• 18.06.2010 19:29

  • von Stefan Ziegler

Chevrolet: Viermal Top 10 beim Zolder-Test

Alle vier Chevrolet-Piloten schafften bei der Testsession von Belgien den Sprung in die Top 10 - Zolder bietet der WTCC bislang nicht sehr viel Grip

(Motorsport-Total.com) - Die Fahrer der Tourenwagen-WM stehen an diesem Wochenende vor einer neuen Herausforderung: Erstmals gastiert die WTCC auf dem Circuit Zolder - und prompt fanden sich die Chevrolet-Fahrer gut zurecht. In der 30-minütigen Testsession belegten alle drei Stammfahrer und auch Gastpilot Vincent Radermecker geschlossen Positionen in den Top 10. Doch vollkommen zufrieden ist man noch nicht.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller, Robert Huff

Yvan Muller belegte Rang zwei und war damit bester Chevrolet-Fahrer in Zolder

"Die Rennstrecke war sehr schmutzig und rutschig. Es war schwierig, wirklich schnell zu sein", klagt Yvan Muller nach der Probeeinheit am Freitagabend. "Darüber hinaus ist das Gummi, welches die Formel 2 auf den Asphalt legt, keine Hilfe für uns. Die Reifen dieser Serie unterscheiden sich einfach viel zu sehr von unseren. Abgesehen davon: Ich hatte viel Spaß auf diesem Kurs", so der Franzose.#w1#

Huff von technischen Problemen eingebremst

"Zolder ist interessant und bietet einen guten Rhythmus", findet Muller. Und genau darauf hatte sich Chevrolet im Vorfeld offenbar optimal vorbereitet: "Mit dem Setup, das wir schon in der Fabrik entwickelt hatten, bin ich sehr zufrieden. Wir hatten einen vielversprechenden Start in dieses Wochenende", gibt Rob Huff zu Protokoll, der sich hinter Muller, aber vor Alain Menu klassierte.

"Es gab ein paar Schwierigkeiten mit dem Auspuff." Rob Huff

Im Gegensatz zu seinen Stallgefährten haderte der britische Rennfahrer allerdings mit einem technischen Problem: "Es gab ein paar Schwierigkeiten mit dem Auspuff, doch die Jungs konnten den Fehler schnell beheben. Ich legte daher aber nur acht Runden zurück. Zudem war die Strecke noch sehr grün. Dennoch landete ich abschließend auf dem sechsten Rang", berichtet Huff.

Auch Menu war nicht gerade angetan vom Kurszustand: "Weil die Strecke nur wenig Grip bietet, rutscht das Auto sehr viel herum - manchmal hast du Übersteuern, manchmal Untersteuern. Noch ist es daher viel zu früh, um ein Urteil zu fällen. Ich habe aber sicherlich einige Setupänderungen im Hinterkopf", meint der Schweizer, dem am Freitag noch ganz andere Dinge aufgefallen sind.

Wo ist die Grenze zwischen abkürzen und räubern?

"Manche Fahrer kürzen in gewissen Kurven ziemlich ab", so die Schilderung des WTCC-Routiniers. "Sie springen regelrecht über die Kerbs hinweg. Wir müssen sehen, wie die Rennkommissare darauf reagieren. In Bezug auf die Rundenzeit macht das nämlich einen recht großen Unterschied aus", erläutert Menu. Gaststarter Radermecker hatte indes nur Augen für sich und seinen Cruze.

"Wie erwartet, war ich speziell zu Beginn der Session sehr schnell." Vincent Radermecker

"Wie erwartet, war ich speziell zu Beginn der Session sehr schnell. Das ist eben der Vorteil, wenn du die Strecke nicht erst noch kennen lernen musst", sagt der belgische Rennfahrer. "Ich teile die Ansicht meiner Kollegen, dass der Kurs kaum Grip hatte. Vor allem die beiden ersten schnellen Kurven waren kritisch. Nun werde ich mit den Ingenieuren erst einmal an den gesammelten Daten arbeiten."

Trotz des zehnten Platzes bei der Testsession von Zolder möchte sich Lokalmatador Radermecker weiter steigern: "Mir ist klar, wo ich mich verbessern kann", erklärt der 42-Jährige abschließend. "Ich bin es gewohnt, in Autos mit Heckantrieb zu fahren. Aus diesem Grund steche ich zu schnell in die Kurven hinein. Dadurch verliere ich aber am Kurvenausgang einiges an Zeit", so Radermecker.