• 27.02.2008 15:05

  • von Andreas Schreier

BMW: Standortbestimmung in Curitiba

Jörg Müller und Co: Am Wochenende zeigt sich in Curitiba, wie stark BMW ist und wie viel die Konkurrenz nachlegen konnte

(Motorsport-Total.com) - Die Stunde der Wahrheit steht kurz bevor. Im Winter war viel darüber spekuliert worden, wie das Kräfteverhältnis in der WTCC 2008 wohl aussehen wird. Unter anderem stellt sich die spannende Frage, ob die Dieseltechnologie den Benzinern überlegen ist oder ob es durch die FIA-Richtlinien gelungen ist, eine gewisse Chancengleichheit zu wahren. Dazu ist immer interessant, wer seine Hausaufgaben im Winter am besten erledigt hat.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller, Augusto Farfus

In Curitiba zeigt sich, wer die Hausaufgaben am besten gemacht hat

Am Wochenende kommen beim Saisonauftakt in Curitiba die Karten auf den Tisch. Und bei Titelverteidiger BMW ist man optimistisch, dass die Hausaufgaben gemacht wurden. "Die Vorbereitung war in diesem Jahr ein bisschen kürzer als 2007. Wir haben weniger Tests absolviert, da die Rennen in Curitiba schon früh auf dem Programm stehen" räumte Jörg Müller vom BMW Team Germany ein. Aber: "Ich bin überzeugt, dass wir bestens vorbereitet sind."#w1#

Curitiba ein gutes Pflaster für BMW

Im Vorjahr war Brasilien ein gutes Pflaster für BMW. Die Bayern feierten in Curitiba den totalen Triumph und holten alle sechs Podestplätze der beiden Rennen. Müller startete dabei von der Pole Position und sicherte sich den Sieg im ersten Lauf. "Wir haben das nötige Material und ein starkes Team, um auch diesmal wieder vorne mitzumischen", so der Hückelhovener. "Aber man weiß natürlich nie, wie stark die Konkurrenz wirklich ist." Er und sein Team sind aber schon bestens akklimatisiert: Alle sind früher nach Brasilien gereist, um bei der Hochzeit von Teamkollege Augusto Farfus dabei zu sein.

Alex Zanardi vom BMW Team Italy-Spain ist ebenfalls gespannt: "Jedes Jahr aufs Neue ist es nicht einfach, vor dem ersten Rennen vorherzusagen, wo man genau steht", erklärte der Italiener. "Die beiden Läufe in Curitiba sind daher eine wichtige Standortbestimmung. Ich stand dort 2006 als Dritter auf dem Podium, 2007 habe ich in beiden Rennen gepunktet. Man könnte also sagen, dass mir der Kurs liegt."

Reifenproblem nicht so gravierend?

"Es dürfte in Brasilien deutlich heißer sein als bei unseren Tests." Alex Zanardi

Allerdings war Zanardi im Winter nicht ganz so glücklich mit dem Verlauf der Testfahrten in Estoril und Valencia. Seine größte Sorge waren die Reifen, die er nicht richtig auf Temperatur bringen konnte. Doch beim Saisonauftakt sollte das kein allzu großes Problem darstellen: "Es dürfte in Brasilien deutlich heißer sein als bei unseren Tests", so Zanardi. "Außerdem ist die Fahrbahnoberfläche in Curitiba nur schwer mit europäischen Rennstrecken vergleichbar. Es erwartet uns also ganz sicher ein spannendes Wochenende."

Zanardis Teamkollege Félix Porteiro hat 2007 in Curitiba sein Tourenwagen-Debüt mit BMW gefeiert. "Damals war alles neu für mich, aber ich stand dennoch auf Platz vier in der Startaufstellung. Das macht mich zuversichtlich, dass ich auch in diesem Jahr gut in Brasilien zurechtkommen werde", sagte der Spanier. "Im Rennen blieben mir im Vorjahr Punkte verwährt. Das möchte ich diesmal besser machen und gleich mit einem Erfolgserlebnis in die Saison starten. Die Erfahrungen, die ich in der vergangenen Saison gesammelt habe, dürften mir 2008 zu Gute kommen. Ich fühle mich wohl im Auto und habe viel Selbstvertrauen."