• 25.01.2010 16:26

  • von Stefan Ziegler

Farfus in Pau 2007: Strafe, Überschlag und Sieg

BMW Fahrer Augusto Farfus erlebte in Frankreich 2007 ein Wochenende voller Höhen und Tiefen: Dem Überschlag folgt der Sieg im zweiten Rennen

(Motorsport-Total.com) - Augusto Farfus ist dafür bekannt, auf der Rennstrecke kein Kind von Traurigkeit zu sein. So auch in der Qualifikation von Pau 2007, als der brasilianische Rennfahrer auf Kurs zu einem neuen Bestwert war. Doch statt auf der Pole-Position beendete Farfus sein Zeittraining auf dem Dach - nach einem Überschlag war die Zeitenjagd vorbei. Kaum 24 Stunden später siegte der 26-Jährige für BMW.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus

Pau 2007: Erst auf dem Dach, dann obenauf - Augusto Farfus crashte und siegte

Im offiziellen Jahrbuch der Tourenwagen-WM erinnert sich Farfus an das Wochenende in Frankreich, wo sein BMW Team Germany eine wahre Meisterleistung vollbrachte. "In Pau hatte ich den schlimmsten Augenblick meiner Karriere und den besten Moment zugleich", sagt Farfus rückblickend. Seine Mechaniker hatten indes alle Hände voll zu tun, um "Gustl" schließlich ins Rennen zu schicken.#w1#

"Vom vorherigen Rennwochenende hatte ich eine Strafe und verlor dadurch zehn Positionen in der Startaufstellung. Ich wusste also, dass jeder Platz, den ich in der Qualifikation gutmachen würde, eine große Rolle spielen würde", erklärt Farfus. "In Pau ist das Überholen einfach derart schwierig. Ich habe also meinen ganzen Mut zusammen genommen und alles in diese eine Runde gesteckt."

"Die Jungs haben natürlich nicht wirklich viel Schlaf bekommen." Augusto Farfus

"Leider konnte ich diesen Umlauf nicht beenden", gibt der Brasilianer zu Protokoll. Farfus hatte einen Kerb zu heftig mitgenommen und sein Auto in die Luft bugsiert. Nach mehreren Überschlägen blieb der schwer ramponierte BMW 320si letztendlich auf dem Dach liegen und sein Insasse konnte unverletzt geborgen werden. Aber: "In dieser Nacht habe ich nicht allzu gut geschlafen", so Farfus.

Weniger aufgrund der Nachwirkungen des Unfalls, sondern viel mehr aus Sorge um seinen Rennwagen und die Bemühungen seiner Crew. Farfus: "Die Jungs haben natürlich nicht wirklich viel Schlaf bekommen. In Pau gibt es keine Boxenanlagen, sondern nur einige Zelte. Dennoch hat die Crew die Nacht zum Tage gemacht, um den Rennwagen zu reparieren", erläutert der Youngster.

"Am Sonntag war das Auto dann perfekt. Im ersten Rennen konnte ich mich vom 13. Rang auf Platz sieben vorarbeiten. Das hätte ich nicht erwartet, aber die Energie des Teams hat sich wohl auf mich übertragen", so Farfus. "In Lauf zwei hing mir Andy Priaulx zwar die ganze Zeit über im Getriebe, aber das Rennen gewann ich schließlich. Das war das wohl emotionalste Rennen meines Lebens."