• 20.11.2009 15:59

  • von Stefan Ziegler

Chevrolet: Licht und Schatten in der Macao-Dämmerung

Pole-Position und Pech für Chevrolet: Nicht alle drei Cruze-Piloten konnten die Geschwindigkeit ihres Autos in der Qualifikation perfekt umsetzen

(Motorsport-Total.com) - Als die Dämmerung über Macao hereinbrach, ging der Stern von Rob Huff erst so richtig auf: Bei immer dunkler werdenden Bedingungen rauschte der britische Rennfahrer als Schnellster um den Guia Circuit und bescherte Chevrolet zum Saisonabschluss noch einmal eine Pole-Position. Nicola Larini und Alain Menu hatten dagegen einige Probleme und wurden in Zwischenfälle verwickelt.

Titel-Bild zur News: Nicola Larini

Nicola Larini spielte bei der Vergabe der Pole-Position in Macao keine Rolle

"Ich freue mich tierisch über diese Pole-Position", kommentiert Huff sein Abschneiden in der asiatischen Casinostadt. "Der Rennwagen war in Macao von Anfang an spitze. Beim Restart von Q2 war ich als Erster auf der Bahn und das hat sich bezahlt gemacht. So hatte ich zumindest eine freie Runde", berichtet der 29-Jährige. Und genau darauf will Huff in den beiden Sprintrennen aufbauen.#w1#

"Ich kam mit der Zielsetzung nach Macao, die Pole zu erobern und ein Rennen zu gewinnen. Die halbe Miete ist also schon einmal geschafft. Jetzt freue ich mich darauf, die Sache am Sonntag zu Ende zu bringen", kündigt der Chevrolet-Fahrer an. Teamkollege Menu muss dagegen kleinere Brötchen backen: Der Schweizer wurde in die Unfälle der beiden SEAT-Aktuere verwickelt.

Menu wurde ein Opfer der Umstände

"Wir hatten es mit einer richtig schwierigen Qualifikation zu tun", meint Menu. "Im ersten Teilsegment konnte ich im Prinzip nur eine ordentliche Runde hinlegen - und das war gleich meine erste. Glücklicherweise hat es gereicht, um in die Top 10 vorzustoßen. Bei meinen anderen Versuchen in Q1 wurde ich von anderen Fahrzeugen oder Zwischenfällen blockiert", gibt der Routinier zu Protokoll.

"In der zweiten Teilsession folgte ich Muller und Tarquini auf der ersten schnellen Runde, doch Yvan verlor sein Auto in Kurve 14 außer Kontrolle. Er rutschte auf dem Öl eines vorherigen Unfalls aus und landete in den Leitplanken. Tarquini konnte ihm nicht ausweichen und ich hatte ebenfalls keinen Spielraum mehr. So wurden wir allesamt in diesen Unfall verwickelt", erklärt Menu den Hergang.


Fotos: WTCC in Macao


Während für den einen Chevrolet-Piloten das Top-10-Finale ziemlich zügig vorbei war, durfte ein anderer bei seiner Abschiedsvorstellung gar nicht mitmischen: Larini verpasste bei seiner letzten WTCC-Qualifikation den Einzug in die letzte Runde. "Meine Q1-Session wurde durch Gelbe Flaggen total zunichte gemacht - beide Male, als ich mit neuen Reifen unterwegs war", sagt Larini.

Larini hadert mit seinem Quali-Schicksal

"Sehr schade, dass es mir im letzten Rennen des Jahres nicht gelungen ist, in die zweite Teileinheit vorzudringen. In dieser Saison habe ich das fast immer geschafft", so der Italiener. "Heute war es da draußen aber einfach ein Chaos. Ich werde dennoch versuchen, das Beste aus meiner Startposition zu machen. Man weiß ja nie. Und vielleicht habe ich ja für Lauf zwei ganz gute Karten."

"Einmal mehr haben wir gemischte Gefühle", ergänzt Teammanager Mark Busfield. "Die Pole-Position von Rob ist ein fantastischer Auftakt für Chevrolet. Alain und Nicola wurden hingegen die Opfer von Zwischenfällen auf der Strecke, denn eigentlich sollten sie sich in der Region von Rob aufhalten", hält das Chevrolet-Oberhaupt fest. Doch statt feiern ist bei den Cruze-Crew erst einmal schuften angesagt.

"Vor Sonntag wird das Team Alains Wagen mit einer neuen Frontpartie ausstatten, weil das Auto bei der Kollision in Q2 schwer etwas abbekommen hat", sagt Busfield, fand im Anschluss an die letzte Qualifikation des Rennjahres aber noch einmal lobende Worte für seine Mannschaft: "Das Team hat gut gearbeitet und sichergestellt, dass wir die Geschwindigkeit hatten, um die Pole zu holen."