• 21.11.2010 10:57

BMW: Spektakuläres Ende einer anstrengenden Saison

Augusto Farfus und Andy Priaulx fahren für BMW in Macau in die Punkteränge - Sergio Hernández gewinnt die Independents-Trophy

(Motorsport-Total.com) - Das BMW Team RBM hat beim Finale der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Macau noch einmal sein Punktekonto aufgestockt: Im 22. Rennen des Jahres überquerte Augusto Farfus auf dem "Guia Circuit" als Fünfterdie Ziellinie. Sein Teamkollege Andy Priaulx zeigte nach einem unverschuldeten Unfall am Start von Lauf eins im zweiten Rennen eine beeindruckende Aufholjagd vom 22. Startplatz und sammelte als Siebter noch sechs WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx war im ersten Lauf nicht gerade vom Glück verfolgt

In Rennen eins hatte Farfus beim Sieg von Robert Huff (Chevrolet) den sechsten Platz belegt. SEAT-Pilot Norbert Michelisz kam im letzten Rennen des Jahres als Sieger ins Ziel. Das Saisonfinale verlief - wie in der ehemaligen portugiesischen Kolonie üblich - turbulent: Bereits im ersten Lauf fuhr das Safety-Car zwei Mal auf die Strecke. Rennen zwei wurde nach einer Massenkollision, an der zwölf Autos beteiligt waren, in der ersten Runde abgebrochen und erst nach Abschluss der Aufräumarbeiten hinter dem Safety-Car wieder gestartet.

In der Fahrerwertung schließt Priaulx die Saison mit 246 Punkten auf dem vierten Rang ab. Der Titel geht zum zweiten Mal nach 2008 an Chevrolet-Pilot Yvan Muller. Farfus konnte im Verlauf der Saison 167 Zähler sammeln und erreichte im WM-Klassement den siebten Platz. Bei den Herstellern kam BMW mit 580 Punkten auf Rang drei, während Chevrolet erstmals den WM-Titel feiern konnte.

Pech für Priaulx in Lauf eins

Mit dem Gewinn von jeweils drei Fahrer- und Herstellertiteln seit 2005 bleibt BMW der erfolgreichste Hersteller in der Tourenwagen-WM. Auch die Gesamtbilanz in der Saison 2010 kann sich sehen lassen: Neben Priaulx, der im Saisonverlauf als Einziger sechs Siege feierte, konnte auch Colin Turkington vom Team WSR in Japan ein Rennen gewinnen. Insgesamt stehen 13 Podestplätze, zwei Polepositions und sechs schnellste Rennrunden zu Buche.

In der Independents-Trophy steht in Sergio Hernández zum vierten Mal seit 2005 ein BMW Privatfahrer ganz oben. Der Fahrer von der Scuderia Proteam Motorsport sammelte am Steuer seines BMW 320si WTCC im Jahresverlauf 156Punkte und verwies seinen Markenkollegen Franz Engstler auf den zweiten Platz. BMW Privatfahrer Kristian Poulsen belegte Rang drei. Insgesamt gelang sieben BMW Fahrern der Sprung in die Top 10.

"Das war ein spektakuläres Ende einer anstrengenden Saison. Macau ist seinem Ruf wieder voll gerecht geworden", sagt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Andy wurde im ersten Rennen bereits unmittelbar nach dem Start aus dem Weg geräumt, konnte jedoch auf drei Rädern zur Box zurückkehren, so dass das Auto rechtzeitig für Rennen zwei wieder einsatzbereit gemacht werden konnte. Er startete von ganz hinten, kämpfte sich bravourös bis auf Platz sieben vor und fuhr dabei die zweitschnellste Rennrunde. Das zeigt, was für ihn von einer besseren Startpositionen möglich gewesen wäre."


Fotos: WTCC in Macao


"Der zweite Lauf war für Augusto eine reine Abwehrschlacht", erklärt Theissen. "Trotz eines beschädigten Autos hat er mit großem Kampfgeist Platz fünf geholt. Ein perfektes Wochenende hat unser Kundenteam von Proteam Motorsport erlebt: Sergio Hernández konnte zum zweiten Mal die Independents' Trophy gewinnen. Ein großes Dankesschön für den Einsatz in der abgelaufenen Saison gebührt Bart Mampaey und seinem RBM-Team sowie unseren beiden Fahrern Andy und Augusto."

BMW gratuliert Chevrolet und Muller

"Nach den Auftaktrennen hatte es schon so ausgesehen, als könnten sie in diesem Jahr nicht um die Meisterschaft mitfahren", erklärt Theissen. "Doch das Team hat sich großartig zurückgekämpft. Unsere WM-Chancen haben wir erst durch den nachträglichen Wertungsausschluss im Anschluss an die Rennen in Okayama eingebüßt. Bis dahin hatte Andy noch Chancen auf den Titel. Wir gratulieren Yvan Muller und Chevrolet zum Gewinn der Fahrer- und Herstellermeisterschaft."

"Mehr war für uns beim Saisonfinale nicht möglich", meint RBM-Teamchef Bart Mampaey. "Andys Chancen für ein gutes Ergebnis im ersten Rennen waren schon kurz nach dem Start dahin, als er von einem Konkurrenten getroffen wurde. Sein Auto war schwer beschädigt, aber die Mannschaft konnte noch während des Rennens und später in der Pause die nötigen Reparaturen durchführen."

"Im zweiten Lauf ist Andy dann sensationell gefahren, und auch die Pace des Autos war gut. Unsere Konkurrenz hatte hier jedoch deutliche Vorteile beim Top-Speed, was vor allem die Rennen aus Augustos Sicht gezeigt haben. So konnte er nicht um die Spitzenplätze mitkämpfen. Danke an die Fahrer, an das Team und an BMW Motorsport. Alle haben 2010 ihr Bestes gegeben. Gratulation an Chevrolet und Yvan Muller."

Sergio Hernandez

Sergio Hernández sicherte sich die Wertung für Privatfahrer Zoom

"Das waren zwei wirklich anstrengende Rennen, in denen wir uns jeden einzelnen Platz hart erarbeiten mussten", fasst Farfus nach dem Macao-Wochenende zusammen. "Natürlich hätten wir zum Saisonausklang gerne noch etwas besser abgeschnitten, aber mehr war nicht drin. Ich musste mich permanent verteidigen. Dass die Heckschürze nach Schubsern meiner Konkurrenten abzureißen drohte, hat die Sache nicht einfacher gemacht. Was meine Resultate angeht, war es für mich kein einfaches Jahr. Aber die Zusammenarbeit mit Andy und dem Team hat sehr gut funktioniert."

"Lauf eins ist alles andere als planmäßig verlaufen. Jemand hat mich sehr hart hinten getroffen und umgedreht. Ich hatte keine Möglichkeit, diesen Unfall zu vermeiden", berichtet Priaulx. "Das Team hat mein Auto für das zweite Rennen wieder hinbekommen - und es lief wirklich klasse. Die Jungs haben einmal mehr fantastisch gearbeitet und alles gegeben. Wir können auf unsere sechs Saisonsiege stolz sein. Bei aller Enttäuschung über den verpassten Titel war es schön, das Jahr hier in Macau mit einem Auto zu beenden, das toll zu fahren war."

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