• 10.06.2012 17:39

Coronel: "Wir müssen Chevrolet ein bisschen ärgern"

BMW-Fahrer Tom Coronel spricht im Interview über sein bisheriges Abschneiden und seine Hoffnungen für die restlichen Saisonrennen

(Motorsport-Total.com) - Ihn trennen über einhundert Punkte von der Tabellenspitze, doch Tom Coronel (ROAL) ist trotzdem auf Kurs. Der niederländische Rennfahrer rangiert derzeit hinter den drei führenden Chevrolet-Piloten auf dem vierten Rang in der Gesamtwertung und ist damit 'Best of the Rest' in der WTCC. Doch auch in dieser Region ist einiges geboten, wie Coronel im Interview mit 'Eurosport' erklärt. Der BMW-Fahrer spricht dabei über das Kräfteverhältnis hinter Chevrolet und seine Aussichten in dieser Saison.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel

BMW-Fahrer Tom Coronel hofft noch in dieser Saison auf einen weiteren Sieg

Frage: "Tom, du beschließt die Europa-Saison auf dem vierten Platz in der Fahrerwertung. Damit liegst du direkt hinter dem Chevrolet-Trio. Das muss auch dein Ziel sein, nicht wahr?"
Tom Coronel: "So war es schon im vergangenen Jahr. Dieses Mal scheinen wir aber in SEAT eine sehr gute Konkurrenz zu haben."

"Wir versuchen, mindestens in den Top 5 zu liegen. Ich denke, das ist realistisch. Gabriele (Tarquini; Anm. d. Red.) ist ein harter Bursche und der SEAT-Motor scheint richtig schnell zu sein. Es hat aber auch den Anschein, dass BMW trotz allem noch dazu in der Lage ist, im Augenblick 'Best of the Rest' zu sein."

Frage: "Das ist schon erstaunlich, denn eine wirkliche Entwicklungsarbeit findet bei den BMW-Teams in der Meisterschaft ja nicht statt. Im Prinzip spielt ihr halt ein bisschen mit dem Setup herum ..."
Coronel: "Nun, ja. Wir haben ein paar Updates. Die sind richtig toll. Willst du wissen, um was es sich dabei handelt? Es sind neue Aufkleber auf der hinteren Stoßstange (lacht; Anm. d. Red.)."

"Nein, derzeit gibt es keine Entwicklung. Vielleicht ist das aber jetzt ein Anreiz für BMW, etwas mehr zu tun. Wenigstens ist das Auto gut genug, um knapp hinter der Spitze zu sein, wie man sehen kann. Mit den Führenden können wir aber nicht mithalten. Das ist vollkommen klar."

Coronel wartet weiter auf den ersten Saisonsieg

Frage: "Sprechen wir ein bisschen über deine bisherige Saison: Was war dein persönlicher Höhepunkt in der Europa-Saison?"
Coronel: "Das war Valencia. Dort belegten wir die Positionen zwei und drei. Ich hatte dort ein tolles Duell mit Gabriele. Ich knutschte ihn mit meiner Stoßstange. Im zweiten Rennen gab es dann einen engen Zweikampf mit Alain Menu und hätte diesen Lauf fast gewonnen."

"Ich hatte für diese Saison mit Schlimmerem gerechnet." Tom Coronel

"Am Salzburgring ging es ebenfalls ganz schön knapp zu. In der letzten Kurve versuchte ich, nach dem Sieg zu greifen. Es sieht insgesamt ziemlich okay aus. Ich hatte für diese Saison mit Schlimmerem gerechnet. Einfach, weil die Konkurrenz immer stärker wird. Wir sind aber trotzdem noch da."

Frage: "Wo Licht ist, ist meist auch Schatten: Es gab auch ein paar schwierige Wochenenden für dich ..."
Coronel: "Das stimmt. Wir hatten bereits ein paar schlechte Ergebnisse. So ist das halt leider. Wenigstens probieren wir es. Wir brauchen aber ein paar Siege. Wir waren Zweiter und schon ein paar Mal Dritter. Jetzt will ich einen ganz großen Pokal."

Chevrolet ärgern, mehr geht nicht

Frage: "Du hast einmal gesagt, du hast in diesem Jahr zwei Ziele: viele Pokale holen und eine gute Show hinlegen. Das scheint dir beides zu gelingen ..."
Coronel: "Ja, so ist es. Das ist das Maximum, was wir tun können. Du musst da schon sehr realistisch sein. Mit unserem Paket kann ich den Titel einfach nicht gewinnen."

"Mit unserem Paket kann ich den Titel einfach nicht gewinnen." Tom Coronel

"Es ist aber auch das beste Paket, das ich jemals hatte. ROAL ist ein sehr starkes Team. Roberto Ravaglia ist ein cleverer Teamchef. Er war früher selbst ein Rennfahrer. Er war Weltmeister und DTM-Champion. Ich denke, ich gehöre derzeit einfach in diese Familie hinein. Es gelingt uns, unsere Fähigkeiten zu maximieren."

Frage: "Und du gehörst auch in die WTCC. Macht es dir hier immer noch so viel Spaß?"
Coronel: "Natürlich, natürlich. Der Wettbewerb, das Reisen und das Kämpfen mit den Jungs vor mir. Das ist schon toll. Warum auch nicht? Wir müssen Chevrolet ein bisschen ärgern."

"Im Qualifying heißt es ja manchmal: 'Warum kommst du ihnen so nahe? Warum gelingt es dir manchmal, zwischen sie zu fahren?' Aber he, meine einzige Chance ist nun einmal, sie in eine aus ihrer Sicht falsche Situation zu bringen. Ich muss ihre Strategie durchkreuzen. Das ist der einzige Plan, den ich habe."

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