• 08.03.2007 14:36

Jörg Müller will Priaulx den Titel abspenstig machen

Jörg Müller will 2007 erstmals Tourenwagen-Weltmeister werden - Konkurrenz bläst nach jahrelanger Dominanz zum Sturm auf BMW

(Motorsport-Total.com/sid) - Eine Woche vor dem Start der Formel-1-Saison in Melbourne beginnt für BMW bereits am kommenden Sonntag die erneute Titelhatz in der Tourenwagen-WM. Anders als in den letzten beiden Jahren will diesmal Vizeweltmeister Jörg Müller aus Hückelhoven die Nase vor seinem britischen Markenkollegen, dem zweimaligen WM-Champion Andy Priaulx, haben.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller

Jörg Müller hat sich fest vorgenommen, 2007 eine gute Saison hinzulegen

"Mein Ziel ist, es Andy Priaulx so schwer wie möglich zu machen. Ich werde alles dafür tun, damit BMW erneut die Herstellerwertung gewinnt", sagt Müller vor den ersten beiden Rennen am Sonntag in Curitiba (Brasilien). Der 37-Jährige ist in diesem Jahr nach dem Abschied seines Teamkollegen Dirk Müller (Burbach) und Peter Terting (Kempten/Seat) einziger Deutscher unter den 21 Fahrern aus elf Nationen.#w1#

Müllers Chef, BMW Motorsport Direktor Mario Theissen, dürfte es egal sein, welcher seiner Piloten den Titel holt - Hauptsache, er sitzt in einem BMW. In Neuzugang Augusto Farfus und dem beinamputierten früheren Formel-1-Piloten Alessandro Zanardi, der 2005 und 2006 als erster behinderter Rennfahrer jeweils ein WM-Rennen gewann, haben die Münchner im Kampf gegen Alfa Romeo, Chevrolet und Seat zwei weitere Eisen im Feuer.

"Uns erwartet eine große Herausforderung. Der BMW 320si war im vergangenen Jahr das beste Basisauto in der WM. Die lange Siegesserie von BMW Fahrzeugen ist ein Kompetenzbeweis, den unsere Kunden zu schätzen wissen", sagte Theissen in einem Gespräch mit dem 'sid'. BMW holte bislang alle drei vergebenen Fahrertitel (1987 durch den Italiener Roberto Ravaglia) sowie zweimal in Folge den Herstellertitel und gilt daher als großer Favorit.

Den Wechsel im BMW Werksteam Schnitzer vom früheren Vizeeuropa- und -weltmeister Dirk Müller zum WM-Dritten Farfus erklärte Theissen so: "Der entscheidende Grund war nicht die Nationalität. Wir hatten vielmehr das Gefühl, dass nach fünf Jahren ohne Wechsel in diesem Team einfach eine Veränderung vollzogen werden musste. Wir versprechen uns davon einen frischen Wind."

Verhindern will die Konkurrenz einen erneuten BMW Triumph unter anderem durch den Einsatz namhafter Piloten. Darunter sind die ehemaligen italienischen Formel-1-Piloten Nicola Larini (Chevrolet) und Gabriele Tarquini (Seat) sowie der mehrfache Tourenwagenmeister James Thompson (Großbritannien/Alfa), Alain Menu (Schweiz/Chevrolet), Yvan Muller (Frankreich) und Jordi Gene (Spanien/Seat).

Dass nur noch vier Hersteller in der WM, die am 26. August in Oschersleben gastiert, vertreten sind, wertet Theissen nicht als negatives Signal: "Ich glaube, der generelle Trend ist eher anders herum. Ich weiß ganz konkret, dass sich zwei, drei Hersteller mit sehr ernsthaften Einstiegsabsichten tragen", sagte der 54-Jährige, für den ein Engagement in der DTM weiterhin nicht in Frage kommt: "Die DTM ist eine klasse Serie, schöne Autos, guter Sport. Für mich ist sie aber eher eine GT- als eine Tourenwagenserie, sie passt einfach nicht in unser Programm."

In der WM räumt Theissen allerdings noch Vermarktungsdefizite ein: "Damit sind wir noch nicht so zufrieden, sehen aber Fortschritte, insbesondere mit dem Prädikat WM, aber auch durch Fahrer, die neu reingekommen sind. Tatsache ist, dass sich BMW in der Vermarktung stärker engagieren wird als in den letzten Jahren."