• 28.03.2010 15:16

  • von Stefan Ziegler

Barth: "Verstecken muss ich mich nicht" (2)

Exklusiv: SEAT-Pilot Fredy Barth im zweiten Teil des Interviews mit 'Motorsport-Total.com' über das TDI-Auto und die Hackordnung im WTCC-Starterfeld

(Motorsport-Total.com) - Ohne vorher Testfahrten im SEAT León TDI zu absolvieren, startete Fredy Barth im brasilianischen Curitiba in sein WTCC-Abenteuer. Der Schweizer brauchte allerdings nicht lange, um seinem gelben Rennwagen ordentlich die Sporen zu geben - bereits bei seinem Renneinstand landete Barth in den Top 10 und staubte zwei WM-Punkte ab. Im zweiten Teil des exklusiven Interviews mit 'Motorsport-Total.com' spricht der 30-Jährige über seine ersten Erfahrungen in der Tourenwagen-WM.

Titel-Bild zur News: Fredy Barth

Fredy Barth konnte zum Saisonauftakt in Brasilien auf Anhieb schwer überzeugen

Frage: "Fredy, du kannst 2010 auf bewährtes Material zurückgreifen: Der SEAT León TDI hat in den beiden vergangenen Jahren die WM-Titel gewonnen. Was ist das für ein Gefühl, gleich zu Beginn in einem Siegerauto zu sitzen?"
Fredy Barth: "Das ist natürlich eine fantastische Sache. Das war aber auch ein wichtiger Gegenstand bei den Verhandlungen mit den Sponsoren - zu wissen, dass wir ein Auto haben, das konkurrenzfähig ist. Das gestaltet mir den Einstieg in die WM viel einfacher."#w1#

"Man hat es als Privatier in einer solchen Meisterschaft nun eben schwer, sich entsprechend zu positionieren. Es macht sich daher sehr gut, dass wir vom Material her in einer Liga spielen, die ganz vorne anzusiedeln ist."

"Dass das Auto schon in Curitiba weit vorne war, ist ungeheuer motivierend." Fredy Barth

"Allerdings bringt das natürlich auch einen gewissen Druck mit sich, denn man kann einen Misserfolg im ersten Jahr nicht einfach auf das Material abschieben. Andererseits: Dass das Auto schon in Curitiba weit vorne war, ist im Hinblick auf die kommenden Rennen ungeheuer motivierend. Auch meine Lernkurve über dieses Wochenende war prima."


Fotos: Sunred, WTCC in Curitiba


"Vor ein paar Tagen habe ich gemeinsam mit meinem Ingenieur noch einmal einen Blick in die Daten der beiden Rennen geworfen und gesehen, dass ich auch auf das Level meiner SR-Teamkollegen kommen sollte. Verstecken muss ich mich jedenfalls nicht."

Barth in Brasilien: Punkte beim Debüt

Frage: "In Bezug auf dein Abschneiden in Curitiba muss man hervorheben, dass du den Wagen vorher nicht testen konntest..."
Barth: "Ich war noch überhaupt nie mit einem WTCC-Wagen geschweige denn mit dem Dieselauto unterwegs. Das ist natürlich schon ein ganz anderes Fahrzeug als der Supercopa."

"Die Leistungsdichte in dieser Meisterschaft ist durchs ganze Feld auf einem sehr hohen Niveau." Fredy Barth

"Das Auto ist alleine vom Aufbau her vollkommen anders, die Reifen, die Aerodynamik. Hinzu kommen die deutlich vielfältigeren Einstellmöglichkeiten, die man bei diesem Rennwagen hat. Auch die Leistungsdichte in dieser Meisterschaft ist durchs ganze Feld auf einem sehr hohen Niveau."

"Klar: Man hat immer gewisse Erwartungen und Träume, die traut man sich kaum auszusprechen. Alle kannten meine erschwerten Umstände für den Saisonstart und dementsprechend waren die Erwartungen an mich sehr moderat angesiedelt. Umso erfreulicher ist es, dass wir gleich auf Anhieb richtig gut dabei waren."

"Ich habe schon mit Punkten geliebäugelt, wenn ich das so sagen darf." Fredy Barth

Frage: "Hat es dich überrascht, dass du sofort in die Punkte fahren konntest?"
Barth: "Was soll ich jetzt dazu sagen (lacht; Anm. d. Red.)? Insgeheim habe ich natürlich darauf gehofft. Außerdem hatte ich das Vertrauen in ein gutes Fahrzeug und wusste, dass Curitiba den SEAT-Autos sehr entgegen kommt. Mit ein bisschen Selbstvertrauen, dass ich nicht unbedingt der schlechteste Fahrer bin, habe ich schon mit Punkten geliebäugelt, wenn ich das so sagen darf."

"Ich will aber nicht überheblich klingen und sagen: 'Klaro, damit haben wir natürlich gerechnet!' Das wäre falsch. Wenn ich allerdings nicht daran glauben würde, Erfolg haben zu können, dann müssten wir das ganze Projekt ja von vorneherein sein lassen."

Eine Steigerung soll folgen

Frage: "Deine ersten WM-Zähler hast du in der Tasche und bist auch in der Rookie-Tabelle sehr gut platziert. Was hast du dir für den weiteren Saisonverlauf vorgenommen?"
Barth: "Angesichts der Ergebnisse, mit denen wir angefangen haben, ist klar, dass man sich weiter steigern möchte."

"Ich hoffe natürlich darauf, die steile Lernkurve fortsetzen zu können. " Fredy Barth

"Ich hoffe natürlich darauf, die steile Lernkurve des ersten Wochenendes fortsetzen zu können. Wichtig wird sein, dass ich vor Marrakesch noch einmal im Auto sitzen kann, um das Fahrzeug besser zu verstehen und kennen zu lernen. Da gibt es noch ein paar Defizite, von denen ich weiß, dass ich sie ausmerzen kann."

"In Europa kommen wir dann auf Strecken, die ich kenne. Da sollte das Ziel sein, regelmäßig in den Punkten zu landen. Und wer weiß? Vielleicht ist bei der umgekehrten Startreihenfolge im zweiten Rennen ja auch einmal etwas mehr drin als ein Achtungserfolg. Wir werden sehen."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Anzeige

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!