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Muller im Interview: "Wir arbeiten alle prima zusammen"
Yvan Muller im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' über seinen Sieg in Imola, die Situation in der WM und das hohe Gewichts seines Léons
(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende in Imola wird sich Yvan Muller im Nachhinein sicherlich rot markiert haben, denn der SEAT-Pilot konnte im 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' einen möglicherweise entscheidenden Schritt Richtung Weltmeisterschaft machen. Weil seine Hauptkonkurrenten allesamt nur spärlich punkteten, zog Muller bis auf zwölf Punkte Vorsprung davon - bei noch sechs ausstehenden Rennen eine recht große Lücke. Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' nahm Muller dazu Stellung.

© xpb.cc
Dominator: Yvan Muller machte in Imola einen großen Schritt Richtung WM-Titel
Frage: "Yvan, ein großartiges Wochenende für dich. Du hast ein Rennen gewonnen und die Führung in der Weltmeisterschaft ausgebaut..."
Yvan Muller: "Das stimmt. Ich kam mit einem Vorsprung von zwei Punkten hierher und liege jetzt zwölf Zähler in Front. Es hätte wohl kaum besser laufen können. Zehn Punkte an einem Wochenende gutzumachen ist so übel nicht."#w1#
Muller will sich auf keine Prognosen einlassen
Frage: "Wen hälst du für deinen Hauptrivalen zum Saisonende?"
Muller: "Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich habe die Meisterschaft im vergangenen Jahr in der allerletzten Runde verloren, da kann also noch einiges passieren. Das Ende der Meisterschaft liegt noch in weiter Ferne, deshalb denke ich über solche Dinge gar nicht erst nach. Ich erledige einfach meinen Job und versuche, so weiterzumachen."
Frage: "Momentan liegen drei SEAT-Piloten ganz vorne in der Gesamtwertung. Deine Meinung dazu?"
Muller: "Im vergangenen Jahr waren lange Zeit drei BMW an der Spitze. Das hat sich verändert. Huff (Rob Huff; Anm. d. Red.) liegt nicht weit zurück, Priaulx (Andy Priaulx; Anm. d. Red.) hat dagegen etwas an Boden verloren. Als wir hier ankamen, war er noch Dritter. Ich denke einfach, dass das auf große Anstrengungen seitens des Teams zurückzuführen ist. Wir arbeiten alle prima zusammen und wir sind fünf ganz hervorragende Piloten. Das hat uns geholfen, den Wagen entscheidend zu verbessern."
Frage: "Warum war SEAT in Imol derart stark? Was ist das Geheimnis eurer Power?"
Muller: "So etwas wie ein 'Geheimnis' gibt es im Motorsport nicht. Dabei waren wir hier gar nicht einmal so gut. Honda hat mehr Punkte gemacht als wir! Wir haben zwar das erste Rennen gewonnen, doch im zweiten war Honda vorne. Chevrolet war auch sehr schnell - im Vergleich waren wir also nicht übermäßig stark. Auch im Qualifying war das nicht anders: Wir hatten zwar P1 und P2, bei der idealen Rundenzeit lag aber Thompson vorne und hätte eigentlich auf Pole fahren müssen."
"Menu (Alain Menu; Anm. d. Red.) hätte Zweiter sein müssen. Das bedeutet also unterm Strich, dass wir nicht so schnell waren. Seit einer ganzen Weile denkt jeder, wir hätten das schnellere Auto. Die FIA hilft uns nicht wirklich, ganz im Gegenteil. Wir sind eigentlich sogar langsamer als die Konkurrenz."
Frage: "Du warst in Imola schon richtig schwer unterwegs, bekommst aber für Monza nochmals einige Kilogramm dazu..."
Muller: "Das ist doch mehr oder weniger das gleiche Gewicht - es kommen ja nur drei Kilogramm dazu. Das Limit liegt ja bei 70. Ich schleppe aber schon seit vier Rennwochenenden über 65 Kilogramm mit mir herum, wir haben uns in gewisser Weise also schon etwas daran gewöhnt. Damit fahren wir nun schon eine ganze Weile durch die Gegend. Das fühlt sich schon fast normal an."
Erfolgsballast kein allzu großes Übel mehr
Frage: "Das heißt also, dass es für dich kein großes Hindernis mehr darstellt..."
Muller: "Naja, wir mussten schon einige Dinge am Auto verändern, denn das erhöhte Gewicht bringt natürlich auch einige Schwierigkeiten mit sich. Aber wir haben jetzt vier Rennwochenenden damit absolviert und dabei logischerweise einige Erfahrungen machen können."
Frage: "Wie gefällt dir das neue Gesicht der Rennstrecke in Imola?"
Muller: "Eine schöne Sache. Um ehrlich zu sein, war ich vor unserer Ankunft etwas besorgt: eine lange Gerade, nur Schikanen... das hätte ganz schön langweilig werden können. Das war es aber überhaupt nicht! Es war sehr aufregend, jede einzelne Schikane hatte es ganz schön in sich. Im Nachhinein hat es mir richtig viel Spaß gemacht, hierher zu kommen."
Frage: "Würdest du Imola als eine deiner Lieblingsstrecken bezeichnen?"
Muller: "Eine Lieblingsstrecke gibt es für mich nicht. Wir haben einen vorgegebenen Rennkalender und müssen auf diesen Kursen unser Bestes geben. Ich habe keine Strecke, die ich nicht mag. Ich mache nur einfach meine Arbeit und das so gut wie möglich - auf jeder Piste."
Frage: "Gibt es in Imola eine besondere Herausforderung?"
Muller: "Du musst in jeder einzelnen Kurve voll da sein. Da gibt es keine Stelle, die wichtiger als eine andere wäre. Du musst einfach überall schnell sein."
Frage: "Was erwartest du dir vom Rennwochenende in Monza?"
Muller: "Ich erwarte mir niemals etwas. Ich erledige einfach meinen Job."
Frage: "Was sind deine Ziele für die verbleibenden Veranstaltungen?"
Muller: "Wir haben noch ein so volles Programm vor uns - erst Monza, dann Okayama und dann noch Macau. Letzteres findet im November statt und das ist noch ganz schön weit weg."

