Thompson und Tielemans hatten viel Spaß
James Thompson holte Platz drei und vier, Alfa-Romeo-Kollege Olivier Tielemans sein bisher bestes WTCC-Ergebnis. bevor er in Rennen zwei Pech hatte
(Motorsport-Total.com) - Die Vorzeichen standen für die beiden Alfa-Romeo-Piloten des N.Technology-Teams eigentlich nicht so gut. James Thompson konnte sich in Oschersleben einen mäßigen neunten Startplatz, Olivier Tielemans nur Startplatz 17. In den Rennen drehten die beiden dann aber richtig auf. Im ersten Rennen am Mittag wollte es Thompson gleich richtig wissen: Als es nach dem Start rund um ihn herum krachte, machte der Brite gleich in der ersten Kurve sechs Plätze gut und fand sich danach auf Rang drei wieder.

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James Thompson wehrte sich mit aller Macht gegen die BMW hinter sich
Thompson lag bis zum Ziel hinter den beiden Seats von Yvan Muller und Gabriele Tarquini. Hinter ihm machte Jörg Müller im BMW Druck, der bei seinem Heimrennen alles versuchte, um seine Führung in der Meisterschaft auszubauen. Doch Thompson konnte Müllers Attacken standhalten und beendete das Rennen als Dritter auf dem Podest.#w1#
"Das war wohl die ungünstigste Position die man haben kann, vor einem die Seats und hinter einem die BMW", sagte der Brite danach schmunzelnd. "Aber ich glaube, wir waren schneller als sie. Wir hatten hier vorher nicht getestet und haben uns über das Wochenende verbessert. In Valencia, wo wir zweimal gewonnen hatten, waren wir etwas leichter, aber hier war ich genau so schwer wie Tarquini. Unsere Performance war großartig!"
Tielemans und das Chaos rundherum
Großartig war auch die Performance von Teamkollege Tielemans. Der konnte sich aus allen Rempeleien und Unfällen heraushalten und raste von seinem 17. Startplatz vor auf Rang neun. Damit holte der Niederländer sein bestes WTCC-Ergebnis überhaupt. "Ich hatte in der ersten Runde eine ganz gute Sicht", schilderte Tielemans danach. "Ich habe einen sich drehenden Chevrolet gesehen und dann, wie Peter Tertings Auto abhob. Ich glaube nicht, dass ihm Tom Coronel hätte ausweichen können."
Tielemans tat angesichts des großen Chaos vor sich das wohl einzig Richtige: "Ich habe in den ersten Gang runter geschaltet, bin sehr langsam gefahren und habe so einen Platz an Jordi Gene verloren. Nach dem Restart habe ich dann voll gepusht und hatte Monteiro vor mir. Ich sah, dass Colciago ihn gerammt hat und dass Trümmerteile an seinem Hinterreifen schleiften. Ich wusste, dass er damit Grip verlor und dachte, ich könne ihn auf der Geraden überholen. Ich bin in seinen Windschatten gefahren und die erste Kurve ist sehr gut, um Gegner auszubremsen. Er hat zwar versucht, zu kontern, aber ich konnte mich durchsetzen."
Rennen 2: Thompson Vierter, Tielemans out
Im zweiten Rennen wiederholte Thompson sein Ergebnis nahezu. Am Start machte er einen Platz gut und klebte dann an der Stoßstange des Drittplatzierten Jordi Gene im Seat Leon TDI. Doch der Spanier erwies sich als zäher Gegner, erwehrte sich aller Attacken und ließ den Briten nicht vorbei. So war es am Ende Rang vier für Thompson.
"Das Rennfahren hat heute richtig Spaß gemacht", bilanzierte er am Abend. "Unser Auto war stark und ich weiß, dass ich im zweiten Rennen schneller war als Gene. Aber mit dem Diesel kann er recht spät bremsen und er hat keinen Fehler gemacht. Ich weiß, dass wir mit Alfa Romeo zum Saisonende hin noch weitere Siege holen können und jetzt freue ich mich auf mein Heimrennen in Brands Hatch."
Weniger gut lief es im zweiten Rennen für Tielemans: In der ersten Kurve wurde er angerempelt und er drehte sich ins Kiesbett. Er konnte das Rennen zwar wieder aufnehmen, gab dann aber auf, da er Probleme mit dem Auto hatte. "Ich bin sehr enttäuscht, dass ich im zweiten Rennen keinen Punkt geholt habe", sagte der Niederländer danach geknickt. "Ich habe gezeigt, dass ich den Speed dazu habe, aber es muss einfach vieles passen, wenn man punkten will. Ich denke, dass ich die Punkte verdiene!"

