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Lamm: "Jörg läuft manchmal einem Idealzustand hinterher"
Der Teammanager des BMW Teams Germany nimmt die fahrerischen Leistungen von Jörg Müller unter die Lupe - "Eine sehr harte Saison"
(Motorsport-Total.com) - BMW holte in Oschersleben zum Doppelschlag aus - doch Lokalmatador Jörg Müller war nicht unter den siegreichen Piloten. Vor heimischem Publikum kam der BMW Pilot einfach nicht so in Schwung, wie wenige Wochen zuvor in Brands Hatch. Dort hatte Müller seinen ersten Saisonsieg feiern können und durfte sich wieder Hoffnungen auf den Titel machen - nach einem "Nuller" in Oschersleben sind diese Chancen allerdings wieder gesunken. Charly Lamm betreibt Ursachenforschung und widmet sich diesem Thema.

© xpb.cc
Pech im Rennen: Laut Charly Lamm liegt der Schlüssel zum Erfolg im Qualifying..
"Er ist in Brands Hatch zwei gute Rennen gefahren", sagte Lamm gegenüber 'Motorsport aktuell' und stellte zu Beginn zunächst die positiven Leistungen von Jörg Müller heraus. "Aber es ist nach wie vor so, dass man sich in der Qualifikation ein Quäntchen mehr wünschen würde. Jörg ist eher der Racer als der Qualifizierer. Die Aufgabe muss sein, die Maximal-Performance im Qualifying zu bringen."#w1#
Lamm fordert solides Qualifying
"Aber selbst das bringt uns dann vielleicht nur auf Startplatz zehn", meinte Lamm. "Die Zeiten, in denen du mit 70 Kilogramm das zweite Rennen bestimmen konntest, sind vorbei. Da gibt es kein hundertprozentiges Strickmuster. Es muss mit dem dritten Reifensatz nochmals alles passen. Es ist auch schon vorgekommen, dass er sich mit dem dritten Reifensatz dreht, einen Fehler macht oder einfach nur in eine Gelbe Flagge reinfährt."
"Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass wir da das Maximum rausholen. Es ist ja nicht so, dass Jörg da rumschläft", relativierte der Teammanager diesen Punkt und gab zu Bedenken: "Es sind manchmal nur Nuancen, die fehlen. Jörg läuft manchmal einem Idealzustand hinterher, den er von seinem Auto in gewissen Fahrsituationen erwartet. Wenn er das Auto nicht da spürt, wo er es haben will, dann stört ihn das."
Keine Resignation bei Charly Lamm
"Er braucht vielleicht eine etwas balanciertere Einstellung zum Auto. Aber da kommen wir schon fast ins Esoterische", sagte Lamm und betrachtete die Situation ganz nüchtern: "Wenn du von hinten startest, kommst du ins Getümmel hinein. Da fährt dir immer mal einer aufs Rad und du fährst dann mit einer krummen Spur weiter."
"Weil du eine solche Leistungsdichte hast, musst du dich gut qualifizieren. Die Achterbahn der Resultate tut uns ja auch weh. Wir fahren durch eine sehr harte Saison, weil wir sehr oft die Leistungsfähigkeit, die wir in unseren Teamfahrzeugen haben, nicht in Resultate umsetzen können. Wir hatten im Laufe der Saison so viele Nuller, dass ich das fast nicht mehr sehe."
"Das soll nicht resignierend klingen", erläuterte Lamm abschließend, obwohl die Konstanz von SEAT schon sehr beeindruckend und zugleich auch etwas beunruhigen wirke. Statt den Kopf hängen zu lassen schaut man beim BMW Team Germany aber wieder voraus: "Wir wollen jetzt vor allem gute Resultate einfahren und dann schauen, wie sich das entwickelt."

