Gené: "Wir werden konkurrenzfähig sein"
SEAT-Pilot Jordi Gené im Interview über die Ausgangslage in Monza und seine eigenen Erwartungen am 'Autodromo di Monza'
(Motorsport-Total.com) - Mit 43 Punkten ist Jordi Gené kein ernsthafter Titelkandidat mehr und besitzt nur noch theoretische Chancen auf die WM-Krone 2008. Grund dafür sind seine drei Teamkollegen Yvan Muller, Gabriele Tarquini und Rickard Rydell, die allesamt an der Spitze der Tabelle stehen und deutlich mehr Punkte auf ihrem Konto haben. In Monza kommt Gené allerdings an einen Ort, wo er im Vorjahr einen Volltreffer landen und einen Laufsieg feiern konnte. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' kam er darauf zu sprechen.

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Jordi Gené hält SEAT in Monza für durchaus siegfähig - bei guter Konkurrenz
Frage: "Du hast hier im letzten Jahr ein Rennen für dich entscheiden können. Was ist deiner Meinung nach in diesem Jahr für dich drin?"
Gené: "Ich denke, wir werden sehr konkurrenzfähig sein. Es wird aber wohl viel schwieriger werden, den Sieg zu holen, als noch im Vorjahr. Unser Auto ist auf den Geraden einfach nicht mehr das schnellste. Chevrolet hat uns in diesem Punkt den Rang abgelaufen. Außerdem sind wir ziemlich schwer, weshalb wir vor allem beim Richtungswechsel darunter leiden."#w1#
"Zu siegen wird also wohl recht schwierig werden, wettbewerbsfähig sind wir bestimmt aber allemal. Das Podium oder vielleicht sogar der Sieg sollten möglich sein. Wir leisten gutes Teamwork und sind im Qualifying eigentlich immer gut unterwegs. Ich würde sagen, das Rennen ist in diesem Jahr ziemlich offen."
Frage: "Du liegst in der WM-Gesamtwertung hinter deinen Teamkollegen. Wirst du sie im Titelkampf unterstützen?"
Gené: "Es gibt immer wieder einmal die Situation, dass einer von den Jungs hinter dir liegt. Wenn er noch Chancen hat, dann macht es also durchaus Sinn, Hilfestellung zu geben. Sollte ich ihm also im Qualifying zwei Zehntelsekunden verschaffen können, dann ist das sicherlich kein Fehler. Vor allem bei einem Rennen wie Monza ist es wichtig, ziemlich weit vorne zu stehen. Die erste Kurve ist für gewöhnlich immer brandgefährlich."
"Je weiter vorne du stehst, umso geringer sind die Chancen, dass du in eine Kollision verwickelt wirst. Daher musst du dich also gut qualifizieren. Das Rennen ist dann wieder eine andere Geschichte und sehr offen. Einerseits kannst du natürlich überholen, andererseits kannst du auch von anderen geschnappt werden. Die erste Kurve ist aber schon einmal ein Meilenstein, den man am besten von P1 aus in Angriff nimmt."
Frage: "Die erste Kurve ist wichtig in Monza - gibt es noch andere 'crucial spots' in Monza?"
Gené: "Die gesamte Strecke nimmt die Reifen ziemlich stark ran. Da haben wir uns ein paar Sorgen gemacht, denn unser Wagen ist im Moment echt sehr schwer. Wir haben den Leistungsballast an Bord und dann auch noch die Erfolgskilogramm. Wir sind also ziemlich schwer unterwegs, weswegen wir uns Gedanken über die Reifen machen."
"Diese Gummis sind ja schließlich für viel leichtere Autos ausgelegt. Natürlich halten die Reifen einiges aus, doch wir beanspruchen sie auch ziemlich. Wir wissen einfach nicht, was im Rennen passieren wird."
Frage: "Was erwartest du dir also von diesem Rennwochenende? Was wäre für dich ein akzeptables Ergebnis?"
Gené: "Ich würde natürlich sehr gerne ein Rennen gewinnen, aber ein Podium wäre in meiner Situation schon eine sehr feine Sache. Wir stecken mitten im Saisonendspurt und ich hätte wirklich gerne ein gutes Ergebnis, um meine Saisonbilanz etwas aufzuwerten."

