Gewichtshandicap sorgt weiter für Gesprächsstoff
Über den Zusatzballast in der WTCC scheiden sich die Geister - schon bald könnte eine neue Regelung in Kraft treten, die mehr Transparenz verspricht
(Motorsport-Total.com) - Vor allem die SEAT-Piloten werden nicht müde, das ihnen vom Tourenwagen-Büro auferlegte Zusatzgewicht zu betonen. Tatsache ist, dass die Organisatoren der WTCC mit diesen Eingriffen ein konkurrenzfähiges Teilnehmerfeld erreichen wollen, ohne einen zu dominierenden Hersteller dabei zu haben. Das stößt vor allem den erfolgreichen Teams um die Konstrukteure BMW, Chevrolet und SEAT mitunter sauer auf, eine Lösung dieses Problem scheint sich aber abzuzeichnen: An neuen Regeln wird gearbeitet.

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Schon ab der kommenden Saison könnte das Gewichtshandicap neu geregelt sein
Wie unsere Kollegen von 'Autosport.com' berichten, wird aktuell ein neues Handicap-System untersucht, das nicht mehr auf den scheinbar willkürlichen Eingriffen des Technischen Büros angewiesen ist. Demnach sollen sich künftig im sportlichen Reglement der Rennserie einige neue Absätze finden, die genau dieses Problem zweifelsfrei umschreiben und die Zusatzgewichte festlegen.#w1#
Das Tourenwagen-Büro müsste daher nur noch ausführend eingreifen und lediglich für die Durchsetzung des Handicaps sorgen - was bislang nicht so war und bei vielen Beteiligten für ungläubiges Kopfschütteln gesorgt hat. Laut 'Autosport.com' sollen die regulierenden Eingriffe künftig nach jeweils drei Rennwochenenden vorgenommen werden.
Die Ausgangsbasis für das Handicap sollen jeweils die zwei schnellsten Wagen eines Herstellers sein. Nach drei Events würde daraus ein Durchschnitt errechnet werden, der schlussendlich für Klarheit sorgen soll, wer in den drei anschließenden Rennwochenenden weitere Zusatzkilogramm an Bord haben wird.
"Man nimmt im Prinzip 18 Messungen her, um daraus einen Durchschnittswert zu errechnen", wird Jonathan Ashman, der Präsident der Tourenwagen-Kommission von 'Autosport.com' zitiert. "Das Büro wird nur in den Homologations-Prozess eingebunden sein. Ist diese Phase erst einmal abgeschlossen, dann bleibt das Büro vollkommen außen vor."
Dieser Vorschlag könnte schon am Ende des Jahres formuliert und für renntauglich befunden werden, wodurch sich dieses neue System sicherlich schon 2009 in den Regularien der Tourenwagen-WM finden würde. Nichtsdestotrotz geht die Diskussion um Zusatzgewichte, Handicaps und Bordballast ungehemmt weiter, wie Chevrolet-Chef Eric Nève gegenüber der 'Automobilrevue.ch' verriet.
"Ich möchte eigentlich schon, dass SEAT noch mehr eingebremst wird", sagte Nève und hatte dafür auch eine Begründung parat: "SEAT hat halt das Reglement ausgenutzt, weil es nicht ausgereift war. Wie die Entscheidungen getroffen werden, versteht keiner. Aber wenn man das Ergebnis sieht, sind sie nicht weit weg von der Wahrheit", urteilte Nève abschließend über die Eingriffe des Technischen Büros.

