Solberg: "Ich lebe wieder meinen Traum"

Ex-Weltmeister Petter Solberg fuhr bei seinem Comeback für Ford auf Anhieb auf das Podium und kann die Rallye Schweden kaum erwarten

(Motorsport-Total.com) - Petter Solberg beendete am vergangenen Wochenende seine nach über elf Jahren erste Rallye am Steuer eines Ford auf Anhieb auf dem Podium. Bei der legendären "Monte" rund um Monte Carlo kam der Weltmeister des Jahres 2003 mit seinem Fiesta RS WRC als Dritter ins Ziel und sprüht im Hinblick auf die weiteren Saisonläufe im Ford-Werksteam vor Tatendrang.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solberg ist nach über elf Jahren zurück bei Ford und fühlt sich pudelwohl

"Die Rallye Monte Carlo ist nie ein einfaches Pflaster, um mit einem neuen Auto oder einem neuen Team anzutreten. Dieses Event ist einfach so speziell. Ich kam dort in der Vergangenheit nie wirklich zurecht", offenbart Solberg gegenüber 'Autosport'.

Im Vorfeld seines ersten Starts für Ford nach mehr als elf Jahren hatte Solberg durchaus ein mulmiges Gefühl wie er zugibt. Der Norweger hatte das M-Sport-Team rund um Teamchef Malcolm Wilson mitten in der Saison 2000 aufgrund vertraglicher Unstimmigkeiten verlassen. "Um ehrlich zu sein, war ich vor meinem ersten Test ganz schön nervös. Ich wusste nicht, wie die Leute reagieren würden." Diese Sorgen hat Solberg inzwischen nicht mehr. "Es ist fantastisch, einfach unglaublich", versichert er mit Blick auf die Atmosphäre im Team.

Gutes Gefühl im Team und im Auto

Das gute Gefühl schlug sich für Solberg sofort auch auf dem Asphalt nieder. Während es Teamkollege Jari-Matti Latvala mit seinem Fiesta in Führung liegend übertrieb und ausschied, behielt der Ex-Weltmeister die Nerven und brachte Platz drei hinter Sebastien Loeb (Citroen) und Dani Sordo (MINI) ins Ziel. "Das zeigt, wie gut der Fiesta ist. Ich konnte auf Anhieb mit Dani Sordo um den zweiten Platz kämpfen und war zeitweise sogar dicht hinter Sebastien Loeb", zieht der Ex-Champion zufrieden Bilanz.

Speziell auf der vierten Etappe der "Monte" kam der Ford-Rückkehrer auf den Geschmack: "Am letzten richtigen Tag begann ich mit dem Auto ein wenig zu spielen und kann sagen, dass es das beste Gefühl war, dass ich seit 2004 am Steuer eines Rallye-Autos hatte." Der Fiesta RS WRC sei laut Solberg "leicht zu fahren und man kann mit ihm richtig attackieren". Mit drei Bestzeiten im Verlauf der vierten Etappe untermauerte Solberg diesen Eindruck auch in den Ergebnislisten.


Fotos: Petter Solberg, WRC: Rallye Monte Carlo


Am Limit ist der Norweger in Bezug auf das Potenzial des Fiesta allerdings noch nicht angelangt, wie er versichert. "Ich habe das Auto bisher noch nicht zu 100 Prozent ausgequetscht. Die erste 'Monte' mit einem neuen Auto ist einfach nicht der richtige Ort dafür. Dort geht es um soviel mehr." Dennoch schaffte "Hollywood" bei seinem Comeback als Werksfahrer auf Anhieb seine erste Podestplatzierung bei der "Monte".

Im Hinblick auf die zweite Saisonstation in Schweden (9. bis 12. Februar) kann sich Solberg die Vorfreude kaum verkneifen: "Ich weiß jetzt, wie gut der Fiesta auf Asphalt geht. Mir wurde aber gesagt, dass er auf Schnee und Schotter noch viel besser sei." Mit dem Werksmaterial im Team von Malcolm Wilson unter dem Hintern rechnet sich Solberg in diesem Jahr gute Chancen aus, WRC-Dauerchampion Loeb ernsthaft Konkurrenz machen zu können. "Ich lebe nun wieder meinen Traum", sagt er.