Huff: "Für mich ist es nach wie vor ein Traum"
Chevrolet-Pilot Rob Huff avancierte in der vergangenen Saison zur Speerspitze der Himmelblauen - "Ich habe mir einen Namen gemacht"
(Motorsport-Total.com) - Hätte Rob Huff 2008 einen besseren Saisonstart erwischt, hätte er in Macao womöglich noch ein ernstes Wörtchen in der Titelvergabe der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC mitreden können. Unterm Strich reichte es für den Briten in Chevrolet-Diensten zum dritten Tabellenrang hinter Yvan Muller und Gabriele Tarquini. Auch wenn in der vergangenen Saison der ganz große Erfolg ausgeblieben ist - Huff hat sowohl teamintern als auch im Vergleich zur Konkurrenz einen großen Schritt gemacht.

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Rob Huff gilt 2009 als einer der Favoriten auf den Titel in der Tourenwagen-WM
So war der dritte Platz am Jahresende das höchste der Gefühle für den Youngster, der mit diesem Resultat allerdings sehr gut leben kann. "Mehr konnte ich nun wirklich nicht verlangen", sagte Huff gegenüber 'Crash.net'. "Ganz oben auf deiner Agenda steht natürlich immer, die eigenen Teamkollegen zu schlagen. Nummer zwei ist, bester Pilot deines Landes zu sein - und beides ist uns gelungen."#w1#
Saisonhighlight Valencia: Platz eins und Platz zwei
"Damit bin ich logischerweise sehr zufrieden", hielt der Chevrolet-Pilot fest und warf einen Blick zurück auf die Saison 2008. "Das Jahr war echt hart, denn die Dieselautos waren überall sehr stark. Vor allem zu Beginn des Jahres sah es so aus, als würden sie uns andere gnadenlos in Grund und Boden fahren. Das ist ihnen insofern gelungen, dass Yvan Muller mit drei Saisonerfolgen gewonnen hat. Wir haben hingegen eine tolle Konstanz gezeigt und haben fast überall gut gepunktet."

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Rob Huff legte sich 2008 oftmals mit den schnellsten Fahrern des WTCC-Feldes an Zoom
"Die Saison haben wir auf einem Hoch beendet und in Macao gewonnen. Damit waren wir Dritter in der Meisterschaft und bester Brite. Diesen Schwung wollen wir weiterhin mitnehmen", kündigte Huff an, der im vergangenen Jahr erst beim dritten Rennwochenende so richtig zuschlagen konnte. Nicht ohne Grund bezeichnet der 29-Jährige die beiden WM-Läufe im spanischen Valencia als eines seiner persönlichen Saisonhighlights - holte Huff dort doch satte 18 WM-Punkte.
"Chevrolet war an diesem Wochenende einfach unschlagbar", meinte Huff. "Wahrscheinlich, weil wir in dieser Situation das leichteste Auto hatten - denn bis dato hatte keiner von uns Chevrolet-Piloten einen Punkt eingefahren. Ich habe das erste Rennen gewonnen und bin im zweiten Lauf von P8 auf P2 nach vorne gefahren, wobei Alain den Sieg geholt hat. Dieses Wochenende war also wirklich fantastisch. Brands Hatch war dagegen ein herber Rückschlag."
Huff 2008 Sieger im teaminternen Dreikampf
"Wir lagen in Führung und erlitten eineinhalb Runden vor Schluss einen Plattfuß", schilderte Huff die dramatischen Ereignisse bei seinem Auftritt vor heimischem Publikum. "Das haben wir allerdings in Macao wieder gutgemacht, als wir zwei Runden vor Schluss noch Vierter waren und im Ziel schließlich Erster. Diese Hochs und Tiefs kommen im Motorsport manchmal vor. Man muss einfach versuchen, die Highlights auszunutzen und die Lowlights schnellstmöglich zu vergessen."
"Ich glaube fest daran, dass man sich einer Sache voll und ganz verschreiben sollte, wenn man sie erst einmal angefangen hat - und das ist mir gelungen", erläuterte Huff rückblickend. "Meine Teamkollegen schlussendlich zu schlagen war einfach fantastisch. Denn immerhin habe ich diese Jungs fair mit dem gleichen Material besiegt. Versteht mich nicht falsch: Alain hatte viel Pech, aber ich auch", gab der britische Chevrolet-Fahrer zu bedenken.

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Rob Huff möchte mit dem neuen Cruze an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen Zoom
"Was die Pace anbelangt, so lagen wir im vergangenen Jahr sowohl in der Qualifikation als auch im Rennen immer innerhalb von einer Zehntelsekunde. Für mich ist es nach wie vor ein Traum, mich mit solchen Jungs zu messen. Dass ich sie geschlagen habe, ist schon etwas seltsam. Aber im Motorsport kommt es nun einmal nicht zuletzt auf den Glücksfaktor an. Wir hatten beim Saisonauftakt 2008 viel Pech, doch am Ende hat sich für uns alles zum Guten gewendet. Das soll so bleiben", wünschte sich Huff im Vorfeld der neuen WTCC-Saison.
"Das vergangene Jahr war wirklich etwas Besonderes - hauptsächlich, weil RML und Chevrolet uns ein großartiges Auto hingestellt haben. Hoffentlich können wir mit dem neuen Rennwagen sogar noch besser abschneiden. Ich möchte das ganze Jahr über konstant punkten und am Ende in Macao dazu in der Lage sein, um den Titel zu kämpfen. Ich habe mir einen guten Namen gemacht und gezeigt, dass ich an der Spitze mitfahren und ein möglicher Champion sein kann."

