• 26.08.2007 21:50

  • von Britta Weddige

Heiße Duelle, harte Rempler und erfolgreiche Diesel

Auch das zweite Rennen der WTCC in Oschersleben hatte es in sich - Lesen Sie, was die beteiligten Piloten danach zu sagen hatten

(Motorsport-Total.com) - Augusto Farfus küsste erst sein Autodach, dann seine Freundin und dann herzte er seine Schnitzer-Truppe. Der Brasilianer hatte soeben seinen dritten Saisonsieg nach Curitiba und Pau eingefahren und nebenbei auch noch die Führung in der Weltmeisterschaft übernommen, wenn auch nur mit einem Punkt Vorsprung auf BMW Markenkollege Andy Priaulx. Gegen den hatte Farfus das gesamte Rennen über ein heißes Duell geführt, Stoßstange an Stoßstange rasten sie über den Kurs von Oschersleben. Doch der Brasilianer konnte sich den Attacken des britischen Weltmeisters erfolgreich erwehren.

Titel-Bild zur News: Rennen 2 Oschersleben

Im zweiten Rennen in Oschersleben ging es sehr eng zu auf der Strecke

"Das war eines der härtesten Rennen", schilderte Farfus danach. "Andy hat von hinten ordentlich Druck gemacht. Ich wusste, dass ich mir nicht den kleinsten Fehler leisten konnte. Ansonsten hätte er mich überholt. Im zweiten Teil des Rennens habe ich einen kleinen Vorsprung herausarbeiten können, aber im dritten war er definitiv schneller. Zu diesem Zeitpunkt wären wir fast zusammengestoßen. Ich habe aber die Tür zugemacht und Andy hat mich nicht unfair attackiert."#w1#

Gratulation von Priaulx an Farfus

Im Parc Fermé besprachen die beiden BMW Piloten ihr Duell noch einmal, danach gab es ein Händeschütteln und es konnte zur Siegerehrung gehen. "Wenn man gegen einen Markenkollegen fährt, muss man immer aufpassen, dass man keine Fehler macht", erklärte Priaulx. "Ich gratuliere Augusto zu seinem Sieg, denn es war ein großartiges Rennen. Ich dachte, dass ich ein bisschen schneller war und habe Druck gemacht. Ich wollte, dass er einen Fehler macht, musste aber von hinten auf Jordi (Gene) und James (Thompson) aufpassen."

"Ich habe gehofft, dass ich den ersten Platz belege." Jordi Gene

Auf Rang drei fuhr Jordi Gene im Seat Leon TDI. Nach dem Sieg seines Kollegen Yvan Muller im ersten Rennen war das der zweite Podestplatz für den neuen Dieselrenner an einem Tag. "Das Podium ist der Lohn für unsere gute Arbeit mit dem TDI", sagte der Spanier. "Ich habe gehofft, dass ich den ersten Platz belege, aber mit dem dritten bin ich auch zufrieden. Am Morgen war ich noch 18. und hatte ein wenig Bedenken."

Thompson jagte Gene

Gene musste sich im Rennen gegen wilde Attacken des Alfa-Romeo-Piloten James Thompson wehren. Doch der Brite kam nicht am Leon vorbei und musste sich mit Rang vier begnügen. Im ersten Rennen war er noch als Dritter aufs Podest gekommen. Und so schilderte er seine Erlebnisse: "Mit einem Schlag habe ich mich in einem Sandwich zwischen SEAT und BMW befunden. Das war nicht gerade schön. BMW war im zweiten Teil des Rennens schneller, während SEAT den Auftakt dominiert hat. Es war nicht leicht, diesen dritten Platz nach Hause zu bringen. Als ich in Valencia gewann, haben alle gesagt, das liegt an dem leichten Auto. Aber heute hatte ich den gleichen Balast wie Tarquini an Bord."

"Es war ein Risiko, eine Art Wette, die sich heute ausgezahlt hat." Yvan Muller

Erfolgreich endete der Tag für Yvan Muller. Am Mittag schrieb der Franzose Motorsportgeschichte, als er als erster Pilot überhaupt mit einem Dieselfahrzeug einen Weltmeisterschaftslauf gewann. Im zweiten Rennen fuhr er den Seat Leon TDI auf Rang fünf: "Ich bin sehr zufrieden. In den letzten Monaten haben wir eine neue Qualität erreicht, obwohl wir erst seit vier Wochen mit dem neuen Diesel fahren und nur 1000 Testkilometer absolviert haben. Es war ein Risiko, eine Art Wette, die sich heute ausgezahlt hat. Ich wusste, dass der Wagen gut im Qualifying ist, nicht aber unbedingt im Rennen. Aber wir haben ein gutes Setup gefunden und insgesamt einen guten Job gemacht."

Tarquini hadert mit dem Topspeed

Mit Rang sechs im zweiten Rennen rettete Rob Huff die etwas angeschlagene Chevrolet-Ehre, dahinter reihte sich Gabriele Tarquini (Seat) als Siebter ein: "Mein Problem ist der Topspeed", sagte der Routinier. "Die anderen Wagen sind einfach schneller. Dazu hatte ich noch 55 Kilogramm Zusatzgewicht an Bord." Das hatte er auch schon im ersten Rennen gemerkt, wo er von der Pole Position nach hinten rutschte: "Deshalb war es relativ schwierig für mich, die Konkurrenten hinter mir zu halten. Ich wollte Yvan in Schach halten, aber es ist mir nicht gelungen."

Einer der Pechvögel des zweiten Rennens war Roberto Colciago. Der Seat-Pilot hatte auf der Pole Position gestanden, konnte sich aber nur bis zur ersten Kurve freuen: "Ich hatte einen guten Start, wurde dann aber von einem anderen Auto berührt. So habe ich ein paar Plätze verloren. Danach lief es besser und ich habe eine schnellste Runde auf den Asphalt gezaubert. Insgesamt bin ich sehr zufrieden."

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