• 24.05.2010 22:30

  • von Stefan Ziegler

Chevrolet bejubelt doppelte WM-Führung

Nach dem Wochenende in Monza belegt Chevrolet in beiden Gesamtwertungen den ersten Platz - Positives Zwischenfazit nach dem Europaauftakt

(Motorsport-Total.com) - Für Chevrolet hielt das Wochenende von Italien einige Höhen und Tiefen bereit: In der Qualifikation musste man sich noch der Konkurrenz geschlagen geben, im ersten Rennen verpasste Rob Huff den Sieg durch einen späten Reifenschaden. In Lauf zwei konnte wiederum Yvan Muller vom Pech eines Rivalen profitieren und sich den Sieg sichern. Nun führt der Franzose auch in der Fahrerwertung.

Titel-Bild zur News: Robert Huff, Yvan Muller

Nass gemacht: Eric Nève durfte den Sieg in Monza in vollen Zügen genießen...

"Wir wussten, dass der linke Vorderreifen hier zum Problem werden könnte - wegen der Hitze. Aus diesem Grund hatten wir seit Freitag stets ein Auge darauf", sagt Muller. "Nachdem Rob im ersten Rennen einen Zwischenfall hatte, veränderten wir das Setup. Wir setzten auf etwas konservativere Einstellungen, auch wenn uns das etwas an Leistung kostete. Das war die richtige Herangehensweise."#w1#

"Nach einigen guten Punkten aus Lauf eins konnte ich im zweiten Rennen den Sieg einfahren", berichtet der 40-Jährige und fügt erklärend hinzu: "Der führende SEAT hatte nämlich genau die gleichen Schwierigkeiten. Schon beim Start ist mir aufgefallen, dass sich Gabriele vor dem Erlöschen der Ampel bewegt hatte, also habe ich nicht mit ihm gekämpft", gibt Muller in Monza zu Protokoll.

Huff: Erst Pech, dann Glück - oder andersrum?

"Mir war klar, dass er eine Strafe kassieren würde. Ich musste daher nur auf Coronel hinter mir halten. Eine Runde vor Schluss hatte Nykjaer einen Reifenschaden und ich ging in Führung. Es ist prima, so früh in der Saison an der Spitze der Gesamtwertung zu liegen - vor allem, wo wir bislang auf Strecken unterwegs waren, von denen wir nicht geglaubt hatten, dass wir dort so konkurrenzfähig sein würden."

"Ich hatte Glück. Andererseits war das auch großes Pech." Rob Huff

Pechvogel Huff zieht trotz des Reifenschadens im ersten Rennen eine positive Bilanz: "Ein weiteres gutes Wochenende für Chevrolet, denn nun liegen wir in beiden Gesamtwertungen an der Spitze", meint der britische Rennfahrer. "Ich hatte Glück, im ersten Rennen trotz des Reifenschadens noch auf Rang drei ins Ziel zu kommen. Andererseits war das auch großes Pech", findet der Chevrolet-Pilot.


Fotos: Chevrolet, WTCC in Monza


"Ohne diesen Defekt hätte ich das Rennen gewinnen können. Als ich an Gabriele vorbeiging, spürte ich allerdings Vibrationen an meinem linken Vorderrad. Ich wusste, dass es knifflig werden würde, das Rennen an der Spitze zu beenden. Platz drei war angesichts der Umstände ein sehr gutes Ergebnis", sagt Huff im Anschluss an die beiden WTCC-Sprintrennen im Königlichen Park von Monza.

Menu hadert mit seinem Abschneiden

"Beim zweiten Rennen erwischte ich keinen optimalen Start, konnte aber vor den BMW Fahrzeugen auf das Podium fahren - dank eines etwas weniger aggressiven Setups, um die Reifen zu schonen. Das Team hat in der Reparaturpause zwischen den Rennen klasse Arbeit geleistet. So konnten wir in Lauf zwei noch einmal glänzen", erläutert Huff. Ebenfalls im Pech war wieder einmal Alain Menu.

"Erst dachte ich, ich hätte zu spät gebremst." Alain Menu

Der Schweizer wurde in Lauf eins in einen Zwischenfall verwickelt - damit war sein Wochenende vorzeitig dahin. "Im ersten Rennen sah ich richtig gut aus, kollidierte dann aber in der ersten Schikane mit Michelisz. Erst dachte ich, ich hätte zu spät gebremst. Die Daten sagen aber, dass ich sogar früher bremste, als in der Runde davor. Er war also zu langsam unterwegs", hält Menu fest.

"Die Motorhaube bog sich nach oben und ich konnte nichts sehen. Ich musste daher in die Box fahren und das war's dann auch schon. Im zweiten Rennen bin ich von ganz hinten noch auf Rang neun nach vorne gefahren, doch die anderen waren zu weit weg. Wieder nur zwei Punkte. Hoffen wir einfach darauf, dass das Pech nun ein Ende hat und dass die restliche Saison einwandfrei verläuft."

Chevrolet ist voll auf Kurs

Sehr zufrieden zeigt sich indes Chevrolets Motorsport-Manager für Europa, Eric Nève. "Yvan hat zwei tolle Fahrten abgeliefert", meint der Belgier. "Das zeigt ganz klar, dass wir uns in seinem Fall richtig entschieden haben, als die Möglichkeit bestand, ihn an Bord zu holen. Im ersten Rennen ist er nicht zu viele Risiken eingegangen und schonte im zweiten Lauf die Reifen, um sich keinen Schaden einzufangen."

"Der Sieg auf dieser schnellen Strecke kam unerwartet." Eric Nève

"Der Sieg auf dieser schnellen Strecke kam unerwartet, ist aber wie das Tüpfelchen auf dem i. Wir führen nun die Weltmeisterschaft an und liegen sowohl bei den Fahrern als auch bei den Herstellern vorne. Das Team hat eine großartige Leistung erbracht, denn im zweiten Rennen waren alle vier Fahrer in den Top 10" - Gaststarter Leonel Pernía beschloss seinen Auftritt mit Platz zehn.

Nicht zuletzt deswegen gibt sich Nève überaus optimistisch für die kommenden WM-Stationen: "Der Cruze ist nun auf jeder Art von Rennbahn konkurrenzfähig und das ist überaus vielversprechend für den weiteren Saisonverlauf", sagt das Chevrolet-Oberhaupt abschließend. "Auch in Zolder werden wir wieder vier Autos am Start haben. Unser Ziel ist, dort die Führungspositionen zu verteidigen."