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  • 01.03.2011 19:26

  • von Stefan Ziegler

Ford präsentiert "globalen Tourenwagen" in Genf

Der neue Ford Focus wurde beim Automobilsalon in Genf offiziell vorgestellt und soll schon bald weltweit in Tourenwagen-Serien an den Start gehen

(Motorsport-Total.com) - Über kurz oder lang könnte Ford in die WTCC einsteigen. Entsprechende Spekulationen halten sich nicht erst seit dem Besuch einer Delegation des US-amerikanischen Herstellers im Fahrerlager von Zolder, erhalten nun aber neue Nahrung: Auf dem Genfer Automobilsalon 2011 stellte Ford den neuen Focus-Tourenwagen offiziell der Öffentlichkeit vor. Dieses Auto bestreitet bald seine ersten Rennen.

Titel-Bild zur News: Ford Focus

Einen solchen Ford-Focus-Rennwagen setzt das Aon-Team in Großbritannien ein

Der britische Aon-Rennstall zeichnet für die Einsätze der Ford-Fahrzeuge verantwortlich, welche in diesem Jahr in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC) an den Start gehen. Dort fährt man mit einem 2,0-Liter-Turbomotor, ein für die WTCC erforderlicher 1,6-Liter-Turbomotor ist allerdings ebenfalls vorhanden. Damit will Ford weltweit auch in vielen nationalen Rennserien mitmischen.

"In der Motorsport-Szene herrscht ein großes Interesse an einer Rennversion des neuen Ford Focus. Das Modell stellt von daher die ideale Basis für einen 'Welt-Tourenwagen' dar", erklärt Ford-Sprecher Jost Capito. "Dieser Focus ist das erste Ergebnis der neuen Zusammenarbeit mit Teams, die in den vergangenen Jahren erfolgreich Tourenwagen auf Basis des Focus gebaut und eingesetzt haben."

Ford liefert die Technik, die Privatteams die Erfolge

"Diese Kooperation brachte eine technische Plattform in Form des Ford Focus inklusive eines den FIA-Regularien entsprechenden Sicherheitskäfigs hervor", erläutert Capito und merkt an: "Dies hilft unseren Partnerteams auf der ganzen Welt, konkurrenzfähige und auf die nationalen Bedingungen und Regelwerke maßgeschneiderte Tourenwagen aufzubauen", gibt der Ford-Sprecher zu Protokoll.

Gerard Quinn, Sportchef bei Ford Europa, ergänzt: "Wir begrüßen es natürlich immer sehr, wenn sich private Teams für Modelle von Ford entscheiden und mit ihnen erfolgreich Motorsport betreiben. Dies stellt einen hohen Vertrauensbeweis in unsere Produkte dar. Wenn wir diesen in Form technischer Hilfe zurückzahlen, wirkt sich das für uns in Form von mehr und größeren Erfolge positiv aus."

Ford Focus

Heckansicht des neuen Tourenwagens aus dem Hause Ford, der WTCC-tauglich wäre Zoom

Hintergrund: Ford beschränkt sich in diesem Zusammenhang auf die technische Unterstützung der Privatteams, welche sich für ein Focus-Fahrzeug entscheiden. Die Aktivitäten mit den Rennwagen werden anschließend komplett von den jeweiligen Rennställen koordiniert und durchgeführt, sodass Ford im Augenblick kein gesondertes Werksprogramm im Tourenwagen-Bereich am Start hat.

Der Transfer zur Straße ist Ford sehr wichtig

Dennoch erhofft man sich wichtige Rückschlüsse für Straßenautos: "Ford blickt auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurück, die im Motorsport gesammelten Erfahrungen in die Entwicklung seiner leistungsstarken Sport-Serienmodelle einfließen zu lassen", sagt Capito. "Auch das weltweite Tourenwagen-Programm auf Basis des neuen Ford Focus wird uns wertvollen Input liefern."

Aus diesem Grund wolle man die entsprechenden Autovarianten im Wettbewerb präsentieren und erproben: "Mit unserer globalen Strategie für Kompaktmodelle wie den Fiesta und den Ford Focus macht es für Ford großen Sinn, mit genau diesen Fahrzeugen auch das weltweite motorsportliche Engagement zu betreiben", erläutert Derrick Kuzak, Vizepräseident für globale Produkt-Entwicklung.

Ford Focus in der WTCC 2005

Im WTCC-Debütjahr 2005 waren auch Ford-Focus-Autos im Starterfeld vertreten Zoom

"Der Fiesta stellt die Basis für das offizielle Werksengagement von Ford in der Rallye-WM (WRC) dar. Darüber hinaus wollen wir private Teams mit unserer technischen Hilfe dabei unterstützen, den neuen Ford Focus kostengünstig, maßgeschneidert und hoffentlich erfolgreich in Tourenwagen-Rennserien weltweit einzusetzen", meint Kuzak. Die Grundlagen für einen WM-Einstieg wären also vorhanden...