powered by Motorsport.com
  • 19.06.2011 11:27

  • von Stefan Ziegler

Das Automotodrom Brno: "Eine besondere Strecke"

Die Piloten der Tourenwagen-WM schätzen den Rennkurs bei Brünn und freuen sich jedes Mal aufs Neue, diese Berg- und Talbahn zu befahren

(Motorsport-Total.com) - Das Automotodrom Brno zählt schon seit 2006 zum festen Saisonprogramm der WTCC und bot den Fahrern und ihren Teams bisher stets eine interessante Bühne. Der 5,403 Kilometer lange Kurs ist eine Rennstrecke der "alten Schule", weshalb sich die Piloten dort mit großer Begeisterung in ihre Aufgaben stürzen. Brünn besticht nämlich durch ein natürliches Layout und viele Höhenwechsel.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx, Augusto Farfus

Rennstart vor vollem Haus: In Brünn bekommen die Fans immer eine gute Show

"Ich mag diese Rennbahn", sagt Alain Menu (Chevrolet). "Die Strecke ist schnell und technisch, doch auch die Umgebung ist klasse. Es ist ein sehr angenehmer Event, denn wir haben dort meist sehr viele Zuschauer." Auch, weil die Verantwortlichen alljährlich viele Gratistickets ausgeben, um die Ränge zu füllen. Ein Rezept, das zuletzt am Hungaroring in Ungarn ganz hervorragend funktionierte.

Überholmanöver sind quasi garantiert

Und wer 2011 den Weg an das Automotodrom Brno findet, dem steht vermutlich eine tolle Show ins Haus. "Überholen sollte auf diesem Kurs gut zu bewerkstelligen sein", meint WM-Spitzenreiter Rob Huff (Chevrolet). "Ich rechne auf jeden Fall mit einigen schönen Manövern und vielen Fans auf den Tribünen. Brünn ist eine tolle Strecke. Dort muss man sehr sanft und vor allem sehr flüssig fahren."

Tom Coronel (ROAL) stimmt zu und ergänzt: "Brünn ist eine besondere Bahn, die etwas mehr als fünf Kilometer misst. Es gibt einige sehr lange Kurven, die man bei großer Geschwindigkeit durchfahren kann. Wenn es nicht regnet, würde ich diesen Kurs als absolute BMW Strecke bezeichnen", gibt der WTCC-Routinier zu Protokoll. "Ein weiteres Merkmal von Brünn sind die vielen Höhenwechsel."

"Ich rechne auf jeden Fall mit einigen schönen Manövern und vielen Fans auf den Tribünen." Rob Huff

"Zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt des Kurses liegen gut und gerne 150 Meter", erklärt Coronel. Entsprechend gefordert sind die 1,6-Liter-Turbomotoren der Tourenwagen-WM. Chevrolet Europa Motorsport-Manager Eric Neve ist aus diesem Grund besonders gespannt: "In Brünn ist zum einen Drehmoment gefragt, zum anderen ein guter Topspeed. Das dürfte interessant werden."


Fotos: WTCC in Brünn


BMW mit Vorteilen in Tschechien?

Zumal sich die BMW Fraktion - wie Coronel bereits andeutete - gewisse Vorteile ausrechnet. Norbert Michelisz (Zengö) bestätigt diesen Eindruck: "Brünn scheint den heckgetriebenen Autos etwas besser zu liegen, denn die Strecke beansprucht die Reifen doch ziemlich. Frontgetriebene Rennwagen haben hier einen wesentlichen Nachteil", sagt Michelisz, der diese Erfahrung 2010 mit dem SEAT machte.

"Das liegt daran, dass bei einem solchen Fahrzeug an der Vorderachse einerseits die Leistung auf den Boden gebracht, andererseits dort auch gelenkt wird. Das macht sich beim Reifenverschleiß bemerkbar", erläutert der Ungar und merkt an: "Brünn zählt zu meinen Lieblingskursen. Mir gefallen die langgezogenen Kurven und die Höhenunterschiede." Und davon gibt es mehr als genug.

"Brünn scheint den heckgetriebenen Autos etwas besser zu liegen." Norbert Michelisz

Für Michelisz eine perfekte Mischung. "Es ist eine sehr anspruchsvolle Rennbahn", hält der BMW Fahrer abschließend fest. "Vor allem im letzten Sektor ist eine gute Beschleunigung aus den Kurven heraus gefragt, denn im Anschluss daran geht es den Hügel hinauf. Dort kann man leicht einige Zehntel einbüßen, was drei bis fünf Positionen bedeuten kann." Den Fans wird es gefallen...