Hungaroring: Heimspiel für Michelisz
Norbert Michelisz freut sich sehr über die Nominierung des Hungarorings und rechnet mit einem sehr spannenden Wochenende - Vorteil BMW im Rennen?
(Motorsport-Total.com) - Dass er in dieser Saison noch vor heimischem Publikum antreten würde, hätte Norbert Michelisz vor wenigen Wochen vermutlich nicht gedacht. Der ungarische Rennfahrer freut sich nun aber umso mehr darüber, dass der Hungaroring als Ersatz für den Marrakesch-Event nominiert wurde. Den Kurs bei Budapest kennt Michelisz nämlich wie seine Westentasche. Dort begann 2006 seine Rennreise.

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Norbert Michelisz nimmt Kurs auf seinen ersten Heimevent in der WTCC
Der 26-Jährige absolvierte am Hungaroring seine ersten Runden in einem echten Rennwagen, nachdem er sich zuvor einen Namen als Rennspiel-Profi gemacht hatte. Michelisz nutzte seine große Chance perfekt - wie auch alle weiteren Möglichkeiten, die ihm in den folgenden Jahren geboten wurden. 2010 krönte er seine bisherigen Leistungen mit dem Sieg im zweiten Macao-Rennen.
Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Gastspiel in seiner ungarischen Heimat: "Es ist eine großartige Gelegenheit für mich, vor meinem Heimpublikum anzutreten. Dass es nun ein Rennen in Ungarn gibt, motiviert mich wirklich ungemein", sagt Michelisz. Davon und von seiner Erfahrung auf dem knapp 4,4 Kilometer langen Kurs möchte der BMW Fahrer schon bald reichlich profitieren.
"Erstmals werde ich auf diesem Kurs den Vorteil haben, dass ich die Strecke bereits kenne. Das wird mir im Hinblick auf meine Konkurrenten zum Vorteil gereichen", meint Michelisz. "Ausgehend von den Charakteristiken dieses Kurses gehe ich nicht davon aus, dass ein Fahrzeug den anderen überlegen sein wird. Aufgrund der vielen Kurven sehen wir aber vielleicht einen erhöhten Reifenverschleiß."
"Dies könnte wiederum einen Vorteil für BMW darstellen", erläutert Michelisz. "Überholen wird meiner Meinung nach nicht gerade einfach sein, es sei denn, dem Vordermann unterläuft ein Fehler. Der Kurs verfügt am Ende der langen Zielgerade und vor Kurve zwölf aber über zwei gute Stellen, wo man ein Manöver wagen kann. Wichtig wird sein, schon in der Qualifikation am Samstag gut abzuschneiden."
"Wir werden alles geben, um den Fans ein schönes Wochenende zu bieten. Hoffen wir, dass es gut ausgeht", sagt der Ungar. "Ich weiß halt noch nicht genau, wie das Auto mit der Strecke klarkommen wird. Wir sollten aber gut aufgestellt sein. Die Erwartungen an uns werden mit Sicherheit groß sein", meint Michelisz. Der 26-Jährige will sich daher schnellstmöglich an sein neues Fahrzeug gewöhnen.
"Es ist nicht einfach für mich, doch all dies stellt sicherlich eine Hürde dar, die man nehmen kann. Bei rund 300 PS sollte das zu schaffen sein", sagt Michelisz. "Bis zum Hungaroring möchte ich auf einem Niveau sein, von dem ich sagen kann, dass ich fast alles über dieses Auto weiß. Man braucht schon ein gutes Gefühl für die Hinterachse. Auch der neue Turbomotor hat eine ganz eigene Charakteristik."

