• 20.09.2010 13:51

  • von Stefan Ziegler

Barth im Pech: Ein Defekt verhindert die Sensation

WM-Neuling Fredy Barth machte in Valencia reichlich Werbung in eigener Sache und verpasste das Podium nur aufgrund eines technischen Defekts

(Motorsport-Total.com) - Beim letzten Europaevent der Tourenwagen-WM präsentierte sich Fredy Barth in Topform. Der 30-Jährige ließ bereits in der Qualifikation erstmals aufhorchen, indem er seinen SEAT León TDI im ersten Teilsegment souverän auf Platz eins stellte und sich letztendlich Startplatz sieben erkämpfte - auf gebrauchten Reifen, denn in Q2 standen dem Schweizer keine neuen Pneus mehr zur Verfügung.

Titel-Bild zur News: Fredy Barth

Fredy Barth vor Yvan Muller: Nur ein Defekt verhinderte das erste WTCC-Podium...

Umso höher ist die Leistung des WM-Neulings einzuschätzen, der im ersten Rennen auf dem Circuit Ricardo Tormo prompt erneut zu überzeugen wusste: Barth sicherte sich hinter den Titelfavoriten den siebten Platz und damit eine hervorragende Ausgangslage für Lauf zwei - neben Landsmann Alain Menu (Chevrolet) stand der SEAT-Swiss-Fahrer in Reihe eins. Dann folgte die große Überraschung.#w1#

Nicht etwa der erfahrene Chevrolet-Pilot kehrte als Erster aus den Scharmützeln der ersten Kurven zurück, sondern Debütant Barth, der damit seine ersten Führungsmeter in der WTCC sammelte. Die rund 70 eigens zur Unterstützung des sympathischen Rennfahrers angereisten Gäste hatten auch anschließend Grund zum Jubeln, obwohl Barth die Führung an Tiago Monteiro (SR) abtreten musste.


Fotos: Fredy Barth, WTCC in Valencia


Hinter seinem portugiesischen Markenkollegen hielt sich der Schweizer lange Zeit auf dem starken zweiten Rang und schien einem sicheren Podium entgegen zu fahren, bis unmittelbar nach der Hälfte der Distanz der Defekteufel zuschlug: Hinten rechts brach der Radträger am SEAT León TDI des 30-Jährigen und zwang Barth erst von der Ideallinie und schließlich zur Aufgabe in der Boxengasse.

Statt einer Schlagzeile schrieb der WM-Neuling im zweiten Rennen von Valencia also einen "Nuller", ist mit seinem Abschneiden aber dennoch zufrieden: "Platz eins im ersten Abschnitt der Qualifikation war einfach sensationell und wir hatten im zweiten Lauf die Geschwindigkeit, um sicher auf das Podium zu fahren", meint Barth nach dem Spanien-Event. "Der erste Lauf war hart aber schön."

"Hinzu kommt die klasse Stimmung unter den Gästen - vielen Dank für diese tolle Unterstützung." Fredy Barth

"Hinzu kommt die klasse Stimmung unter den Gästen - vielen Dank für diese tolle Unterstützung", gibt Barth zu Protokoll. "Angesichts der vielen positiven Dinge schlägt mir der Ausfall im zweiten Rennen nicht so sehr aufs Gemüt, auch wenn es sportlich sicher schade ist. So ist es aber manchmal im Motorsport. Wir haben trotzdem erneut große Fortschritte gemacht", hält der Schweizer fest.

Der Fahrplan für den Schlussspurt der Saison, der im Anschluss an eine sechswöchige Rennpause in Okayama und Macao abgehalten wird, ist somit klar vorgegeben. "Wir werden in Asien noch einmal richtig angreifen", kündigt Barth an. "Es gilt nach wie vor, den Titel des besten Rookies zu gewinnen." In dieser Kategorie belegt Barth mit 125 Punkten den zweiten Platz hinter Norbert Michelisz (129).