt. Vor einigen wenigen Zuschauern und bei bestem Rennwetter feierte die SEAT-Truppe ausgelassen, während das Feld der Geschlagenen schon mit den Vorbereitungen für Lauf zwei beginnen konnte, den Jordi Gené von der Pole-Position aus in Angriff nehmen wird.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Daumen hoch: Yvan Muller durfte nach Lauf eins in Monza kräftig strahlen...

Langsam hatte das Feld beim Start auf der Gegengeraden die Ausgangsformation eingenommen und kam schleichend auf die Zielgerade. Bei Grün ging's los und die so illustre Startaufstellung löste sich blitzschnell auf, als die insgesamt 30 Wagen auf die erste Kurve zuhetzten. Dann passierte es: Honda-Pilot James Thompson kam plötzlich quer, rodelte seitlich durchs Gras und gab in der Schikane Privatiers-Pole-Sitter Pierre-Yves Corthals noch einen Hieb mit.#w1#

Thompson mit frühem Aus nach wenigen Metern

Viele Fahrer mussten daher den Weg über den Grünstreifen wählen - und Thompson musste wieder einmal vorzeitig die Segel streichen. Eine Schikane später hatte es schließlich Stefano D'Aste (BMW) erwischt. Der Italiener flog ab und ramponierte sich dabei den rechten Hinterreifen, wohingegen Félix Porteiro (BMW) vorne Links einen Plattfuß an die Box zurückschleppte - die Fernsehbilder konnten aber keinen Aufschluss darüber geben, ob sich die beiden gegenseitig angerempelt hatten.

Wenig später lag vor der BMW Team Italy-Spain Box jedenfalls ein vollkommen zerfetzter Reifen. Derweil musste auch BMW Team Germany Pilot Augusto Farfus Federn lassen und seinen leicht qualmenden Wagen in Runde vier endgültig abstellen. So umkreiste das Feld den 5,8 Kilometer langen Kurs im Königlichen Park in knapp zwei Minuten und Yvan Muller lag zur Rennhälfte in Führung.

Der Franzose hatte seine Pole-Position optimal umgesetzt, einzig Markenkollege Jordi Gené war etwas zurückgefallen. Gabriele Tarquini folgte Muller wie ein Schatten und Rickard Rydell schirmte die beiden WM-Leader nach hinten ab. Auf P4 hatte sich Chevrolet-Pilot Nicola Larini festgesetzt, der im Getümmel der ersten Kurve zunächst Farfus und dann auch noch Gené geknackt hatte. In seinem Nacken saß Andy Priaulx.

Larini versucht sich an Rydell

Der fünfte SEAT mit Tiago Monteiro ließ nicht lange auf sich warten und jagte vor Gené der Meute hinterher. Schwergewicht Rob Huff schaufelte seine 70 Kilogramm als Achter durch den Königlichen Park, dahinter folgte das BMW Duo Alessandro Zanardi und Jörg Müller. Wenige Runden vor Schluss wurde schließlich die Brechstange ausgepackt.

Am Ende der langen Zielgeraden versuchte der Italiener etwas ungestüm sein Glück - fand es aber nicht. Da half kein Drücken und Drängen, Rydell sperrte zu. So blieb es bei der dreifachen SEAT-Führung und den Positionen auf den Plätzen. Muller holte sich nach neun Runden den Sieg beim Heimspiel in Monza - obwohl kurzfristig Tarquini in Führung gelegen hatte - und vergrößerte seinen Vorsprung auf seinen Teamkollegen um weitere zwei Punkte. Rydell komplettierte als Dritter das hervorragende Mannschaftsergebnis der Iberer, die genau nach WM-Stand eingelaufen sind.


Fotos: WTCC in Monza


Larini hatte mit einem beinahe verzweifelt anmutenden Manöver alles versucht und musste sich in der Schlussphase noch überholen lassen: Priaulx und Monteiro stürmten am Chevrolet-Piloten vorbei und auf die Ränge vier und fünf. Larini belegte abschließend P6 vor Teamkollege Huff und Gené, der für Lauf zwei auf der Pole-Position steht. Das BMW Duo Zanardi und Müller ging abschließend leer aus.

Bei den Privatiers landete Corthals einen Volltreffer und siegte in der Independent's Trophy. Damit konnte er seinen Rückstand in der Gesamtwertung deutlich verringern, zumal der Deutsche Franz Engstler erneut ein starkes Rennen ablieferte und bis auf den zweiten Rang nach vorne gefahren war. BMW Fahrer und Tabellenleader Sergio Hernández rundete das Privatiers-Podium als Dritter ab.