• 19.03.2011 01:17

  • von Stefan Ziegler

Coronel: "Ich war vollkommen Herr der Lage"

ROAL-Fahrer Tom Coronel über seinen ersten Platz im Test von Curitiba, sein Gefühl für den neuen BMW 320 TC und seine Aussichten für das Wochenende

(Motorsport-Total.com) - Im morgendlichen Shakedown war Tom Coronel mit sich und seinem BMW 320 TC noch nicht allzu sehr zufrieden, doch am Nachmittag präsentierten sich der Niederländer und sein Fahrzeug prompt in Topform: Coronel knallte die bis dato schnellste Zeit des Wochenendes in den Asphalt von Curitiba und sicherte sich den Bestwert des Tages. Nun nimmt der "fliegende Holländer" die Top 3 ins Visier.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel

Tom Coronel markierte am ersten Tag von Curitiba die klare Bestzeit in der WTCC

"Es war eine dieser perfekten Runden, die man so nur zwei- oder dreimal pro Jahr hinbekommt", sagt Coronel über seine Topzeit. "Mir unterlief kein Fehler und ich profitierte noch von einem doppelten Windschatten, den ich von Poulsen und Menu erhielt. Um ehrlich zu sein: Von der Rundenzeit war ich aber dann doch überrascht, weil ich an meinem Limit unterwegs war", gesteht der WTCC-Routinier.

Er sei "sehr zufrieden" mit seinem Abschneiden am Freitag, denn zunächst hatte sich der Erfolg bei Coronel und ROAL nicht einstellen wollen. "Am Vormittag hatte ich den Eindruck, das Auto würde mich um die Strecke bugsieren und nicht umgekehrt. Ich hatte kein besonders tolles Gefühl. Am Nachmittag ging ich die Session etwas aggressiver an und wählte auch ein anderes Setup."


Fotos: WTCC in Curitiba, Freitag


Diese Neuaufstellung sollte sich bezahlt machen: Coronel fuhr in 1:23.090 Minuten zum bisher besten Rundenwert, den je ein WTCC-Fahrer in Curitiba erzielte. "Das Paket funktionierte prima und ich war vollkommen Herr der Lage. Mit frischen Reifen, der richtigen Balance und guten Bremsen gelang es mir, die schnellste Zeit zu markieren", erklärt der 38-Jährige. "Ich fühlte mich eins mit dem Auto."

"Man muss sich eben erst einmal an den neuen Motor, das Setup und den neuen Asphaltbelag gewöhnen. Die Beschaffenheit der Strecke ist okay - auf der Rennlinie. Daneben ist es ungeheuer rutschig. Da sitzen wir aber alle im selben Boot", meint Coronel. "Gemeinsam mit dem Team um Roberto Ravaglia und Umberto Grano konnten wir das Fahrzeug kontinuierlich verbessern."

"Wir wollen möglichst konstant agieren und auf das Podium fahren." Tom Coronel

"Ich hätte aber nicht damit gerechnet, einen so großen Abstand zum Rest des Feldes zu haben", sagt der BMW Pilot - Rob Huff (Chevrolet) lag als erster Verfolger bereits 0,6 Sekunden zurück. Coronel nimmt dies als Ansporn: "Das verschafft mir viel Zuversicht. Wir sind bereit für dieses Wochenende. Wir wollen möglichst konstant agieren und auf das Podium fahren", kündigt der Niederländer an.

Im Hinblick auf die bevorstehende Qualifikation stapelt Coronel aber tief. "Man darf nicht vergessen, dass sich für die Fahrer einiges verändert hat. Ab sofort orientiert sich die Startaufstellung des zweiten Rennens zum Beispiel an den Ergebnissen aus Q1. Das bedeutet: Nun musst du ziemlich viel darüber nachdenken, wann und wo du attackieren solltest", sagt Coronel. "Ich werde aber immer attackieren."